Der Schriftsteller Salman Rushdie (75) hat infolge des Attentats vom 12. August ein Augenlicht verloren. Das verriet der Agent des Autors, Andrew Wylie, der spanischen Zeitung »El País« am Rande der Frankfurter Buchmesse. Der britisch-indische Schriftsteller könne zudem eine Hand nicht mehr bewegen, weil beim Messerangriff die Nerven durchtrennt worden seien.
Auf die Frage des Blattes, wie es Rushdie knapp zweieinhalb Monate nach der Attacke gehe, erklärte Wylie: »Die Wunden sind tief (...) Er erlitt drei schwere Wunden am Hals und weitere 15 am Rücken und Oberkörper. Es war ein brutaler Angriff.«
Wo sich Rushdie derzeit aufhält und ob er noch im Krankenhaus behandelt wird, wollte der Agent nicht sagen. »Ich kann keine Auskunft über seinen Aufenthaltsort geben. Aber ich kann sagen, dass er überleben wird. Und das ist das Wichtigste.«
Der Booker-Preisträger wurde am 12. August bei einer Veranstaltung in Chautauqua im US-Staat New York Opfer einer Messerattacke. Er musste sich einer Notoperation unterziehen und zeitweise künstlich beatmet werden. Der 24 Jahre alte Angreifer wurde festgenommen.
Rushdie wird seit Jahrzehnten von religiösen Fanatikern verfolgt.
Rushdies neuer Roman »Victory City« soll im April 2023 auf Deutsch erscheinen. »Der Roman spielt in Südindien im 14. Jahrhundert und erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens, das von einer Göttin auserwählt wird«, heißt es vom Penguin-Verlag.
Interview »El País« (Freitagausgabe)
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