WÜRZBURG. »Das war eine verdiente Niederlage«, stellte VfL-Trainer Fabian Gerstlauer zerknirscht fest. »Wir müssen an der Effektivität arbeiten«, fügte er nach dem 22:28 (10:10) bei den Wölfen Würzburg hinzu. Damit ist die Serie der Pfullinger Drittliga-Handballer gerissen - im vierten Auswärtsspiel im Jahr 2025 mussten sich die Mannen um Kapitän Lukas List erstmals geschlagen geben, werden aber in der Tabelle weiterhin auf Position sechs notiert.
»Die Zuschauer sahen ein sehr zerfahrenes und sehr kampfbetontes Spiel«, berichtete Gerstlauer. In der ersten Hälfte unterliefen seiner Mannschaft 16 technische Fehler, den Würzburgern 14. »Man hat gemerkt, dass Würzburg unter Druck steht.« Der Ex-Erstligist spekuliert auf Tabellenplatz zwei und damit auf die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. Gegen Pfullingen durften sich die Schützlinge von Trainer Heiko Karrer deshalb keinen Ausrutscher erlauben. Ex-Nationalspieler Karrer steht bei den Wölfen seit Januar auf der Kommandobrücke.
Haag überzeugt als siebenfacher Torschütze
Eine gute Note bei Pfullingen verdiente sich Tobias Haag, der sich stattliche sieben Mal in die Torschützenliste eintrug. Der 22 Jahre alte Rückraumspieler kam nach langer Verletzungspause erst zum zweiten Mal in dieser Saison zum Einsatz. Beim 30:28-Sieg des VfL vor Wochenfrist in Erlangen war Haag vier Mal erfolgreich. »Er bringt seine individuelle Qualität ins Spiel«, lobte Gerstlauer den nächste Saison für den Drittliga-Rivalen TSV Neuhausen/Filder auflaufenden Rückraum-Linken. In einigen Situationen merke man allerdings, so der Pfullinger Coach, »dass ihm die Bindung noch etwas fehlt«.
In den ersten 30 Minuten bewegte sich der VfL mit den Gastgebern auf Augenhöhe, führte 4:2 und 5:3. Dann gab es eine elfminütige Torflaute, ehe Fynn Hofele Pfullingen auf 6:7 heranbrachte. Kurz nach Wiederanpfiff erzielte Linksaußen Christopher Rix das 11:10 für den VfL. Eine Viertelstunde später war die Partie allerdings entschieden. Das Gerstlauer-Team leistete sich einen 4:12-Tore-Lauf und sah sich in der 45. Minute mit 15:22 im Hintertreffen. In der Folge kamen die Pfullinger nicht mehr näher als auf sechs Tore heran.
Am Samstag kommt Horkheim in die Kurt-App-Halle
»Wir haben uns oft den Ball erkämpft, ihn dann aber prompt wieder verloren«, ärgerte sich Gerstlauer. »Deswegen haben wir im Endeffekt verdient verloren.« Er lobte aber auch die Qualität der Wölfe Würzburg, die in der Regel sieben bis acht Trainingseinheiten pro Woche absolvieren. Am bevorstehenden Samstag (20 Uhr, Kurt-App-Halle) peilen die Pfullinger gegen den TSB Heilbronn-Horkheim ihren ersten Heimsieg in diesem Jahr an. »Horkheim wird eine Riesen-Herausforderung«, stellt sich Gerstlauer auf eine knifflige Aufgabe ein. (GEA)