REUTLINGEN. Es waren nicht die erhofften Süßigkeiten, sondern vielmehr harte Nüsse, die die regionalen Volleyball-Vertreter am Nikolaus-Wochenende aus dem Sack zogen. Keine einzige konnte geknackt werden, alle Teams erlitten Niederlagen. Ohne Vanessa Gieske (am Samstag), zuletzt zwei Mal als wertvollste Spielerin ausgezeichnet, und Senada Kanuric musste Jan Grauel, der Trainer des Frauen-Regionalligisten TSG Reutlingen, die Doppelaufgabe gegen die Arge Baden-Württemberg und die DJK Schwäbisch Gmünd angehen. Letztlich verlor die TSG gegen das Arge-Team mit 2:3 und gegen Gmünd mit 1:3.
Völlig unbekümmert stürzten die Arge-Youngster von Trainer Sven Lichtenauer die TSG in Durchgang eins von einer Verlegenheit in die andere. Die Annahme klappte nicht, das Zuspiel war wacklig und im Angriff reihte sich Fehler an Fehler. Das Resultat: 17:25. Auch im zweiten Satz setzte sich das fehlerhafte Spiel der TSG fort, bis Grauel beim Stande von 14:18 Zuspielerin Birgit Margenfeld für Sabrina Keller ins Spiel brachte. Urplötzlich ging ein Ruck durch das Team und vor allem Paula Klopfer agierte nun in Aufschlag und Angriff mutig, sodass die TSG tatsächlich den Satz noch drehte (25:22). Diesen Schwung konnte man in den dritten Durchgang mitnehmen. Am Ende stand ein 25:20 auf der Anzeigetafel. Wer gedacht hatte, dass damit der Widerstand der jungen Wilden gebrochen war, sah sich getäuscht. Das Arge-Team gewann den vierten Satz mit 25:19. Somit musste der Tie-Break entscheiden und hier schenkten sich beide Teams nichts. Als Erste hatte die TSG bei 14:13 Matchball, doch Aenne Bohl setzte ihren Angriff knapp ins Aus. Paula Klopfer sorgte für den zweiten, doch auch diesen konnte die Arge entschärfen. Am Ende war es Louisa Möbius, die dann den Sack für die Gäste zumachte (17:15).
Unfassbare Aufholjagd
Unbeeindruckt von dieser unnötigen Niederlage startete die TSG am Sonntag gegen Drittligaabsteiger DJK Schwäbisch Gmünd. Beide Teams lieferten sich im ersten Satz einen offenen Schlagabtausch, in dem die Gäste am Ende einen Tick cleverer waren (20:25). In Durchgang zwei blieb es bis zum 7:7 ausgeglichen. Dann kam die Gmünderin Melanie Wunderlich zum Aufschlag und zerstörte mit zehn Aufschlägen hintereinander jegliche Hoffnung der TSG auf den Satzgewinn (8:25). Gmünd setzte nach und beim Stande von 19:9 für die DJK schien ein schnelles Ende in Sicht. Doch mit dem Rücken zur Wand bot die TSG ihr bestes Spiel und kämpfte sich auf 24:24 heran. Ein Schnellangriff von Hanna Echelmeyer und ein Aufschlagass von Paula Klopfer sorgten schließlich für den unfassbaren Anschluss. Im vierten Satz konnten die Reutlingerinnen das Niveau nicht mehr halten und unterlagen mit 21:25.
Ein Oberliga-Spiel auf Augenhöhe sahen die Fans zwischen der SG SSC Tübingen/TV Rottenburg III und dem TSV Eningen, bei dem beide Abwehrreihen dominierten und Kleinigkeiten den Unterschied ausmachten. Wie so oft in dieser Saison verschliefen die Eninger den Start und verloren Durchgang eins 19:25. Satz zwei ging an Eningen (25:15). Der TSV verlor schließlich Durchgang drei 30:32, gewann den vierten Satz 25:14 und geriet im Entscheidungs-Durchgang schnell 4:8 ins Hintertreffen. Am Ende unterlagen die Eninger mit 9:15.
Die Landesliga-Frauen der TSG Tübingen hatten im Derby gegen die SG Reutlingen/Betzingen das bessere Zielwasser getrunken und brachten vor allem mit ihren Aufschlägen die Annahme der SG ständig in Schwierigkeiten. Somit war in nur einer Stunde mit 11:25, 19:25, 13:25 der Spuk vorbei und die SG ernüchtert. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Da Eva Woköck für das zweite Spiel passen musste, fanden die Achalmstädterinnen auch gegen den TV Rottenburg II im Angriff kaum Mittel und verloren 1:3.
Landesligist TSV Eningen II war beim 0:3 gegen den Verbandsliga-Absteiger Blaubären Flacht in keinem Satz in der Lage Druck auf Flacht auszuüben. Die Ligakonkurrenten PSV Reutlingen und VfL Pfullingen hatten beim VfL Sindelfingen II nichts zu bestellen und mussten mit jeweils 0:3 die Heimreise antreten. (rp)

