REUTLINGEN. Wieder einmal führt Hitchcock am letzten Spieltag einer Volleyball-Saison Regie. Und wie schon im vergangenen Jahr sind die Oberliga-Frauen der TSG Reutlingen daran beteiligt. Gab es letzte Saison einen Vierkampf um das Regionalligaticket, der mit dem Aufstieg der TSG Backnang und der letztlich verpatzten Relegation für die TSG endete, so ist es dieses Jahr ein direktes Duell zwischen der TG Bad Waldsee (44 Punkte) und der TSG (43), das am Sonntag ab 16 Uhr steigt. Der Sieger ist Meister und steigt auf, der Verlierer wird wohl noch vom TV Rottenburg (41) überflügelt werden, der gegen die SG Volley Alb vor einer lösbaren Aufgabe steht.
»Wir werden alle unsere Tugenden in die Waagschale werfen«, kündigte Trainer Jan Grauel vor dem Gipfeltreffen an und das sind vor allem die exzellente Abwehr, die von Kapitänin Sara Zöllner als Libera immer top organisiert ist, sowie die stark besetzte Bank. Auf allen Positionen ist die TSG ausgeglichen besetzt, falls alle Spielerinnen zur Verfügung stehen. Und da fängt das Dilemma an: berufliche oder familiäre Verpflichtungen ließen manchmal den Kader schrumpfen, Grauel musste improvisieren und das eine oder andere Pünktchen ging verloren. »Alles in allem haben wir das aber, vor allem in der Rückrunde, gut hinbekommen und die Mannschaft geht mit breiter Brust in das Finale«, ist Grauel davon überzeugt, dass seine Schützlinge den letzten Schritt zum Titel erfolgreich gehen werden.
»Eigentlich hätten wir uns dieses Zitterfinale gerne erspart. Wenn man sich aber die Tabelle genau anschaut, sind fünf Mannschaften auf einem Level und egal, wen es am Ende mit dem Relegationsplatz trifft, diese Mannschaft wird in der Oberliga bleiben«, ist Eningens Trainer Jonathan Schopp schon beeindruckt von der engen Konstellation, die man am Ende in der Männer-Oberliga vorfindet. Rottenburg (28 Punkte) ist gerettet, Geißelhardt und Eningen (beide 27) treffen am Samstag (19.15 Uhr, Arbachtalhalle) im direkten Duell aufeinander und brauchen beide noch einen Punkt. Und schließlich gibt es zwischen der SG Volley Neckar Teck (26) und Ellwangen (25) ebenfalls ein Endspiel um den direkten Klassenerhalt. Nur wenn Ellwangen mit 3:2 gewinnt und Eningen keinen Punkt macht, würden die Arbachtäler aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses noch auf Relegationsplatz acht abrutschen. »Wir wollen aber keine Rechenspiele und geben Vollgas«, verspricht Schopp.
Das Zünglein an der Waage im Kampf um den Landesliga-Relegationsplatz (Aufstieg) kommt am Samstag dem TSV Eningen II zu. Er hat es nämlich in der Hand, ob dieser an den TV Rottenburg IV (34 Punkte) oder den PSV Reutlingen (32) geht (Samstag ab 14.15 Uhr, Arbachtalhalle). Lange Zeit sah es nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem TVR und dem PSV aus, dann schwächelte der PSV gegen die Kellerkinder, ehe Rottenburg im Saisonendspurt die Luft auszugehen schien. »Rottenburg hat es trotzdem selbst in der Hand, deshalb sind wir nur in der Außenseiterrolle«, macht sich PSV-Trainer Hannes Wahl keine allzu großen Gedanken über den Ausgang, zumal die Relegation letzte Saison auch keine guten Erinnerungen wachruft. Eningen II kann sich hingegen auf einen interessanten Abschluss freuen, hatte man doch vor Wochen schon einmal einem Favoriten in die Suppe gespuckt (3:1-Erfolg beim Spitzenreiter Renningen). In den Heimspielen des TSV Eningen III (ebenfalls ab 14.15 Uhr, Arbachtalhalle) geht es dagegen für die TSG Tübingen II und den TSV Rottweil darum, den Direktabstieg zu vermeiden.
Einen versöhnlichen Saisonabschluss peilen die Landesliga-Frauen des TSV Eningen gegen den VfL Oberjettingen und den VC Mönsheim (ab 14.30 Uhr, Arbachtalhalle) an. Nachdem man zum Ende der Vorrunde noch Aufstiegsambitionen hegte, zerplatzten diese durch etliche unnötige Niederlagen in der Rückrunde, sodass die Kimmerle-Schützlinge am Ende sich wohl mit Rang vier begnügen müssen. Die SG Reutlingen/Betzingen gastiert beim VfL Sindelfingen (Sonntag, 11 Uhr). (rp)

