ÖSTRINGEN. In der Vorrunde schickten die Pfullinger Drittliga-Handballer die Rhein-Neckar Löwen II mit einer 36:30-Packung auf die Heimreise. In der zweiten Halbserie war die zweite Garde des Bundesligisten für den VfL eine Nummer zu groß. Pfullingen zog in der Östringer Erich-Bamberger-Stadthalle mit 33:38 (14:16) den Kürzeren, nimmt aber in der Tabelle weiterhin den sechsten Platz ein. »Die Junglöwen waren eine andere Mannschaft als in der Vorrunde«, urteilte VfL-Trainer Fabian Gerstlauer. »Sie sind körperlich mittlerweile auf einem viel höheren Niveau.« Kein Wunder, schließlich absolvieren die Talente, die allesamt den Sprung in Richtung Beletage im Visier haben, sieben bis acht Trainingseinheiten pro Woche.
1:10 Tore in relativ kurzer Spielzeit
Letztlich waren es zwei Schwächephasen, die den Pfullingern das Genick brachen. Als Silas Wagner in der 22. Minute den VfL mit 13:11 in Führung brachte, war die Welt bei den Mannen um Kapitän Lukas List in Ordnung. Doch in den nächsten sieben Minuten gelang den Pfullingern kein eigener Treffer bei fünf Gegentoren. Diesem 0:5-Tore-Lauf ließ der VfL zu Beginn der zweiten Hälfte einen 1:5-Tore-Lauf folgen. Aus dem 16:18-Rückstand (33. Minute) wurde ein 17:23 (36.). Im Klartext: Dieses 1:10 in relativ kurzer Spielzeit brachte Pfullingen auf die Verliererstraße.
Gerstlauer attestierte seinen Schützlingen eine »recht gute erste Halbzeit«. Sein Team sei »voll im Spiel« gewesen und habe die Junglöwen »mit einigen Ballgewinnen unter Druck gesetzt«. Im zweiten Durchgang bekamen die Pfullinger den Gegenstoß der Mannschaft von Trainer Holger Löhr (der spätere Nationalspieler stand einst in der 2. Liga bei Pfullingen unter Vertrag), nicht mehr in den Griff. »Unsere technischen Fehler im Angriff wurden gnadenlos bestraft«, so Gerstlauer.
Bis auf zwei Tore herangekämpft
Positiv aus Pfullinger Sicht: Obwohl die Lage beim 26:32-Rückstand in der 49. Minute aussichtslos schien, stemmte sich das Team vehement gegen die drohende Niederlage. Valentin Mosdzien, Sascha Brodbeck und Lukas Dietrich brachten den VfL bis zur 54. Minute auf 29:32 heran. Beim 32:34 (57.) und 33:35 (57.) betrug der Rückstand sogar nur noch zwei Tore, ein Happy End gab's aus Pfullinger Sicht aber nicht. Erfolgreichste Torschützen bei den Gästen waren Niklas Roth und Mosdzien mit je sechs Erfolgen. Roth hat damit die 100-Tore-Saisonmarke geknackt - der seit vergangener Woche 26 Jahre alte Rückraumspieler hat 104 Treffer auf seinem Konto. (GEA)