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Schloss Neuschwanstein: Thronsaal erstrahlt wieder

Das Märchenschloss im Allgäu ist weltberühmt. Mehr als 150 Jahre nach der Grundsteinlegung war der Restaurierungsbedarf aber groß. Bei der Bewältigung ist ausgerechnet die Corona-Krise am Ende hilfreich.

Restaurierung des Thronsaals von Schloss Neuschwanstein
Journalisten stehen bei einer Pressekonferenz im restaurierten Thronsaal des Schlosses Neuschwanstein. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
Journalisten stehen bei einer Pressekonferenz im restaurierten Thronsaal des Schlosses Neuschwanstein.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Nach rund fünfjähriger Restaurationszeit erstrahlt auch der weltberühmte Thronsaal in König Ludwigs II. Märchenschloss Neuschwanstein wieder im neuen Glanz.

»Schloss Neuschwanstein ist der bekannteste kulturelle Schatz unserer Heimat und internationaler Touristenmagnet«, sagte der Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU) am Donnerstag bei einem Kurzbesuch im Schloss. Es sei die erste vollumfängliche Sanierung und Restaurierung der Prunkräume seit dem Baubeginn Neuschwansteins.

Es freue ihn sehr, dass die Arbeiten pünktlich zum Geburtsmonat von König Ludwig II. abgeschlossen werden konnten, sagte Füracker. Der berühmte Monarch war am 25. August 1845 in München zur Welt gekommen.

Sanierungen seit 2017

Seit 2017 wurde intensiv an den Prunkräumen gearbeitet - dabei wurde auch der sogenannte Sängersaal komplett saniert. Von den arbeitsintensiven Restaurierungen an den einzigartigen Kunstwerken seien alle für Besucher zugänglichen Schau-, Neben- und Funktionsräume sowie die ehemalige Königswohnung im Torbau umfasst.

Im Zuge der nun weitgehend abgeschlossenen zweijährigen Arbeiten im Thronsaal seien unter anderem Wandmalereien, Vergoldungen und der vier Meter hohe Kronleuchter saniert worden. »Zu König Ludwigs II. Zeiten wurde der Thronsaal unter Verwendung neuester technischer Mittel gebaut, insbesondere die filigrane Stahlkonstruktion für die Thronsaalkuppel war eine große Innovation«, sagte Füracker. Lediglich kleinere Restarbeiten am prunkvollen Kronleuchter und an den Kandelabern seien noch nicht fertiggestellt.

Gesamtkosten: 20 Millionen Euro

Da das Schloss während der Corona-Pandemie viele Monate geschlossen war, konnten die Arbeiten in den Prunksälen schnell und ohne Konflikte mit Besucherinteressen erledigt werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 20 Millionen Euro. Die Restaurierung aller Prunkräume soll voraussichtlich bis Ende 2023 abgeschlossen sein.

Vor der Corona-Pandemie wurde Neuschwanstein jährlich von einem Millionenpublikum besucht - es gehört zu den weltweit berühmtesten Bauwerken. 2019 kamen 1,44 Millionen Besucherinnen und Besucher. Die Grundsteinlegung für Schloss Neuschwanstein erfolgte am 5. September 1869. Einer der wichtigsten Räume im Schloss ist der sakral wirkende Thronsaal. Er symbolisiert die Vorstellung Ludwigs II. von einem Königtum von Gottes Gnaden. Schloss Neuschwanstein wurde am 1. August 1886 - wie auch die anderen Königsschlösser nach dem Tod des Märchenkönigs Ludwig II. - der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

© dpa-infocom, dpa:220804-99-269476/4