PFULLINGEN. Die Pfullinger Drittliga-Handballer haben ihren Heimfluch verscheucht. Im fünften Spiel im Jahr 2025 in der Kurt-App-Halle wurde mit dem 37:31 (17:15) gegen den TSB Heilbronn-Horkheim der erste Sieg eingefahren. Und hinterher strahlten im Pfullinger Lager alle um die Wette: Der Trainer freute sich über einige gelungene Schachzüge, ein Youngster über seinen Traumeinstand und einigen Akteuren, die im bisherigen Saisonverlauf aus diversen Gründen relativ wenig Spielzeit gesammelt hatten, stand die Genugtuung über ihre starken Leistungen ins Gesicht geschrieben.
"Wir haben Horkheim mit unserer Abwehrformation überrascht", stellte Trainer Fabian Gerstlauer fest. Er ordnete sein Team in einer defensiveren Grundformation an. "Horkheim agierte zu Beginn sehr nervös." Zudem schafften es seine Schützlinge, Horkheims Torjäger Louis Mönch nicht wie gewohnt zur Entfaltung kommen zu lassen. ""Wir haben ihn mit einem zweiten Mann gut zugestellt", urteilte Gerstlauer. In der Tat wirbelte Mönch nicht wie gewohnt. Der Führende der Drittliga-Torschützenliste, der nächste Saison für den HSC Kreuzlingen in der Schweiz aufläuft, war insgesamt sieben Mal erfolgreich, traf aber aus dem Spiel heraus lediglich drei Mal.
Hofele und Wagner fehlen krankheitsbedingt
Gerstlauer musste in puncto Aufstellung mächtig in die Trickkiste greifen, weil sich kurzfristig auch noch der Rückraum-Rechte Fynn Hofele und Kreisläufer Silas Wagner (beide Grippe) abmeldeten. Zudem standen Christopher Rix (private Gründe) sowie die Verletzten Lasse Schiemann, Jason Ilitsch und Conrad Schmitt nicht zur Verfügung.
Tobias Haag, der als Rechtshänder normalerweise im linken Rückraum agiert, durfte sich auf der rechten Rückraum-Position präsentieren. Vor allem in der Anfangsphase düpierte Haag, der nächste Saison für den Liga-Rivalen TSV Neuhausen/Filder auflaufen wird, die Horkheimer Hintermannschaft mit seiner Dynamik ein ums andere Mal. »Heute lief es bei allen Spielern sehr gut. Die Stimmung in der Halle war top und wir waren auf Louis Mönch gut vorbereitet«, lautete das Fazit von Haag.
Perfekter Einstand für Youngster Hirsch
Normalerweise greift Kimi Mattis Hirsch in der A-Jugend-Oberliga und in der zweiten Männer-Mannschaft in der Verbandsliga für den VfL zum Ball. Gegen Horkheim durfte der 18-Jährige nach dem Ausfall von Rix als Linksaußen in der 3. Liga ran. Und hatte einen famosen Kurzauftritt. Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam er einige Minuten für Mathis Roth aufs Feld. In der 34. Minute wurde Hirsch von Niklas Roth gekonnt in Szene gesetzt und der Youngster jagte den Ball sehenswert in die Maschen. Ein Versuch, ein Tor - ein perfekter Einstand. »Das war ein unbeschreibliches Gefühl. Für mich hat sich ein Traum erfüllt«, sagte der waschechte Pfullinger über seine ersten Einsatzminuten in der Ersten des VfL.
Neben Haag setzten mit Torhüter Valentin Bantle und Regisseur Valentin Mosdzien zwei weitere Akteure Akzente, die nächste Saison nicht mehr für die Pfullinger auflaufen. VfL-Urgestein Bantle löste in der 14. Minute Daniel Schlipphak zwischen den Pfosten ab und glänzte bis zur Pause mit sechs Paraden. Im zweiten Spielabschnitt kamen zwei weitere abgewehrte Bälle hinzu, ehe in der 51. Minute wieder Schlipphak aufs Feld kam. Bei Mosdzien zeigt die Formkurve seit einigen Wochen nach oben. Gegen Horkheim war er sechs Mal erfolgreich. Zudem schlüpfte er in Abwesenheit von Rix in die Rolle des Siebenmeterschützen.
VfL nie im Rückstand
Pfullingen lag in diesem Duell des Tabellensechsten gegen den Neunten nie im Rückstand. Nach dem 5:1 (5. Minute) setzte sich der VfL über die Stationen 7:5 (11.) und 11:9 (19.) bis zur 22. Minute auf 15:10 ab. Zur Pause betrug der Vorsprung beim 17:15 aber nur noch zwei Tore. »Wir hätten höher führen müssen, in der Endphase der ersten Halbzeit unterliefen uns aber einige leichte Fehler«, erklärte Gerstlauer.
In Durchgang zwei zog der VfL vor 700 Zuschauern nach dem 19:18 (34.) auf 24:19 (40.) davon. Nach dem 24:21 (42.) trafen Lukas Dietrich, Niklas Roth und Mosdzien per Siebenmeter - damit waren beim 27:21 nach 46 Minuten die Weichen auf Sieg gestellt. Pfullingen hatte danach immer einen Vorsprung von mindestens fünf Toren und durfte am Ende nach einer überzeugenden Vorstellung den ersten Heimsieg in diesem Jahr feiern. (GEA)