REUTLINGEN. Höhere Liga, erste Niederlage: Denkbar knapp mit 29:30 (15:13) verloren die Handballer der SG Ober-/Unterhausen ihre Verbandsliga-Premiere gegen den Titelkandidaten SKV Unterensingen, brachten die aussichtsreiche 20:15-Führung (35. Minute) nicht über die Runden. Weil Mitte der zweiten Halbzeit die Kräfte schwanden, die Struktur ins Bröckeln geriet und Schwächen im Abschluss überhandnahmen. »Alles hat ein bisschen nachgelassen«, haderte der zwölffache SG-Torschütze Florian Grauer.
Dass es den Aufsteiger nach zuletzt zehn Siegen in der Landesliga erwischen wird, danach hatte es lange Zeit nicht ausgesehen. Doch mit zunehmender Spieldauer wurde deutlich, dass die Hausener Jungs nicht in Bestbesetzung antraten und zudem zwei Kräfte während der Partie ausfielen. Mit »voller Kapelle hätte es reichen können«, betonte Kapitän Grauer, der in der Saison 2019/20 für die Unterensinger gespielt hatte.
Erik Flammer sieht früh Rot
Mangel herrschte vor allem auf den Außenpositionen. Neuzugang Pascal Randecker (USA) fehlte auf rechts ebenso wie Joshua Häbich, der sich am Morgen krankgemeldet hatte. Auf der linken Bahn nahm sich Erik Flammer (18.) nach einem Foul per Roter Karte frühzeitig selbst aus dem Rennen und nach einer dreiviertel Stunde verließ Linus Oeding verletzt das Feld. Ohnehin zurzeit nicht einsetzbar: Max Hartl. »Zum Schluss ohne fünf. Das war zu viel, bei dem intensiven Spiel, das wir machen«, betonte OU-Trainer Tobias Wild, dessen Mannschaft vor rund 300 Zuschauern über weite Strecken lauf- und konterstark agierte. »Eigentlich müsste ich hochzufrieden sein, haben uns aber für den Aufwand nicht belohnt«, resümierte Wild. Allerdings trauerte er auch einigen unkonzentriert vergebenen Chancen nach, »die vielleicht mehr Sicherheit gegeben hätten«. Nach ihrer 25:23-Führung (47.) kassierten die Hausherren innerhalb von 8:12 Minuten gar fünf Tore in Folge.
Die SG kämpfte sich zurück, verkürzte auf 28:29 (57.), musste bei offener Deckung aber ein weiteres Gegentor hinnehmen. In Unterzahl gelang nur noch »Flo« Grauer ein Treffer. Sein Fazit: »Man hat gesehen, dass wir auch mit den oberen Mannschaften mithalten können.« Am 13. Oktober kommt schon der nächste Titelkandidat, die SG Hegensberg-Liebersbronn. Zunächst einmal folgt jedoch am Samstag (20 Uhr) das Derby beim VfL Pfullingen II, der mit 17:31 (6:14) bei der TG Schömberg eine heftige Klatsche einstecken musste.
VfL findet keine Lösungen
Bis zum 6:6 nach einer Viertelstunde verlief die Partie noch ausgeglichen. Doch dann ließen die Gastgeber den Pfullingern kaum noch Zeit zum Atmen und erzielten gleich neun Tore in Serie. Der VfL fand offensiv und defensiv keine Lösungen. In der zweiten Hälfte setzten die Schömberger ihren Siegeszug fort und erhöhten ihren Vorsprung nochmals um weitere sechs Tore.
400 Fans feiern Mössinger Sieg
Vor einer Woche war der Saisonstart mangels Schiedsrichtern abgesagt worden, im zweiten Anlauf hat’s geklappt und die Spvgg Mössingen legte vor rund 400 Zuschauern gleich imposant los. Denn mit 31:24 (17:11) verwiesen die Steinlachtäler den TSV Bad Saulgau im Jubelsturm ihres begeisterten Anhangs deutlich in die Schranken.
Nach einer Viertelstunde hatte die Mannschaft von Trainer Michael Tröster das Kommando übernommen, behauptete die Führung und baute den Vorsprung bis zur Pause auf sechs Treffer aus. Der gut aufgelegte Sebastian Bock trieb das Team systematisch nach vorne und markierte selbst fünf Tore. Zweimal scheiterte die Spvgg mit Siebenmetern, zeigte sich ansonsten aber ziemlich treffsicher. In der Schlussphase konnte der Gast bis auf vier Tore verkürzen, mehr jedoch ließen die Mössinger nicht zu. (GEA)