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Eningen setzt auf gesunde Mischung

In der Landesliga kommt es zu zahlreichen Derbys. Ein Ausblick auf die Saison 2025/26

Immer zu Scherzen aufgelegt: Die Oberliga-Volleyballer des TSV Eningen. Stehend von links: Marco Späth, Ruben Schellhammer, Mark
Immer zu Scherzen aufgelegt: Die Oberliga-Volleyballer des TSV Eningen. Stehend von links: Marco Späth, Ruben Schellhammer, Markus Schwille, Alexander Schilke, Daniel Wödl, Matthias Anft.Knieend von links nach rechts: Mikael Dimitrov, Tim Friedrichson, Felix Pauckner, Jakob Auer, Lutz Jaksche. Es fehlen: Jeremias Klauck, Levi Medick, Jan Siller und Trainer Eckhart Bayha. FOTO: VEREIN
Immer zu Scherzen aufgelegt: Die Oberliga-Volleyballer des TSV Eningen. Stehend von links: Marco Späth, Ruben Schellhammer, Markus Schwille, Alexander Schilke, Daniel Wödl, Matthias Anft.Knieend von links nach rechts: Mikael Dimitrov, Tim Friedrichson, Felix Pauckner, Jakob Auer, Lutz Jaksche. Es fehlen: Jeremias Klauck, Levi Medick, Jan Siller und Trainer Eckhart Bayha. FOTO: VEREIN

REUTLINGEN. Wenn am Wochenende die restlichen Volleyball-Ligen – die 2. Bundesliga mit dem TV Rottenburg und Regionalliga mit den Frauen der TSG Reutlingen waren bereits im Einsatz – in die Saison 2025/26 starten, dürfen sich die Fans vor allem in der Landesliga mit dem TSV Eningen II, dem VfL Pfullingen und dem PSV Reutlingen auf zahlreiche Lokalderbys freuen. Darüber hinaus möchte in der Frauen-Landesliga die SG Reutlingen/Betzingen endlich einmal keine Zitter-Runde erleben. Ein Ausblick.

Die Oberliga-Männer des TSV Eningen hoffen auf eine konstante Spielrunde. Konstante Spielrunde? Das war doch laut Trainer Eckhart Bayha auch schon die Vorgabe für die abgelaufene Saison, doch nach einer beeindruckenden Vorrunde (Rang zwei) reichte es am Ende »nur« zu Platz fünf. »Insgesamt können wir mit dieser Platzierung zufrieden sein, da Verletzungen uns oft zu Umstellungen gezwungen haben, die nicht immer sofort funktioniert haben. Außerdem haben nur bei wenigen Spielen alle ihr Potenzial abgerufen, sodass ich hoffe, dass wir dieses Mal einfach mehr Alternativen haben«, will Bayha auf jeden Fall wieder vorne mitmischen.

»Ich hoffe, dass wir diese Runde einfach mehr Alternativen haben«

Eningens Kommandogeber setzt auf eine flexible Spielweise und auch auf drei junge Eigengewächse, die vergangene Saison in der Zweiten und Dritten sehr gute Leistungen gezeigt haben. Mikael Dimitrov, Tim Friedrichson und Levi Medick sollen den Konkurrenzkampf beleben und sich an das Oberliga-Niveau gewöhnen, das Rückkehrer Felix Pauckner bereits aus dem Effeff kennt. Mit diesem Viererpack und nur einem Abgang – Felix Freytag wechselt in die zweite Mannschaft – will Eningen gleich einen guten Einstand am Samstag (19.30 Uhr, Arbachtalhalle) gegen die SG Volley Neckar Teck feiern, wenngleich die Bilanz der vergangenen zwei Jahre negativ ist (ein Sieg, drei Niederlagen) und der Nachbar in der Endabrechnung jeweils einen Platz vor den Arbachtälern lag.

Viel Aufruhr gab es nach Saisonende beim TSV Eningen II. Als souveräner Landesliga-Meister hätte der TSV jetzt in der Verbandsliga aufgeschlagen, doch dann kam die Wende. Viele Spieler wollten die Strapazen von Einzelspieltagen und eine Erhöhung des Trainingsaufwands nicht mittragen, sodass der Verein schweren Herzens auf den Aufstieg verzichtete und die TSG Tübingen II als Tabellenzweiter hoch durfte. Damit war auch klar, dass die Eninger Mannschaft ein neues Gesicht bekommen würde. Tim Friedrichson und Mikael Dimitrov wechselten zur ersten Garnitur, zahlreiche arrivierte Spieler bilden nun das Gerüst der Dritten oder hörten auf, sodass Trainer Fabian Kaiser mit einem Großteil seiner abgestiegenen Dritten und einigen verbliebenen Routiniers sowie zwei Neuzugängen vom PSV Reutlingen (Serhii Voinarovych und Luca Conzelmann) einen gesicherten Mittelplatz anstrebt und sich weiterhin als Ausbildungsstätte für die Erste sieht. Pikant: Am Samstag treffen gleich alle Lokalgrößen bei den Spielen Eningen II gegen Pfullingen und Eningen II gegen PSV Reutlingen in der Arbachtalhalle (ab 14.15 Uhr) aufeinander, sodass man gespannt sein darf, wem es am besten gelungen ist, den Umbruch zu meistern.

