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Von der Hektik anstecken lassen

VfL Pfullingen verliert bei den Rhein-Neckar Löwen II mit 32:33. Robin Keupp erstmals wieder im Einsatz

Erzielte neun Tore für den VfL Pfullingen: Rückraumspieler Lukas Fischer (mit Ball).  FOTO: BAUR
Erzielte neun Tore für den VfL Pfullingen: Rückraumspieler Lukas Fischer (mit Ball). FOTO: BAUR
Erzielte neun Tore für den VfL Pfullingen: Rückraumspieler Lukas Fischer (mit Ball). FOTO: BAUR

ÖSTRINGEN. »Wir haben unglücklich verloren«, meldete sich Pfullingens Trainer Daniel Brack wenige Minuten nach dem Schlusspfiff aus Östringen. Die Drittliga-Handballer des VfL Pfullingen zogen gestern Abend vor 320 Zuschauern in der Östringer Erich-Bamberger-Halle beim Tabellenachten Rhein-Neckar Löwen II mit 32:33 (14:17) den Kürzeren. »Wir haben immer wieder den Ausgleich hergestellt, sind aber leider nie selbst in Führung gegangen. Wir müssen weiter lernen, lernen«, sagte Brack.

Trotz der vierten Saison-Niederlage gehen die Pfullinger als Tabellenzweiter in die Weihnachtspause. Spitzenreiter TuS Fürstenfeldbruck (30:4 Punkte) scheint derzeit eine Klasse für sich zu sein. Der VfL hat 25:9 Zähler auf dem Konto. Weiter geht’s für den VfL am Samstag, 11. Januar (20 Uhr), mit dem Heimspiel gegen den HC Erlangen II. »Wir machen jetzt eine Trainingspause bis zum 5. Januar. Die Runde war bislang sehr kräftezehrend«, erklärte Brack.

»Wir haben immer wieder den Ausgleich hergestellt, sind aber leider nie selbst in Führung gegangen«

Erfreulich aus Sicht der Pfullinger: Robin Keupp feierte sein Comeback. Der in der Vergangenheit immer wieder von Verletzungen zurückgeworfene Rückraumspieler wurde von Brack in der 48. Minute aufs Feld geschickt. »Da waren wir nach Zwei-Minuten-Strafen gegen unsere Rückraumspieler Lukas Fischer und Niklas Roth in doppelter Unterzahl.« Der mit einem unbändigen Willen ausgestattete Keupp hatte sich in den vergangenen Wochen immer näher ans Team herangekämpft. Ursprünglich hätte der Linkshänder erst im nächsten Jahr wieder auflaufen sollen, doch Keupp signalisierte dem Coach seine Einsatzbereitschaft.

Vor dem Spiel gab es im Pfullinger Lager drei Sorgenkinder. Torhüter Daniel Schlipphak, der am vergangenen Samstag beim 41:30-Heimsieg gegen den TV Plochingen fehlte, Kapitän Micha Thiemann und Florian Möck waren krank und zu Beginn der Woche nicht im Training. Letztlich konnte dieses Trio auflaufen.

Der VfL geriet mit 0:2 in Rückstand, ehe Linksaußen Marc Breckel und Rechtsaußen Christian Jabot mit ihren Toren für das 2:2 sorgten. Lukas List (5. Minute) glich zum 3:3 aus, ehe Pfullingen einige Zeit im Hintertreffen war. 6:8, 7:9, 8:10, 9:11. Dann waren Kreisläufer Alexander »Rudi« Schmid und Möck erfolgreich – und nach 20 Minuten leuchtete auf der Anzeigetafel ein 11:11 auf. Danach kassierten Pfullingen drei Gegentore in Folge – 11:14 (25.). »Wir haben insgesamt zu viele freie Chancen liegen lassen«, legte Brack später den Finger in die Wunde. Häufig scheiterten seine Schützlinge an Torhüter-Routinier Daniel Unser. Zur Pause lagen Thiemann & Co. 14:17 hinten.

In der zweiten Hälfte sah es zunächst nicht gut für den VfL aus. Beim 17:21 in der 36. Minute betrug der Rückstand erstmals vier Tore. Doch der VfL Pfullingen in der Saison 2019/20 gibt nie auf. Der in der zweiten Hälfte stark auftrumpfende Lukas Fischer, mit neun Erfolgen bester Torschütze dieser Partie, Lukas List und erneut Fischer trafen ins Schwarze – 20:21 (40.). Das Brack-Team stellte immer wieder den Anschluss her. In der 45. Minute schließlich durften die Gäste-Fans den nächsten Ausgleichstreffer bejubeln, als Schmid zum 23:23 traf.

Nach 46 Minuten stand es 24:24, nach 47 Zeigerumdrehungen 25:25 und nach 48 Minuten 26:26. Dann wurden Fischer und Roth mit Zwei-Minuten-Strafen belegt und der VfL war kurzzeitig mit zwei Mann in Unterzahl. »Wir haben uns von der Hektik anstecken lassen«, stellte Brack fest. Naoyuki Shoji, das Riesentalent Philipp Ahaouansou (Brack: »Ihn sehe ich auf dem Weg zum Nationalspieler«) und erneut Shoji per Siebenmeter jagten den Ball in die Pfullinger Maschen – und der VfL sah sich 26:29 (54.) im Rückstand. Möck und Fischer verkürzten auf 28:29 (55.), dann stellte Roth den 29:30- und schließlich Fischer den 30:31-Anschluss her. 3:35 Minuten waren noch zu spielen. Sollte es ein Happy End für die in dieser Saison stark auftrumpfenden Pfullinger geben? 83 Sekunden vor Schluss sorgte Fischer für das 31:32, ehe Shoji mit einem Siebenmeter alles klar machte. Fischer verkürzte noch auf 32:33. Es hat nicht sollen sein. (GEA)