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Maren Weigel und Julia Behnke von der TuS Metzingen wollen Olympia-Ticket lösen

Die deutschen Handballerinnen mit den Metzingerinnen Maren Weigel und Julia Behnke sind gleich doppelt gefordert. Erst steht die EM-Qualifikation bevor, anschließend wird um das Olympia-Ticket gekämpft.

Die Olympia-Teilnahme wäre der perfekte Abschluss der Karriere von  Maren Weigel (rechts).
Die Olympia-Teilnahme wäre der perfekte Abschluss der Karriere von Maren Weigel (rechts). Foto: Marco Wolf
Die Olympia-Teilnahme wäre der perfekte Abschluss der Karriere von Maren Weigel (rechts).
Foto: Marco Wolf

METZINGEN. Die Saison der Frauenhandball-Bundesliga endet am 25. Mai. Aber das muss noch nicht der Schluss-Strich unter die Karriere von Maren Weigel sein. Gut möglich, dass danach noch eine Zugabe in Form der Olympia-Teilnahme folgt. Dann wäre die Metzingerin noch bis Anfang August im Einsatz. Diese Verlängerung über die Spielzeit hinaus wäre kein Problem für die 29-Jährige. »Weil die Vorbereitung fast direkt auf die Saison folgt«, sagt die Rückraumspielerin, die mit TuS-Teamkollegin Julia Behnke und der deutschen Nationalmannschaft in den nächsten eineinhalb Wochen gleich doppelt gefordert ist.

Denn ein Turnier jagt das nächste. Zunächst muss die Europameisterschafts-Teilnahme besiegelt werden. Dazu muss in den drei Qualifikationsspielen in Heidelberg gegen die Ukraine sowie zwei Mal gegen Israel (4., 6. und 7. April) noch ein Punkt geholt werden. Die EM Ende des Jahres ist für Weigel kein Thema mehr. Aber Olympia. Im Anschluss an das Heidelberger Turnier wird in Neu-Ulm die Qualifikation gespielt. Dann heißen die Gegner Slowenien (11. April), Montenegro ( 13. April) und Außenseiter Paraguay (14. April). Die besten zwei Mannschaften dieser Gruppe können für Paris planen.

"Olympia ist das Größte überhaupt""

»Olympia ist das Größte überhaupt«, sagt Behnke. Die Kreisläuferin, die bisher 100 Länderspiele bestritten hat, war vor 14 Tagen bereits in der Ratiopharm-Arena, um bei einer Pressekonferenz Werbung für das Event zu machen. Der Gedanke, sich in Paris auf der ganz großen Bühne zu präsentieren, beflügelt Spielerinnen und Trainer. Nicht ohne Grund ist die Sehnsucht nach einer Teilnahme so groß. War doch letztmals ein deutsches Frauen-Team vor 16 Jahren am Start der Großveranstaltung. »Es ist ein kleiner Step, der nur noch fehlt. Aber eine harte Gruppe, in der wir erst mal bestehen müssen«, beschreibt Behnke die Situation.

Mit dem Heimvorteil im Rücken sollte es doch klappen. An Motivation fehlt es gewiss nicht. »Oympia ist das Traumziel«, spricht Bundestrainer Markus Gaugisch das aus, was alle denken. Für Weigel ist die Gefühlslage, den Abschied vor Augen, noch spezieller. »Das wäre ein überragender Abschluss«, sagt die 66-malige Nationalspielerin, die im März zusammen mit Behnke und den »TusSies« den deutschen Pokal gewonnen hat. Bei drei Europameisterschaften und zwei Weltmeisterschaften hat die Linkshänderin schon den deutschen Dress getragen: »Da würde Olympia sehr schön reinpassen.«

Ungewöhnlich großer Kader

Jetzt zu den Spielerinnen zu gehören, die es selbst in der Hand haben, bedeutet der Psychologiestudentin viel. Sie sei »super-froh«, dass der Bundestrainer ihr noch einmal die Chance gibt, dabei zu sein. 20 Spielerinnen hatte der Nehrener für diese beiden Turniere nominiert. Nach dem Ausfall der seit der Pokal-Endrunde verletztenThüringerin Annika Lott sind es noch 19 Akteurinnen. Immer noch eine große Anzahl, die laut Gaugisch verhindern soll, dass sich Spielerinnen verschleißen, noch bevor die Olympia-Qualifikation beginnt.

Bei Olympia selbst wäre das Aufgebot mit 14 Spielerinnen deutlich kleiner. »Da muss man erst mal in den Kader kommen«, sagt Behnke. Bis zu Olympia gilt es also noch mehrere Hürden zu überwinden. Damit danach die Vorfreude nur umso größer ist. (GEA)