ENINGEN/ROTTENBURG. Die Eninger Arbachtalhalle erwies sich am vergangenen Samstag als unüberwindbare Festung, denn sowohl die Oberliga-Gäste von der SG Volley Neckar Teck als auch die Landesliga-Lokalrivalen VfL Pfullingen und PSV Reutlingen verließen das Parkett als klare Verlierer. Völlig chancenlos waren auch die Regionalliga-Frauen der TSG Reutlingen im Derby beim TV Rottenburg, hatten aber aufgrund mehrerer Ausfälle auch von vorneherein denkbar schlechte Karten.
Die eine noch verletzt (Maxi-Hattingen-Proebster), die zweite im Urlaub (Hannah Echelmeyer) und die dritte aus familiären Gründen verhindert (Vanessa Gieske), da wusste TSG-Trainer Jan Grauel bereits, dass nur ein Wunder eine Niederlage verhindern konnte.
Im Angriff geht zu wenig
Ausgerechnet beim Lieblingsgegner personell dezimiert, obwohl dieser nach der 0:3-Niederlage beim Tübinger Modell in der Vorwoche angeschlagen war, da wäre natürlich etwas drin gewesen. So mühte sich die von Sara Zöllner wieder einmal aufopferungsvoll kämpfende Abwehr redlich, aber im Angriff hatte man den Gastgeberinnen wenig entgegenzusetzen. Die Satzstände (11:25, 17:25, 17:25) sagen eigentlich schon alles über den Spielverlauf und nach 70 Minuten war der Spuk vorbei. Nun gilt es am kommenden Samstag gegen die ebenfalls noch sieglosen Fellbacherinnen die Kurve zu bekommen, sonst sitzt man wohl auf längere Zeit am Tabellenende fest.
Ein fulminant aufschlagender Marco Späth vom TSV Eningen zerlegte am Samstag fast im Alleingang in den Sätzen zwei und drei die Gäste von der SG Volley Neckar Teck und sorgte dafür, dass Trainer Eckhart Bayha einen ruhigen Abend auf der Bank verbrachte. Allerdings leistete der letztjährige Vierte auch wenig Widerstand und hatte vor allem in Aufschlag und Angriff deutliche Schwächen. In Durchgang eins plätscherte das Spiel zunächst so vor sich hin, ehe sich die Heimmannschaft beim 19:14 erstmals absetzen konnte. Kapitän Ruben Schellhammer machte schließlich mit zwei Angriffen den Sack zu (25:19). Dann schlug die Stunde von Marco Späth. Acht (!) Aufschläge in Serie sorgten für ein klare 8:0 Führung im zweiten Satz, die allerdings nicht lange Bestand hatte (8:7). Nun stockte das TSV-Angriffsspiel, der SG-Block packte immer wieder entschlossen zu und erst die Einwechslung von Felix Pauckner ließ Eningen wieder auf 23:19 davonziehen. Trotz einiger Wackler reichte es zur 2:0-Führung (25:23). Damit war bei der SG der Stecker gezogen. Späth mit einer erneuten Aufschlagserie zu Beginn des dritten Satzes und Jan Siller über die Mitte sorgten für einen beruhigenden 19:10 Vorsprung, der letztendlich verdient in den Endstand von 25:15 mündete. Trainer Bayha sah zwar noch nicht alles rosig, doch »wenn man nur 80 Prozent bringen muss und trotzdem 3:0 gewinnt, dann hat man nicht viel falsch gemacht«.
Pfullingens Trainer Thomas Teiber sah sich schon vor Spielbeginn als krasser Außenseiter gegenüber dem TSV Eningen II, doch immerhin konnte seine Sechs in den Sätzen eins und drei das Geschehen etwas offener gestalten ohne jedoch in die Nähe eines Satzgewinnes zu kommen. Eningen, in Bestbesetzung auflaufend, agierte fast fehlerfrei und hatte sowohl im Aufschlag als auch im Angriff deutlich mehr Durchschlagskraft. »Unsere Gegner im Kampf um den Klassenerhalt kommen erst noch«, versuchte Teiber die Niederlage nicht allzu tragisch zu nehmen.
Anft nimmt sich ein Herz
Zumindest ähnlich lief es für den TSV auch gegen den PSV Reutlingen. Aus einer sicheren Annahme spulte TSV-Zuspieler Serhii Voyanovich gegen seine früheren Weggefährten am Netz ein variantenreiches Programm ab, sodass mit 25:12 Satz eins sicher an die Gelbhemden fiel. Doch dann wurde die junge PSV-Sechs mutiger und besonders Leo Butterstein drehte mächtig auf. Seine Aufschläge und Rückraumangriffe waren von Eningens Abwehr nicht zu stoppen, was Satz zwei (19:25) kostete und Satz drei bedenklich ins Schlingern brachte (3:9, 10:14). In dieser Phase nahm sich TSV-Routinier Patrick Anft ein Herz, versenkte Angriff um Angriff im gegnerischen Feld und sorgte selbst für das 25:21 und somit die wichtige 2:1-Führung. Nun merkte man den Gästen die fehlenden Wechselmöglichkeiten an und auch Butterstein agierte nicht mehr so druckvoll wie zuvor, sodass am Ende mit 25:17 der zweite Tagessieg und die Tabellenführung in der Landesliga an zu Buche standen.
Den gewünschten Auftaktsieg erzielten die Landesliga-Frauen der SG Reutlingen/Betzingen bei der SpVgg Warmbronn. Nach locker gewonnenem ersten Satz geriet der SG-Motor jedoch kurzzeitig ins Stocken, sodass Warmbronn der Ausgleich gelang. Im dritten und viertenDurchgang konnte die SG dann ihre Überlegenheit im Angriff besser ausspielen und auch die Abwehr stand nun sicher wie ein Bollwerk. Mit 3:1 setzte sich die SG schließlich souverän durch. (GEA)

