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VfL Pfullingen trauert um ehemaligen Trainer Rolf Brack

Rolf Brack bei einem Spiel im Jahr 2018. Foto: Jan Kuppert/dpa
Rolf Brack bei einem Spiel im Jahr 2018.
Foto: Jan Kuppert/dpa

PFULLINGEN. Der VfL Pfullingen trauert um Rolf Brack. Der ehemalige Trainer des VfL ist in der Nacht auf Dienstag überraschend im Alter von 69 Jahren gestorben, teilte der Handball-Verein mit. Brack war verheiratet und hatte zwei Söhne. Darunter Daniel Brack, der aktuell den Pfullinger Handball-Drittligisten trainiert. »In Gedanken sind wir bei Daniel und der ganzen Familie Brack und wünschen viel Kraft für alles was kommt«, schreibt der VfL. Die Stuttgarter Nachrichten berichten, dass Rolf Brack am Freitag eine urologischen Operation hatte.

In der Region machte sich Rolf Brack von 1998 an beim VfL Pfullingen einen Namen. 2002 führte der promovierte Sportwissenschaftler den Club in die Bundesliga. 2004 endete die Zusammenarbeit. Brack wanderte zur HBW Balingen-Weilstetten weiter. Und während das Bundesliga-Projekt in Pfullingen 2006 zu Ende ging, stieg der Trainer mit seinem neuen Club in die 1. Liga auf. Brack etablierte Balingen-Weilstetten als Bundesliga-Standort bis sich der HBW 2013 von Brack wegen anhaltender Erfolglosigkeit trennte. Bis 2016 trainierte Brack die Schweizer Nationalmannschaft, ehe er in der Bundesliga 2017 für wenige Wochen Frisch Auf Göppingen und 2020 für wenige Tage den HC Erlangen trainierte. Danach beendete Brack seine Trainer-Karriere. Im Mai 2021 kehrte er jedoch noch einmal auf die Trainerbank zurück und übernahm Zweitligist DJK Rimpar Wölfe bis zum Saisonende. 

Rolf Brack genoss hohes Ansehen in der Handball-Welt

Bis zu Beginn der 1980er-Jahre spielte Brack selbst Handball. Über seinen Heimatverein TuS Kirn und die TuS Saulheim führte ihn sein Weg zur SG Ditzenbach, mit der er in der Saison 1977/78 in der Bundesliga am Ball war. Seine Trainerkarriere begann Brack 1983 beim damaligen Oberligisten TSV Zuffenhausen. Ein Jahr später übernahm Brack den TSV Scharnhausen. Mit dem Sportverein von den Ostfildern steig er 1990 und 1993 in die Bundesliga auf.

Brack genoss unter Handball-Profis und Trainerkollegen hohes Ansehen. »Fast immer hatte er nur die undankbare Aufgabe, mit minimalen finanziellen Mitteln das sportliche Maximum aus seinen Mannschaften ohne namhafte Stars herauszuholen«, würdigte das Fachmagazin Handballwoche im Jahr 2009 schon Bracks Arbeit. »Er hat es geschafft, mit dem kleinen Verein in die 1. Bundesliga aufzusteigen«, sagt heißt es von Bracks ehemaligem Verein HBW Balingen-Weilstetten. »Ihm haben es die Balinger zu verdanken, dass sie als «Die Gallier» in ganz Deutschland bekannt sind. Was Rolf Brack für den HBW geleistet hat, lässt sich nicht in Worte fassen.«

Der Sportwissenschaftler war für viele renommierte Trainer eine wichtige Persönlichkeit - auch Bundestrainer Alfred Gislason legte beim damaligen Mitglied der Bundeslehrkommission des Deutschen Handballbundes seine A-Lizenz-Prüfung ab. Selbst vom Fußball-Funktionär Ralf Rangnick wurde Brack als Mentor bezeichnet. (GEA/dpa)