Dass Will Smith zehn Jahre von Academy-Events ausgeschlossen wird, hat unter US-Promis unterschiedliche Reaktionen ausgelöst.
»Das ist eine zahnlose Strafe«, schrieb der Schauspieler Harry Lennix in einem Gastbeitrag für die Zeitschrift »Variety«. Lennix forderte Smith auf, den Oscar, den er für seine Rolle in dem Tennisdrama »King Richard« erhalten hatte, zurückzugeben. Nur so könne er die »existenzielle Krise«, in die er die Academy Awards gestürzt habe, beenden.
Smith bleibt bis 2032 von Oscar-Verleihungen und anderen Academy-Events ausgeschlossen, wie der Filmverband in Los Angeles bekanntgegeben hatte. Der Schauspieler teilte kurz darauf mit, er akzeptiere und respektiere die Entscheidung der Academy. Weitere Äußerungen von Smith gab es zunächst nicht.
Zwölf Tage zuvor hatte Smith mit einem Gewaltausbruch vor einem Millionenpublikum Gäste in Hollywoods Dolby Theatre und an den Bildschirmen schockiert. Er stürmte auf die Bühne und verpasste dem Komiker Chris Rock eine Ohrfeige, nachdem dieser einen Witz über Smiths Ehefrau Jada Pinkett gemacht hatte. Darin ging es um ihren kahlgeschorenen Kopf, die Schauspielerin leidet unter krankhaftem Haarausfall.
Mehrere amerikanische Stars haben am Wochenende die zehnjährige Oscar-Sperre für Will Smith begrüßt. »Was Smith vor den Augen der Welt getan hat, ist nicht hinnehmbar«, sagte nun die amerikanische Singer-Songwriterin Carol Connors dem »Hollywood Reporter«. »Zehn Jahre ist eine gute, runde Zahl.« Ein Jahr oder sogar fünf Jahre Oscar-Sperre, meinte Connors, wären nicht ausreichend gewesen.
Der US-Filmproduzent Don Hahn sagte dem Branchenblatt: Er hoffe, dass der Oscar-Bann Smith Zeit gebe, um nachzudenken und Hilfe bei den Problemen zu bekommen, die er zu haben scheine.
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