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Neuer »Asterix«-Band: Positiv denken statt prügeln

Ende des Monats erscheint der neue »Asterix«-Band »Die weiße Iris«: Zeichner Didier Conrad und der neue Texter Fabcaro plaudern schon einmal aus ihrer Werkstatt.

Asterix
Ausgaben des neuen Asterix-Bandes mit dem Titel »Die weiße Iris« werden in einer Logistikhalle konfektioniert und in Displays für den Einzelhandel verpackt. Foto: Rolf Vennenbernd/DPA
Ausgaben des neuen Asterix-Bandes mit dem Titel »Die weiße Iris« werden in einer Logistikhalle konfektioniert und in Displays für den Einzelhandel verpackt.
Foto: Rolf Vennenbernd/DPA

Einfühlsame Konfliktgespräche statt Backpfeifen, ausgewogene Ernährung an Stelle von frischem Wildschwein: Im neuen »Asterix«-Comic (26. Oktober) stellt der erklärte Weltverbesserer Visusversus das gallische Dorf auf den Kopf. »Die weiße Iris« ist der 40. Band und der erste, an dem der Texter Fabcaro mitgewirkt hat. Die französischen Macher der Reihe verrieten am Montag erste Details. 

Mit Visusversus taucht eine neue Figur auf. »Die Figur wurde für dieses Album neu geschaffen, was nicht einfach war. Es musste eine Identität gefunden werden«, sagte der Zeichner Didier Conrad bei einer Präsentation in Vanves bei Paris. Das Ergebnis: Ein charmanter Weltverbesserer, der nicht zu jung, aber auch nicht zu alt ist, viel größer als Asterix und eine üppige Haarpracht trägt - die in dem neuen Abenteuer eine Rolle spielen soll. 

Positives Denken ist angesagt

"Die weiße Iris" ist der Name einer neuen Schule aus Rom, eine Methode", verrät das Duo. "Sie propagiert das Positive Denken." Wie Conrad und Fabcaro erzählten, wollte Cäsar mit dieser Strömung den Soldaten in den Lagern rund um das berüchtigte Dorf neuen Auftrieb geben, die müde geworden waren. Auf den Titel konnten sich die Macher schnell einigen. Iris sei in der griechischen Mythologie die Göttin des Regenbogens, eine antike Vorstellung von Neuanfang und Hoffnung, erklärten sie. 

Die Lehren dieser Denkschule finden auch bei den Dorfbewohnern großen Anklang, besonders bei Gutemine. Die Theorien von Visusversus lösen eine der heftigsten Ehekrisen zwischen ihr und Majestix aus. Denn als echter Macho tut sich der Häuptling mit dem sanften Weg und Willen ziemlich schwer und tritt fast in jedes Fettnäpfchen.

Fabrice Caro ist in Frankreich unter dem Künstlernamen Fabcaro sehr erfolgreich. Sein Comic »Zaï zaï zaï zaï« verkaufte sich mehr als 180.000 Mal. Er ersetzt als Autor Jean-Yves Ferri, der vorläufig eine Pause macht. Für den 50-Jährigen kam das Angebot, das Szenario des 40. Albums zu entwerfen, völlig überraschend. »Das war surrealistisch.« 

Erstmals ohne Uderzo

Albert Uderzo hatte die Figuren Asterix und Obelix 1959 gemeinsam mit dem Autor René Goscinny geschaffen. Nach dessen überraschendem Tod 1977 hatte Uderzo noch Jahrzehnte allein weitergemacht. 2020 starb auch er, hatte sich aber schon Jahre zuvor als Asterix-Verantwortlicher zurückgezogen. 2011 hatten Ferri und Conrad ihn dann in der Rolle abgelöst. Fünf Bände schufen sie gemeinsam.

Der 40. Band ist der erste Band, der ohne Uderzo entstanden ist. Noch bei dem vorherigen Abenteuer »Asterix und der Greif« wurden Uderzo die Skizzen und Entwürfe vorgelegt. Uderzo hätte Fabcaros ausgefallener Humor gefallen, sagte dessen Tochter Anne bei der Vorstellung. Er treibe ihn so weit wie möglich ins Absurde, so wie einst ihr Vater. 

Das Comic-Heft wird am 26. Oktober mit einer Auflage von mehr als 5 Millionen Exemplaren starten und in rund 30 Ländern erscheinen, darunter auch in Deutschland. 

© dpa-infocom, dpa:231016-99-582592/4