Logo
Aktuell Handball

Erste Niederlage für den personell arg dezimierten VfL Pfullingen

Im sechsten Spiel muss sich der Handball-Drittligist VfL Pfullingen erstmals geschlagen geben. Bei den Wölfen Würzburg gibt es ein 31:32.

Überzeugt in Würzburg mit einer starken Leistung: Pfullingens Rechtsaußen Julius Schmidt.
Überzeugt in Würzburg mit einer starken Leistung: Pfullingens Rechtsaußen Julius Schmidt. Foto: Frank Pieth
Überzeugt in Würzburg mit einer starken Leistung: Pfullingens Rechtsaußen Julius Schmidt.
Foto: Frank Pieth

WÜRZBURG. Nun hat es auch den VfL Pfullingen erwischt. Das Team von Trainer Fabian Gerstlauer, bislang die einzige Mannschaft ohne Niederlage in der 3. Handball-Bundesliga Süd, musste sich bei den Wölfen Würzburg geschlagen geben. Denkbar knapp und unglücklich. Am Ende hatten die Echazstädter mit 31:32 (18:18) das Nachsehen.

»Das war eines unserer besseren Spiele in dieser Saison«, ließ Gerstlauer die 60 Minuten Revue passieren. »Wir brachten einen Meisterschafts-Mitfavoriten an den Rand einer Niederlage.« Die Leistung der Pfullinger war auch deshalb hoch einzuschätzen, weil der VfL quasi mit dem letzten Aufgebot antrat. Lasse Schiemann, Axel Goller und Conrad Schmitt stehen noch längere Zeit auf der Ausfall-Liste. Christopher Rix (Gerstlauer: »Bei ihm wollten wir kein Risiko eingehen«) fehlte ebenfalls, Tim Hafner saß zwar auf der Bank, war aber verletzungsbedingt nicht einsatzfähig.

Rote Karten für Lukas List und Niklas Roth

Damit nicht genug: Zwei Leistungsträger der Pfullinger wurden von den Schiedsrichtern aus dem Spiel genommen. Lukas List, der Abwehrchef und derzeit auch im Angriff als Spielmacher geforderte Kapitän, wurde in der 30. Minute mit der Roten Karte bedacht. Torjäger Niklas Roth, der in Würzburg 13 Mal erfolgreich und damit bester Werfer dieser Partie war, sah in der 55. Minute den Roten Karton. In beiden Fällen ahndeten die Schiedsrichter Alexander Kittel und Lars Scharfe ein Foulspiel. In beiden Fällen wäre allerdings eine Zwei-Minuten-Strafe angebrachter gewesen.

Trotz dieser Widrigkeiten hätten die Pfullinger nicht nur einen Punkt aus Würzburg entführen können, sie hätten auch einen Zähler verdient gehabt. In der letzten Minute meinten es die Schiedsrichter einmal mehr nicht gut mit dem VfL. Der Ex-Würzburger Johnny Beck, der an alter Wirkungsstätte seine bislang beste Punktspiel-Leistung im Pfullinger Trikot ablieferte, wurde gefoult, die Unparteiischen sahen Beck jedoch im Kreis stehen. Der Ball war somit weg und die Chance auf einen Punktgewinn dahin.

Abwehrarbeit eine Augenweide

Der Pfullinger Auftritt in der Anfangs-Viertelstunde war eine Augenweide. Die unheimlich bewegliche Abwehr ließ die Würzburger Angreifer überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Der VfL führte 10:5. Fünf Tore gingen auf das Konto von Niklas Roth, der sich seit Wochen in exzellenter Form befindet. Roth mischte den Würzburger Deckungsverband quasi im Alleingang auf. Eine sehr gute Note bei Pfullingen verdienten sich auch die Außen. Rechtsaußen Julius Schmidt erwischte einen Sahnetag, lieferte wohl sein bestes Spiel für Pfullingen in der 3. Liga ab und war sechs Mal erfolgreich. Auf der linken Seite wirbelte Mathis Roth. Seine Bilanz: Fünf Tore.

Nach der Fünf-Tore-Führung kam Würzburg besser ins Spiel und kämpfte sich Tor um Tor heran. Das lag auch am Wölfe-Torsteher Marko Bogojevic, der mit einigen Paraden glänzte. Dagegen waren die Pfullinger Keeper Daniel Schlipphak und Felix Maar im ersten Durchgang überhaupt kein Faktor. Maar kam in der zweiten Hälfte besser auf Touren, legte einige Paraden hin und entschärfte zwei Siebenmeter.

In der zweiten Hälfte, als Niklas Roth von Dominik Schömig phasenweise eng bewacht wurde, aber dennoch torgefährlich blieb, legte Pfullingen nach dem 22:22 (39. Minute) beim 24:22 (42.), 25:23 (44.) und 26:24 (46.) eine Zwei-Tore-Führung vor, doch die Unterfranken konterten. Am Ende fehlte dem VfL das Quäntchen Glück. Und nach den Roten Karten das Personal. (GEA)