Den muss zwar der VfL Pfullingen nicht in dem Maße durchführen wie Eningen, doch mit Robin Sautter (pausiert), Tim Schneider (hört auf) und Tom Reiff (wechselte zum TV Rottenburg) stehen immerhin drei Stammkräfte auf der Abgangsseite. Zudem musste sich Daniel Missbauer einer Achillessehnenoperation unterziehen, die ihn für die Vorrunde schachmatt setzt.

»Die Landesliga ist diese Saison deutlich stärker als zuletzt«

Wenigstens konnte mit Luca Morlog ein erfahrener Angreifer aus Schmiden auf der Habenseite verbucht werden und Gabriel Kuz sowie Martin Mayer, die eigentlich schon ihre Volleyballschuhe an den Nagel gehängt hatten, werden den VfL bei Bedarf unterstützen. Und wer weiß, vielleicht findet sich aus der starken VfL-Jugend doch noch der ein oder andere Rohdiamant. Auf jeden Fall ist für Trainer Thomas Teiber der Klassenerhalt oberstes Ziel und am Samstag ist der VfL in Eningen krasser Außenseiter.

Viele Fragezeichen stehen in der bevorstehenden Saison auch hinter dem PSV Reutlingen. Der letztjährige Siebte, der nur knapp dem Abstieg entronnen war, musste einen gewaltigen Aderlass hinnehmen und verlor sechs Spieler, darunter beide Zuspieler: Serhii Voinarovych an den Lokalrivalen Eningen II und Brandon Weidle an die TSG Tübingen II. Da auch Luca Conzelmann zum TSV Eningen wechselte, Christian Weinand ein Auslandssemester absolviert und Moritz Morlock und Mirko Heinrich studienbedingt servus sagten, blieb Spielertrainer Hannes Wahl nur der Griff zur Zweiten. Ob neben Roman Derkach noch ein weiterer externer Zugang zu verzeichnen ist, bleibt fraglich. »Mal schauen, ob die Zeit reicht, ein gutes Gefüge hinzubekommen. Wir wollen natürlich immer vorne mitspielen, aber die Liga ist diese Saison deutlich stärker als die letzte«, weiß Wahl, dass schon der Auftakt in Eningen eine Herkulesaufgabe für seine Mannschaft darstellt.

Keine Zittersaison wie zuletzt wollen die Landesliga-Frauen der SG Reutlingen/Betzingen erleben. Zwar sind wieder einige Abgänge zu verzeichnen (Elena Hoffmann, Carolina Rating de la Pena, Claudia Simon und Alina Wiehl), doch hat man mit Maria Münch und Eva Woköck (aus der ersten Mannschaft) zwei hochkarätige Zugänge zu verzeichnen, die für mehr Stabilität sorgen werden. Mit den Jugendspielerinnen Michelle Borovskih und Sarah Schuster gibt es sicherlich frische Impulse, sodass Trainerin Dorothee Hunstein von einer wunderbaren Mischung aus Erfahrung und jugendlichem Elan sowie von gesundem Ehrgeiz und Gelassenheit spricht. Den Auftakt macht das Auswärtsspiel bei der Spvgg Warmbronn (Sonntag, 11 Uhr), die sich lediglich über die Relegation den Verbleib in der Landesliga gesichert hat. (GEA)

 

VOLLEYBALL-KADER DER MANNSCHAFTEN AUS DER REGION

TSV Eningen: Matthias Anft, Jakob Auer, Mikael Dimitrov, Tim Friedrichson, Lutz Jaksche, Jeremias Klauck, Levi Medick, Felix Pauckner, Ruben Schellhammer, Alexander Schilke, Markus Schwille, Jan Siller, Marco Späth, Daniel Wödl Trainer: Eckhart Bayha TSV Eningen II: Patrick Anft, Mischa Bauer, Simon Beck, Niklas Benzenhoefer, Luca Conzelmann, Michael Hiller, Mats Junger, Michael Mezger, Jörn Rogge, Johannes Schilling, Jannik Springer, Serhii Voinarovych, Robin Weißschuh Trainer: Fabian Kaiser VfL Pfullingen: Alex Banzhaf, Linus Bucher, Nico Haydt, Gabriel Kuz, Martin Mayer, Daniel Missbauer, Luca Morlog, Jacob Sprzagala, André Späth, Jannik Taigel, Kurt Wippel Trainer: Thomas Teiber PSV Reutlingen: Tobias Arens-Fischer, Danilo Botoiev, Leo Butterstein, Roman Derkach, Domenikus Essig, Florian Fritz, Tom Hamal, Lennik Hamal, Achim Kronberger, Kirill Neufeld, Sunder Perumal, Theo Wandel – Spielertrainer: Hannes Wahl SG Reutlingen/Betzingen, Frauen: Moni Bäßler, Michelle Borovskih, Petra Cless, Sara Favretto, Dorothee Hunstein, Stephanie Lang, Maria Münch, Hoa Pham, Sarah Schuster, Jennifer Stelter, Elke Straub Spielertrainerin: Dorothee Hunstein