PFULLINGEN. Der Heimfluch wurde verscheucht, beim 37:31 gegen Horkheim der erste Sieg im Jahr 2025 in der Kurt-App-Halle unter Dach und Fach gebracht. Nun soll der dritte Erfolg in der Fremde in diesem Jahr eingefahren werden. Leichter gesagt als getan. Die Pfullinger Drittliga-Handballer stehen am Samstag (20 Uhr) bei den Rhein-Neckar Löwen II vor einer hohen Hürde. »Die jungen Löwen-Spieler haben eine brutale Entwicklung in kurzer Zeit hingelegt«, weiß Pfullingens Trainer Fabian Gerstlauer.
Der VfL kann bei der zweiten Garde des Bundesligisten einmal mehr nicht in bester Besetzung antreten. Lasse Schiemann, Jason Ilitsch und Conrad Schmitt fallen noch einige Zeit aus, Silas Wagner, Fynn Hofele und Sascha Brodbeck sind grippegeschwächt. Von diesem Trio dürfte wohl nur Wagner dabei sein.
Die vom ehemaligen Pfullinger Zweitliga-Akteur Holger Löhr trainierten Junglöwen haben mit Matthis Krauth, Laurin Karrenbauer und Jan Kraft eine starke Rückraumachse und mit Valentin Willner einen bärenstarken Kreisläufer. Willner markierte kürzlich gegen Landshut 16 Tore. »Wir müssen die Löwen-Akteure früh attackieren, in Zweikämpfe verwickeln und ihnen den Spaß am Spiel verderben«, gibt Gerstlauer seinen Schützlingen als Marschroute mit auf den Weg.
Auf der Rückraum-Mitte-Position müssen die Pfullinger seit einigen Wochen auf Schiemann verzichten, der in den vergangenen Monaten laut Gerstlauer »zu einem der Topspieler in der 3. Liga geworden ist«. Diese Lücke hat zuletzt Valentin Mosdzien für seine Verhältnisse gut geschlossen. Der vor Saisonbeginn vom Viertligisten Herrenberg gekommene Mosdzien blieb in dieser Saison lange Zeit hinter den Erwartungen. Zuletzt zeigte die Formkurve jedoch steil nach oben, auch in puncto Torgefahr hat der 23-Jährige zugelegt. In den zurückliegenden fünf Spielen erzielte er 16 Treffer. Zum Vergleich: Davor gingen in 17 Partien lediglich 14 Treffer auf sein Konto.
Kürzlich hat der VfL bekanntgegeben, dass sich die Wege von Pfullingen und Mosdzien am Saisonende trennen. Gibt's eine Kehrtwende? »Wir haben die personellen Entscheidungen getroffen. Wir planen ohne Valentin«, betont der Sportliche Leiter Simon Tölke. Trainer Gerstlauer macht kein Hehl daraus, dass er vor allem auf der Spielmacher-Position gerne einen weiteren Spieler für die nächste Runde neben Schiemann und Youngster Conrad Schmitt zur Verfügung hätte. Vor allem auch deshalb, weil der 19 Jahre alte Schmitt quasi aus einer Kreuzbandverletzung kommt und bislang noch kein Drittligaspiel absolviert hat. Tölke macht dem Trainer allerdings wenig Hoffnung: »Wir haben unsere Kaderplanung abgeschlossen, schauen aber, was der Markt hergibt.« (GEA)