REUTLINGEN. Auf den Punkt topfit präsentierten sich die Oberliga-Volleyballerinnen der TSG Reutlingen und schickten den Spitzenreiter TV Rottenburg – wie schon in den vergangenen Jahren – mit einer 3:0-Klatsche auf die Heimreise. War es im ersten Satz Aenne Bohl, die immer wieder Rottenburgs Abwehr düpierte und für den knappen, aber verdienten Vorsprung sorgte (27:25), so konnte in Durchgang zwei Vanessa Gieske schalten und walten wie sie wollte – Reutlingen holte sich den Satz gegen den ungeschlagenen Tabellenführer mit 25:16. Nun war die Gier der Grauel-Truppe geweckt. Auch wenn die Gäste alles probierten und auf Tuchfühlung blieben, hatte man das Gefühl, dass auf der Gegenseite das abgezocktere Team stand. Bis zum 20:20 hielt Rottenburg das Geschehen offen, dann zog die TSG nochmals kurz die Zügel an und der 3:0-Endstand war perfekt. »Heute haben wir ein absolutes Spitzenspiel der zwei besten Mannschaften der Liga gesehen. Manchmal entscheiden Kleinigkeiten und die waren auf unserer Seite«, war Trainer Jan Grauel stolz auf sein Team, das sich keinerlei Schwächephasen leistete und erfolgreich Revanche für die Pokalniederlage vor ein paar Wochen nahm.
»Das war ein absolutes Spitzenspiel der zwei besten Teams der Liga«
»Das war unsere schlechteste Saisonleistung«, zog Pressesprecher Lutz Jaksche ein nüchternes Fazit nach der 1:3-Niederlage des Oberligisten TSV Eningen beim Aufsteiger VC Baustetten. Eningen hätte das Spiel schon frühzeitig entscheiden können, doch beim 24:21 im dritten Satz versagten den Angreifern die Nerven. Die Gastgeber drehten tatsächlich noch den Rückstand in einen 27:25-Satzgewinn um und schockten die Eninger regelrecht. Das Bayha-Team fand trotz mehrerer Wechsel nicht mehr ins Spiel und musste auch den vierten Satz klar abgeben (20:25).
Zwei bittere Niederlagen mussten die Landesliga-Männer des TSV Eningen III zum Abschluss der Vorrunde einstecken und überwintern auf einem Abstiegsplatz. Dabei hatte im Derby gegen den PSV Reutlingen alles so gut begonnen. Angetrieben von einem in Aufschlag und Angriff überragenden Levi Medick drängten die Kaiser-Schützlinge die PSVler von Beginn an in die Defensive und führten relativ sicher mit 2:0. »Wir hätten Satz drei durchbringen müssen, doch nach dem Satzverlust ist der PSV, allen voran Christian Weinand, immer besser ins Spiel gekommen, während wir uns einige leichte Fehler, vor allem im Aufschlag, leisteten«, machte Trainer Fabian Kaiser seiner Truppe dennoch keine Vorwürfe für den verpassten Sieg, den der PSV nach dem Schlusspfiff frenetisch feierte. Weinand sorgte für das entscheidende 15:13 im Tie-Break. Auch im zweiten Spiel gegen die TSG Tübingen II hielt Eningen III das Spiel lange offen, musste sich aber wie zuvor unglücklich mit 1:3 (26:28 im vierten Satz) beugen und konnte keinen weiteren Punkt im Abstiegskampf ergattern.
Beruhigende Führung
Großer Jubel hingegen beim Ligarivalen VfL Pfullingen. Mit einem beeindruckenden Finish rangen die Echazstädter den Mitaufsteiger TV Rottenburg V mit 3:2 nieder und verkrafteten sogar den zwischenzeitlichen Ausgleich wie schon gegen den PSV Reutlingen vor zwei Wochen gut. Im Tie-Break ließen die Teiber-Schützlinge nichts mehr anbrennen und eine Aufschlagserie von Daniel Missbauer sorgte für die beruhigende Führung und den am Ende sicheren Satzgewinn (15:7). Keine Mühe hatte Spitzenreiter TSV Eningen II beim klaren 3:0 über den TSV Stuttgart IV und untermauerte seine Aufstiegsambitionen. Da Verfolger Sindelfingen in Stuttgart strauchelte (1:3) haben die Eninger schon einen beruhigenden Vier-Punkte-Vorsprung auf die Konkurrenz und streben mit Riesenschritten Richtung Verbandsliga.
Wie erwartet hatten die Landesliga-Frauen des TSV Eningen gegen die Spitzenteams der TSG Tübingen und des FV Tübinger Modells III keine Siegchancen und unterlagen glatt mit 1:3 und 0:3. Vor allem im Angriff fehlt es den Eningerinnen an Durchschlagskraft und auch die Bank ist zu dünn besetzt. Damit müssen sich Missbauer & Co in der Rückrunde auf einen Vierkampf mit Warmbronn, Stuttgart und der SG Reutlingen/Betzingen um die Abstiegsränge und den Relegationsplatz einstellen. Lokalrivale SG Reutlingen/Betzingen konnte seine Negativserie auch gegen Schlusslicht Stuttgart nicht beenden und verpasste durch die 1:3-Niederlage einen Befreiungsschlag. (GEA)