PFULLINGEN. »Auf die Tabelle schaue ich im Moment nicht, schließlich ist das nur eine Momentaufnahme«, sagt VfL-Trainer Fabian Gerstlauer. Am Samstag (20 Uhr) bestreiten die Pfullinger Drittliga-Handballer das Nachholspiel beim TSB Heilbronn-Horkheim. Im Falle eines Sieges klettern die Echazstädter vom fünften auf den dritten Platz nach oben. Das wäre eine schöne Momentaufnahme für die Mannen um Kapitän Lukas List.
Interessant: Auswärts hat Pfullingen die bisherigen vier Spiele gewonnen. »Daran wollen wir anknüpfen«, betont Gerstlauer, der bis auf die Langzeitverletzten alle Mann an Bord hat. Horkheim, mit 10:8 Punkten Siebter, verfüge über »eine hohe individuelle Qualität«, so Gerstlauer. Respekt hat er vor allem vor Louis Mönch: »Er ist sehr schnell, steuert das Spiel und ist torgefährlich.« In der Drittliga-Trefferliste nimmt der 25-Jährige, der aus der Talentschmiede des TSV Wolfschlugen hervorgeht, mit 63 Erfolgen (davon elf Siebenmeter) den vierten Platz ein. »Um auch in Horkheim erfolgreich zu sein, benötigen wir einen unbändigen Willen und eine stabile Abwehr«, erklärt der Pfullinger Trainer.
Mit der bisherigen Ausbeute von 12:4 Zählern sind die Pfullinger Verantwortlichen mehr als zufrieden. »Das haben wir nach dem großen Umbruch im Sommer so nicht erwartet«, formuliert der Sportliche Leiter Simon Tölke. Der langjährige VfL-Keeper hat in der vergangenen Woche mit der Nachricht aufhorchen lassen, dass Gerstlauer seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag bereits zu diesem frühen Zeitpunkt verlängert hat. Das Team habe unter dem neuen Coach eine gute Entwicklung hingelegt und dessen Spielphilosophie schnell verinnerlicht.
Tölke hat den 41 Jahre alten A-Lizenz-Inhaber aus zwei Gründen so frühzeitig an den Club gebunden: Zum einen hätten Gerstlauer und das Team schnell eine Einheit gebildet, nachdem es »in der Kennenlernphase ein paar Reibungspunkte gab. Aber das gehört dazu«. Zum zweiten will Tölke schnellstmöglich die Gesprächsrunden mit den Spielern einläuten. In der vergangenen Saison, als der neue Coach nach dem angekündigten Rückzug von Florian Möck erst Anfang Januar präsentiert wurde, sei der eine oder andere potenzielle Neue schon anderweitig verplant gewesen, erinnert sich Tölke.
»In den nächsten Wochen werden die Spielergespräche geführt«, kündigt der Sportliche Leiter an. Der Kern der Mannschaft soll gehalten werden. Kontinuität wird angestrebt. Der Pfullinger Weg mit Talenten aus dem Verein und der Region soll weiter beschritten werden.
»Einige Spieler haben mit guten Leistungen das Interesse bei anderen Vereinen geweckt«, hat Tölke festgestellt. Namen wollte er nicht nennen, aber man darf davon ausgehen, dass Fynn Hofele zu diesem Kreis gehört. Der 18 Jahre alte Linkshänder, der ebenso wie Sascha Brodbeck auch in den Trainingsbetrieb des Bundesligisten Frisch Auf Göppingen integriert ist, hat bereits erstaunlich viele Spielanteile erhalten und glänzt mit einer guten und engagierten Abwehrarbeit. (GEA)