Dolce Vita mitten in Reutlingen

Mit einem Glas Endrizzi in der Hand gemütlich an der Echaz sitzen und den Feierabend genießen – oder in einer Nische auf weichem Polster in urbanem Chic ein feines Carpaccio serviert bekommen, bevor eine Pizza mit Trüffeln der Saison direkt aus dem Kuppelofen serviert wird. La Dolce Vita, das italienische Lebensgefühl, mitten in Reutlingen will Uwe Grauer seinen Gästen im neuen Sale e Pane vermitteln. Als das Da Piero nach 20 Jahren zum Ende des vergangenen Jahres in der Oberen Wässere 4 aufgab, übernahm der erfahrene Reutlinger Gastronom die Räume samt Personal und ließ sich ein Vierteljahr Zeit, alles komplett zu sanieren.

Eine halbrunde Bar in Kupfer und aus dunklem Stahl auf hellem Betonboden empfängt die Gäste. Dieser urbane Industrielook mit kupfernen Designlampen als Blickfang durchzieht auch das Restaurant, eine bodentiefe Verglasung entlang der Echaz gibt an Zweier- und Vierertischen den Blick aufs Grün und das Flüsschen frei. Sitznischen bieten Platz für kleine und größere Gruppen. Alles ist so gestaltet, dass der erste Blick nicht vermuten lässt, hier 80 Sitzplätze vorzufinden. Auf der Terrasse sind es sogar 100 Sitzplätze, die erholsame Stunden mit Blick aufs Wasser ermöglichen.

»Salz und Brot« also. Für Uwe Grauer ist »Sale e Pane« einfach ein klangvoller Name, der zum Konzept passt: Weder Fleisch noch Fisch sollen die Schwerpunkte sein, vielmehr Pasta und Pizza. »Viel Glutenfreies«, sagt der Gastronom und nennt Gerichte aus Dinkelnudeln und eine Pinsa, eine glutenfreie, fast quadratische Pizza aus Sauerteig, als Beispiele. Das erfahrene italienische Küchenteam aus dem Da Piero unter der Regie von Chefkoch Mario bereitet die vielen Leckereien auf der Speisekarte zu.

Darf es zunächst ein Aperitif sein? Die umfangreiche Getränke- und Weinkarte lässt kaum Wünsche offen. Feine Antipasti und knackfrische Salate können vor einer Pasta aus Teigtaschen in Salbeibutter, Linguine mit Lachs in Limonen-Cremesauce oder Gnocchetti mit Salsiccia, leicht scharfer italienischer Wurst, munden. Pizzen verschiedenster Art, klassisch oder auch mal mit Südtiroler Käse und Speck oder mit Büffel-Burrata, stehen zur Wahl. Echt italienisches Tiramisu oder ein Parfait aus Haselnüssen können solch eine Schlemmerei abrunden.

»Zu uns kann man auch nur auf einen Absacker kommen«, sagt Uwe Grauer. Die Bar bietet Cocktails und Drinks verschiedenster Geschmacksrichtungen. Dass in der neuen Küche und im Service mit insgesamt 15 Mitarbeitern alles rund läuft, dafür sorgt Restaurantleiterin Verena Fritsche, die seit Jahren mit Uwe Grauer zusammenarbeitet.

Der bekannte Reutlinger Gastronom betreibt auch das große Alexandre am Marktplatz, das auf regionale und internationale Küche spezialisierte Joli eine Ecke weiter, die mexikanisch orientierten Mezcalitos Restaurant und Mezca Bar – schräg gegenüber vom Sale e Pane – sowie den StattStrand im Bürgerpark und das IceDreams eine Ecke weiter. Und jetzt die neue Pizzeria. »Da passt das Sale e Pane gut als Ergänzung rein.« Uwe Grauer hatte den Mut – »und den Optimismus« – zu drei Neueröffnungen seit Ausbruch der Pandemie. 

Darüber hinaus führt er den Catering-Service Gastwerk für Events aller Art, vor allem in der Reutlinger Stadthalle. Ab 2023 übernimmt er mit Gastwerk die Organisation des Neigschmeckt-Markts in der Reutlinger Planie. Jeden Herbst ist er weiterhin beim Weindorf neben der Marienkirche aktiv. Uwe Grauer ist auch ehrenamtlich stark engagiert, beispielsweise im Vorstand der Interessengemeinschaft RTaktiv, im erweiterten Vorstand des hiesigen Dehoga-Verbands und im Tourismusausschuss der Industrie- und Handelskammer, IHK. Seinen Vorsitz der Reutlinger Gastro-Initiative, RGI, hat er vor Kurzem abgegeben.

Wie er das alles unter einen Hut kriegt? »Ich bin gar nichts ohne mein Team«, sagt Uwe Grauer. In allen Betrieben habe er Betriebsleiter eingesetzt. Und im Sale e Pane? »Verena Fritsche ist schon lange bei uns, ohne sie würde es nicht gehen.« Auch familiäre Unterstützung ist in Sicht: Sein Sohn Lucas, der bereits im Mezcalitos einen Lieferdienst aufbaute, ist jetzt mit seinem Managementstudium fertig und will in die Firma mit einsteigen. 

Zukunftspläne gibt es auch für das Sale e Pane: Neben wechselnden Kunstausstellungen im Gastraum soll es Auftritte lokaler Musiker geben, wie demnächst von Joe Vox. Wenn jetzt die Tage wärmer werden, lässt sich nach der Arbeit auch mal nur ein Drink auf der sonnigen Terrasse genießen. (GEA/Kreppenhofer)