Berlin (dpa) - Die Filmproduzentin Alice Brauner hat mit Unverständnis darauf reagiert, dass ihr Drama »Crescendo« nicht in die Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis gekommen ist. Ihr falle es schwer, die Entscheidung zu verstehen, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Im Drama spielt Peter Simonischek (»Toni Erdmann«) einen Dirigenten, der israelische und palästinensische Musiker zusammenbringen will. Der Film habe das Prädikat besonders wertvoll bekommen und den Publikumspreis in Ludwigshafen gewonnen, sagte Brauner. Sie ist die Tochter des 2019 verstorbenen Produzenten Artur Brauner.
Der Deutsche Filmpreis wird im April verliehen. In der Vorauswahl sind beispielsweise das Drama »Deutschstunde«, der Thriller »Der Fall Collini« und der Musicalfilm »Ich war noch niemals in New York«. Die endgültigen Nominierungen werden im März bekanntgegeben.
Brauner will ihr Musikdrama noch über eine sogenannte »Wild Card« ins Rennen schicken. Die Chancen auf eine Nominierung seien damit aber »sehr gering«, sagte Brauner. Es sei schade, dass Filmemacher keine Begründung bekämen, warum sie es nicht in die Vorauswahl geschafft haben. Das wäre ihrer Meinung nach hilfreich.
Die Deutsche Filmakademie erklärte dazu, die Entscheidungen der Vorauswahlkommissionen würden seitens des Vorstandes und der Geschäftsführung nicht nachträglich kommentiert. »Die internen Diskussionen innerhalb der Kommissionen sind vertraulich und die Mitglieder zu Stillschweigen verpflichtet.«
In den Richtlinien heiße es, Ziel sei es, solche Filme in die Vorauswahl aufzunehmen, die »als Gesamtwerk und auf Grund herausragender Einzelleistungen hohe Chancen auf Nominierungen und Preise haben«, hieß es in einem Statement. Es sollen auch Filme in die Vorauswahl aufgenommen werden, die etwa durch besondere Erfolge bei Festivals oder Besucherzahlen auf sich aufmerksam gemacht hätten.