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Der VfL Pfullingen will mit Mut und Tempo ins Halbfinale

Der VfL Pfullingen erwartet in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga Empor Rostock. Reicht der 32:27-Hinspielsieg?

Durchsetzungsstark: Lukas Fischer (mit Ball) ist mit 54 Erfolgen in der Aufstiegsrunde der beste Torschütze des VfL Pfullingen.
Durchsetzungsstark: Lukas Fischer (mit Ball) ist mit 54 Erfolgen in der Aufstiegsrunde der beste Torschütze des VfL Pfullingen. FOTO: BAUR
Durchsetzungsstark: Lukas Fischer (mit Ball) ist mit 54 Erfolgen in der Aufstiegsrunde der beste Torschütze des VfL Pfullingen. FOTO: BAUR

PFULLINGEN. »Wir versuchen, das Wunder zu realisieren«, sagt Trainer Daniel Brack. Das Wunder von Pfullingen wäre der Einzug der Handballer ins Halbfinale der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. Die Voraussetzungen sind gut. Der VfL gewann vor Wochenfrist das Viertelfinal-Hinspiel beim HC Empor Rostock mit 32:27. Das Rückspiel steigt am Samstag (20 Uhr) in der Pfullinger Kurt-App-Halle.

Jörg Hertwig, der Sportliche Leiter des VfL, war am vergangenen Samstag zum ersten Mal nach über 30 Jahren wieder in der Rostocker Stadthalle. »Dort habe ich noch vor der Sanierung der Halle mit Aue in der DDR-Jugend-Oberliga gespielt«, erinnert sich der ehemalige Linksaußen. Hertwig war »überrascht«, dass sich die mit Profispielern bestückten Rostocker vom Pfullinger Abwehrsystem verunsichern ließen und das Tempo des VfL nicht mitgehen konnten. Hertwig weiß allerdings auch, dass trotz der grandiosen Leistung im Hinspiel das Weiterkommen noch nicht in trockenen Tüchern ist. »Wenn wir nur fünf Prozent nachlassen, kann der Schuss schnell nach hinten losgehen.« Der Pfullinger Funktionär ist in diesen Tagen extrem stolz auf das Team um Kapitän Lukas List. »Es ist ein schönes Zeichen für die Region, dass wir uns in dieser Aufstiegsrunde mit fast ausschließlich Spielern aus den eigenen Reihen so stark präsentieren.«

Auch Rostock hofft auf ein Wunder

Auf ein Wunder hoffen auch die Ballwerfer von Empor Rostock. Auch wenn Trainer Till Wiechers nach dem kräftigen Nackenschlag im Hinspiel am Boden zerstört war. Pfullingen habe sein Team »dominiert, für uns wird es sehr, sehr schwer«. Der Fünf-Tore-Rückstand sei eine »Riesen-Hypothek«.

Seine Mannschaft habe in Rostock den Überraschungsmoment auf ihrer Seite gehabt, blickt Brack zurück. Pfullingen habe »das Matchglück« gehabt, »ein paar Momente sind für uns gelaufen«. Kurzum: »Es war ein Tag, an dem bei uns viel geklappt hat und wir uns in eine Euphorie gespielt haben.« Morgen spiele dieser Überraschungseffekt keine Rolle mehr. Er und seine Schützlinge würden das 32:27-Ergebnis »entsprechend einordnen«. Empor Rostock verfüge über eine »hohe individuelle Klasse«. Im Handball könne ein Fünf-Tore-Vorsprung »schnell weg sein«, weiß Brack aus eigener Erfahrung. In Rostock lagen die Pfullinger um ihre erfolgreichsten Aufstiegsrunden-Torschützen Lukas Fischer (54/22 Tore), Niklas Roth (43), Christian Jabot (28/1) und Florian Möck (27) nach zehn Minuten mit 1:6 im Hintertreffen. Auf der anderen Seite verdeutlicht dieses Zwischenresultat, wie stark der VfL in Rostock auftrumpfte. Wenn man die Partie nur von der 11. bis zur 60. Minute wertet, gewannen die Echazstädter mit 31:21. Wer nun vermutet, dass Pfullingen morgen taktieren und das Tempo verschleppen wird, dürfte sich täuschen. »Mut steht bei uns ganz oben auf der Agenda«, formuliert Brack. Seine Mannschaft soll wie in Rostock mutig agieren, ihr Tempospiel auf die Platte bringen und den Gegner vor Probleme stellen. »Wir spielen, um zu gewinnen«, so der Coach. Und falls am Ende ein weiterer Erfolg herausspringt, geht die Pfullinger Reise weiter. Dann wäre das Wunder vom Halbfinal-Einzug realisiert. (GEA)

 

EUROPAPOKAL-MODUS

Im Halbfinale hätte der VfL Pfullingen zunächst Heimrecht

In der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga gilt in den K.o.-Spielen der Europapokal-Modus. Sind beide Mannschaften nach dem Hin- und Rückspiel punkt- und torgleich, zieht das Team mit den mehr erzielten Auswärtstreffern in die nächste Runde ein. Der VfL Pfullingen hat das Viertelfinal-Hinspiel beim HC Empor Rostock mit 32:27 gewonnen. Falls der VfL das Rückspiel am Samstag mit fünf Toren Unterschied verliert, qualifiziert er sich dann für die Vorschlussrunde, wenn er mit 26:31, 25:30, 24:29, 23:28, 22:27 und so weiter verliert.

Im Halbfinale, den Endspielen im Kampf um den Aufstieg, hätte Pfullingen am 5. Juni Heimrecht. Gegner wäre mit allergrößter Wahrscheinlichkeit der 1. VfL Potsdam, der das Viertelfinal-Hinspiel bei der HSG Hanau mit 35:27 zu seinen Gunsten entschied. (kre)

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