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Felix Zeiler, beim VfL Pfullingen der Rückkehrer mit dem gewissen Etwas

Felix Zeiler kehrte zum Handball-Drittligisten VfL Pfullingen zurück. Am Samstag bestreitet er ein besonderes Spiel.

Trumpft in seinem ersten Spiel nach seiner Rückkehr zum VfL Pfullingen gegen die HSG Konstanz mächtig auf: Felix Zeiler (mit Bal
Trumpft in seinem ersten Spiel nach seiner Rückkehr zum VfL Pfullingen gegen die HSG Konstanz mächtig auf: Felix Zeiler (mit Ball). Rechts: Luca Schwormstede. Foto: Joachim Baur
Trumpft in seinem ersten Spiel nach seiner Rückkehr zum VfL Pfullingen gegen die HSG Konstanz mächtig auf: Felix Zeiler (mit Ball). Rechts: Luca Schwormstede.
Foto: Joachim Baur

PFULLINGEN. Er kam, sah - und brillierte. Felix Zeiler feierte beim Handball-Drittligisten VfL Pfullingen einen Einstand nach Maß. Beim 29:28-Triumph am vergangenen Samstag gegen die HSG Konstanz nahm der 25-Jährige von Beginn an das Zepter in die Hand als wäre er nie weg gewesen. Zeiler dirigierte, Zeiler organisierte, Zeiler marschierte. Am Ende hatte der Spielmacher mit dem gewissen Etwas, der bereits von 2021 bis 2024 in Diensten der Echazstädter stand, mit fünf Toren, klugen Anspielen und giftiger Abwehrarbeit großen Anteil am Pfullinger Sieg.

In Kornwestheim als Zuschauer dabei

Drei Tage vor dem Konstanz-Spiel, am Mittwoch in Kornwestheim, war Zeiler als Zuschauer beim VfL-Spiel in Kornwestheim. Ohne Hintergedanken, wie er versichert. »Das war Zufall. Ich wohne in Stuttgart und wollte mir einfach das Spiel in Kornwestheim anschauen.« In der Tat dachte vor der Partie nicht ein Mensch daran, dass Zeiler drei Tage später für den VfL auflaufen könnte. In Kornwestheim verletzte sich allerdings mit Fynn Hofele ein weiterer Rückraumspieler. Die Not war groß. Am Donnerstag Nachmittag nahmen Pfullingens Sportlicher Leiter Simon Tölke und Trainer Fabian Gerstlauer Kontakt mit Zeiler auf. »Dann ging alles schnell. Ich wollte eine Nacht drüber schlafen und habe dann am Freitag meine Zusage gegeben.« Der Verein besorgte auf die Schnelle die Spielberechtigung, so dass Zeiler am Freitag erstmals am Training teilnahm und am Samstag im blauen Trikot auflief.

Mit seiner Leistung sei er »zufrieden«, sagt er in aller Bescheidenheit. Die Verantwortlichen und Mitspieler des VfL attestierten Zeiler einen herausragenden Auftritt. »Er war ein gutes Element für unser Angriffsspiel«, so Gerstlauer. »Er hat Akzente gesetzt«, stellt Kapitän Lukas List fest. Zeiler bleibt dem VfL auf jeden Fall bis zum Jahresende erhalten. »Bis dahin gilt unsere Vereinbarung«, klärt Tölke auf.

Aushilfe im Training beim TSV Neuhausen/Filder

Bevor er sein Arbeitspapier beim VfL unterschrieb, warf Zeiler einen Blick auf den Spielplan. »Da habe ich gleich Neuhausen gesehen«, erzählt er mit einem Schmunzeln. Der TSV Neuhausen/Filder, bei dem der ehemalige Pfullinger Coach Daniel Brack auf der Kommandobrücke steht, gibt am Samstag (20 Uhr) in der Kurt-App-Halle seine Visitenkarte ab. Und für den TSV Neuhausen/Filder griff Zeiler vergangene Runde zum Ball. Um sich auch handballerisch einigermaßen fit zu halten, trainierte Zeiler bis vor wenigen Wochen einigermaßen regelmäßig bei den Neuhäusern mit. »Ich bin mit Daniel Brack eng befreundet und war öfter die Aushilfe im Training.« Nun spielt die Aushilfe mit dem VfL gegen seine bisherigen Team-Kollegen.

Wenn man den Werdegang von Zeiler betrachtet, taucht die Frage auf: Weshalb war er bis vor wenigen Tagen vertragslos? Im März diesen Jahres habe er Angebote aus der 2. Liga gehabt. Die habe er abgelehnt, weil er unbedingt zuerst sein Studium (Erneuerbare Energien) abschließen wollte. »Ich habe mich für das Studium und den Job-Einstieg entschieden.« Im August soll der Zweitliga-Aufsteiger HC Oppenweiler/Backnang auf ihn zugekommen sein. Doch Zeiler, der zurzeit seine Bachelor-Arbeit schreibt und 20 Stunden bei Netze-BW arbeitet, sagte ab. Hat der Rechtshänder, der vor seinem Wechsel nach Pfullingen im Jahr 2021 für den TV Plochingen und Horkheim spielte und in dieser Zeit per Zweitspielrecht für Frisch Auf Göppingen zwei Bundesligaspiele absolvierte, die 2. Liga für immer abgehakt? »Es kommt immer anders als man denkt, ich forciere diesen Wechsel aber nicht«, lautet seine Antwort.

Eines dürfte sicher sein: Falls Zeiler in den mindestens sechs Spielen für Pfullingen bis zum 13. Dezember, wenn der HC Erlangen II in die App-Halle kommt, noch mehrere so bärenstarke Leistungen wie gegen Konstanz abliefert, dürfte wieder ein Angebot eines höherklassigen Clubs ins Haus flattern. (GEA)