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Mit dem Pfäffinger Thilo Kehrer: West Ham United gewinnt Conference League

58 Jahre nach dem Final-Erfolg über die Münchner Löwen hat West Ham United wieder einen internationalen Titel geholt. Die Hammers mit dem Pfäffinger Thilo Kehrer gewinnen die Conference League.

Thilo Kehrer von West Ham United jubelt. Foto: Eibner
Thilo Kehrer von West Ham United jubelt.
Foto: Eibner

PRAG. 58 Jahre nach dem Coup gegen die Münchner Löwen hat West Ham United wieder einen internationalen Titel geholt. Der Londoner Club um Bayern-Wunschspieler Declan Rice und dem deutschen Nationalverteidiger Thilo Kehrer aus Pfäffingen gewann am Mittwoch durch ein 2:1 (0:0) über den italienischen Club AC Florenz die zweite Auflage der Conference League. Damit sicherte sich West Ham nach einer bislang enttäuschenden Saison mit Abstiegsängsten auch einen Startplatz für die kommende Europa League.

Said Benrahma per Handelfmeter (62.) und Jarrod Bowen (90.) erzielten die Treffer für die Hammers, die 1965 - angeführt von den späteren Weltmeistern Bobby Moore und Geoff Hurst - den Europapokal der Pokalsieger durch ein 2:0 gegen 1860 München gewonnen hatten. Für Florenz war der zwischenzeitliche Ausgleich durch Giacomo Bonaventura (67.) zu wenig. Damit verlor der Serie-A-Club auch sein zweites Finale in dieser Saison, im Pokal-Endspiel hatte sich Inter Mailand mit 2:1 durchgesetzt.

Kehrer in der 61. Minute eingewechselt

Kehrer saß zunächst auf der Bank. In der 61. Minute wurde der 26-Jährige dann für Kurt Zouma eingewechselt, während die Florenzer sich gerade noch über den gegeben Handelfmeter beschwerten. Florenz erholte sich aber schnell von dem Schock und kam durch Bonaventura sehenswert zum Ausgleich. Die Entscheidung fiel dann in der letzten Minute, als Bowen zum umjubelten Siegtreffer einschoss. Bis in die neunte Minute der Nachspielzeit verteidigte Kehrer mit Leidenschaft die Führung.

Kehrer startete seine Fußball-Karriere 1999 bei der TSG Tübingen, ehe es ihn 2005 zum SSV Reutlingen zog. Nach vier Jahren beim Kreuzeiche-Club wechselte der Pfäffinger schon 2009 als Zwölfjähriger zum VfB Stuttgart. 2012 wechselte der Tübinger in die Knappen-Schmiede zum FC Schalke, wo ihm der Durchbruch als Profi in der Bundesliga gelang. Kehrer durchlief seit 2016 sämtliche Jugend-Nationalmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und debütierte 2018 für die A-Nationalmannschaft, für die er seitdem 26 Länderspiele bestritt. Im selben Jahr holte ihn der französische Spitzenclub Paris St. Germain für 37 Millionen Euro. Im vergangenen Sommer schloss er sich dem englischen Erstligisten West Ham United an. Bei den Londonern gehört er seitdem meist zum Stammpersonal.

Kehrer schließt Wechsel in Bundesliga nicht aus

Kehrer kann sich eine Rückkehr nach Deutschland vorstellen. »Ab und zu denke ich schon darüber nach. Meine Familie lebt ja auch in Deutschland. Ich bin jetzt 26 und will das nicht ausschließen«, sagte der gebürtige Tübinger der »Bild« (Mittwoch). »Ich bin zwar gerade in meiner ersten Saison bei West Ham, aber für die Zukunft weiß man ja nie, was kommt.« Einen Wechsel in die Fußball-Bundesliga schon in diesem Sommer hält Kehrer allerdings für »sehr, sehr unwahrscheinlich«. (dpa/GEA)