BACKNANG. Die Pfullinger Drittliga-Handballer haben dem bereits seit mehreren Wochen als Meister feststehenden HC Oppenweiler/Backnang lange Zeit Paroli geboten. »Am Ende hat man aber gemerkt, dass uns die Kraft ausgegangen ist«, sagte VfL-Trainer Fabian Gerstlauer nach der 22:29 (11:13)-Niederlage vor 1.000 Zuschauern in der Backnanger Murrtal-Arena.
Nach fünf Siegen in Folge mussten sich die Pfullinger erstmals wieder geschlagen geben. Aber: Die Mannen um Kapitän Lukas List haben ihren dritten Platz verteidigt, da der punktgleiche SV Kornwestheim sein Heimspiel gegen den HBW Balingen-Weilstetten II mit 31:34 verlor. »Die ersten Drei erhalten ein Ticket für den DHB-Pokal«, berichtete Pfullingens Sportlicher Leiter Simon Tölke. Der VfL steht somit voraussichtlich am 16. August in einem Heimspiel in der Kurt-App-Halle einem Zweitligisten gegenüber. »Das ist ein schöner Auftakt in die neue Saison«, so Gerstlauer.
Mit Prinz fehlt ein wichtiger Abwehr-Faktor
Es ist seit Wochen das gleiche Lied: Dem VfL gehen die Spieler aus. Neben den langzeitverletzten Lasse Schiemann, Jason Ilitsch und Conrad Schmitt fielen mit Paul Prinz, Fynn Hofele und Tobias Haag drei weitere wichtige Kräfte aus. Gerstlauer musste mächtig improvisieren. »Da Prinz in unserer Abwehr ein extrem wichtiger Faktor ist, war es in der Deckung sehr schwierig für uns.« Zudem kassierte Sascha Brodbeck bereits in der 20. Minute seine zweite Zeitstrafe und musste deshalb eine Spur vorsichtiger zu Werke gehen.
Not macht erfinderisch. Gerstlauer schickte auch in der Abwehr den A-Jugendlichen Emil Bessel aufs Feld. Der Youngster machte seine Sache gut. Auch im Angriff erhielt Bessel, der im Liga-Alltag für die A-Jugend und die zweite Männer-Mannschaft in der Verbandsliga im Einsatz ist, Einsatzzeit. Mehr noch: In der 37. Minute erzielte Bessel in starker Manier ein Tor.
Axel Goller mit 100-Prozent-Quote
Der HC Oppenweiler/Backnang, der am 18. Mai in Rostock in die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga startet, lag während der gesamten Spielzeit nie im Rückstand. Beim Sieger trug sich mit Axel Goller ein Ex-Pfullinger und künftiger Pfullinger vier Mal in die Torschützenliste ein. Der Rechtsaußen hatte eine 100-Prozent-Abschlussquote. »Das darf er gerne in der nächsten Saison fortsetzen«, schmunzelte Gerstlauer. Goller kehrt bekanntlich im Sommer zum VfL zurück und bildet nächste Runde mit Julius Schmidt das Rechtsaußen-Duo.
Die Pfullinger bewegten sich bis zum 15:16 (39. Minute) auf Augenhöhe mit dem ambitionierten Kontrahenten, der in heimischer Halle alle 15 Spiele gewann. Nach dem 17:19 (42.) hatte der VfL einen 0:4-Tore-Lauf. 17:23 (46.) lautete nun das Resultat, und die Frage nach dem Sieger war damit beantwortet. Interessant: Bei beiden Teams verdienten sich die Torhüter die Bestnoten - Janis Boieck bei Oppenweiler/Backnang und Daniel Schlipphak bei Pfullingen. (GEA)