REUTLINGEN. Der Stuttgarter Stürmer Nick Woltemade steht nicht im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft für die anstehenden Nations-League-Viertelfinals gegen Italien. Bundestrainer Julian Nagelsmann begründete diesen Schritt damit, dass auch eine starke Form über einen längeren Zeitraum ein Kriterium für die Berufung sei. Das sah er beim VfB-Spieler nicht – schade! Denn der 23-Jährige hätte sich einen Einsatz verdient gehabt und das Spiel der DFB-Auswahl bereichert.
Die Argumente für Woltemade sind offensichtlich. Neun Tore und zwei Vorlagen steuerte der technisch versierte Offensivmann in dieser Bundesliga-Saison bisher für Stuttgart bei. Drei Treffer und einen Assist davon in den letzten fünf Spielen, in denen Woltemade mit seinen starken Leistungen bei den Schwaben regelmäßig herausstach. Zur aktuellen Formstärke kommt die Tatsache, dass der 1,98-Meter-Mann den deutschen Angriff mit seinen schnellen Dribblings und seiner enormen Ballsicherheit bereichert hätte. Fähigkeiten, die kein anderer nominierter Stürmer in dieser Form mitbringt. Gegen die für ihre Verteidigung berüchtigten Italiener wäre es mit Sicherheit nicht verkehrt gewesen, diese Option zu haben. Auch Nagelsmanns Argument mit der längerfristigen Konstanz hinkt und wirft mit Blick auf den von ihm gepredigten »Leistungsgedanken« Fragen auf. Beispielsweise ist VfB-Teamkollege Deniz Undav dabei, obwohl der seit Wochen auf Formsuche ist und seinen letzten Treffer im Club-Dress vor eineinhalb Monaten erzielte.
Ein Blick auf die Konstanz der jüngeren Vergangenheit und ein Länderspiel-Ticket für Woltemade wäre das richtige Signal und die logische Entscheidung gewesen. (GEA)