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25-28-Pleite: VfL Pfullingen scheitert an sich selbst

Die Griesbach-Schützlinge laufen von Beginn an einem Rückstand hinterher

Erzielte gegen die TGS Pforzheim sieben Tore für den VfL Pfullingen: Niklas Roth (beim Wurf).  FOTO: NIETHAMMER
Erzielte gegen die TGS Pforzheim sieben Tore für den VfL Pfullingen: Niklas Roth (beim Wurf). FOTO: NIETHAMMER
Erzielte gegen die TGS Pforzheim sieben Tore für den VfL Pfullingen: Niklas Roth (beim Wurf). FOTO: NIETHAMMER

PFULLINGEN. Frederick Griesbach versuchte, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. »Schade, dass wir uns nicht belohnt haben«, sagte der Trainer des Handball-Drittligisten VfL Pfullingen nach der 25:28 (11:14)-Heimniederlage gegen die TGS Pforzheim. Nach den klaren Erfolgen gegen den TSV Neuhausen/Filder (43:28) und beim TV Willstätt (35:30) war’s für den VfL die erste Pleite in der laufenden Saison. Die Echazstädter rutschten vom ersten auf den vierten Platz ab. »Das ist kein Beinbruch«, versicherte Griesbach. Doch der Gesichtsausdruck des überaus ehrgeizigen Trainers zeigte, dass ihn die Niederlage mächtig wurmte. »Es nervt«, gab er zu. Die Knackpunkte in dieser Partie vor 600 Zuschauern in der Kurt-App-Halle.

Schlechter Start: Die Pfullinger erzielten in den ersten 13 Minuten nur drei Tore. Sein Team habe in der Anfangsphase zu häufig bei »80-Prozent-Chancen« geworfen, stellte Griesbach fest. Nachdem der VfL mit 1:4 (7. Minute) und 3:8 (13.) ins Hintertreffen geriet, wurde im Angriff phasenweise hektisch und übermotiviert agiert. Fehlabspiele und Würfe weit am gegnerischen Tor vorbei waren die Folge.

Starker Gegner: Die TGS Pforzheim war der stärkste Kontrahent, der sich den Pfullingern bislang in der Punkterunde in den Weg gestellt hat. Das Team von Trainer Andrej Klimovets (er wurde mit dem deutschen Nationalteam 2007 Weltmeister) war gut auf die Pfullinger eingestellt und ließ den Ball im Angriff flüssig laufen.

Überraschungsmomente: Griesbach hatte seine Mannschaft gut auf die Pforzheimer »Kanoniere« Marco Kikillus, Florian Taafel und Maris Versakovs eingestellt. Von diesem Trio ging weniger Torgefahr als in anderen Spielen aus. »Wir haben aber über den Kreis und die Linksaußen-Position zu viele Gegentreffer kassiert«, ließ Griesbach die 60 Minuten Revue passieren. Linksaußen Fabian Dykta erzielte sechs, Kreisläufer Davor Sruk fünf Tore.

Torhüter-Duell: »Unsere guten Torhüter waren entscheidend für unseren Erfolg«, meinte Klimovets. In der ersten Hälfte glänzte Sebastian Ullrich, der in der Saison 2014/15 für die MT Melsungen in der Bundesliga im Einsatz war, mit acht Paraden. Bei einigen Pfullinger Würfen musste der 26-Jährige jedoch keine Heldentaten vollbringen. In der Schlussphase imponierte Jonathan Binder mit einigen Glanztaten und avancierte damit zum Matchwinner für das Team aus der Goldstadt. Die Torhüter-Bestnote in diesem Spiel verdiente sich allerdings der in der 15. Minute für Daniel Schlipphak eingewechselte Magnus Becker. Der ehemalige Bundesliga-Keeper des TV Neuhausen kam insgesamt auf 15 Paraden. Becker entschärfte auch einige sogenannte Unhaltbare und brachte sein Team mehrmals ins Spiel zurück.

Vergebene Möglichkeiten: »Am Ende war unsere schlechte Chancenverwertung ausschlaggebend für unsere Niederlage«, urteilte Griesbach. In der 36. Minute hätte Lukas List erstmals in dieser Begegnung den Gleichstand herstellen können. Der Pfullinger Rückraumspieler scheiterte zuerst mit einem Siebenmeter an Binder und vergab dann auch noch den Nachwurf. Nachdem Florian Möck in der 46. Minute das 20:20 erzielte, hätte Felix Stahl für die erstmalige Führung sorgen können. Doch auch der Ex-Neuhäuser fabrizierte eine Fahrkarte. Beim Stand von 24:26 (56.) versemmelten Axel Goller bei einem Konterangriff und Alexander »Rudi« Schmid freistehend am Kreis klare Möglichkeiten.

Unbändiger Kampfgeist: Der VfL hat seine erste Punktspiel-Niederlage kassiert, aber starke Moral bewiesen. Gleich mehrmals wurden hohe Rückstände wettgemacht. »Wir gaben nie auf und hätten mehrmals die Wende einleiten können«, sagte Griesbach. »Es ist ärgerlich, dass wir uns nicht belohnt haben.« (GEA)