Logo
Aktuell Fussball

VfB-Verteidiger Sosa könnte deutscher Nationalspieler werden

Stuttgarts Borna Sosa (r) und Dortmunds Mateu Morey kämpfen um den Ball.
Stuttgarts Borna Sosa (rechts) und Dortmunds Mateu Morey kämpfen um den Ball. Foto: Tom Weller/dpa
Stuttgarts Borna Sosa (rechts) und Dortmunds Mateu Morey kämpfen um den Ball.
Foto: Tom Weller/dpa

STUTTGART. Eine Reaktion des Bundestrainers gibt es zwar noch nicht, aber Joachim Löw wird sich ganz sicher gefreut haben. Auf der linken Seite der Fußball-Nationalmannschaft könnte sich vor der Fußball-Europameisterschaft noch Entscheidendes tun.

Löw hat einen Kandidaten für seine Formation mehr. Und der hat es in sich, hat der Bundesligaaufsteiger VfB Stuttgart doch nach dem Wiederaufstieg entscheidend von diesem jungen Mann profitiert. Linksverteidiger Borna Sosa hat das Einbürgerungsverfahren in Deutschland durchlaufen und ist ab sofort für die deutsche Nationalmannschaft spielberechtigt. »Wir können bestätigen, dass Borna Sosa die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hat«, teilte der VfB am Freitag mit. Sky und die Bild-Zeitung hatten zuerst darüber berichtet.

Der 23 Jahre alte Kroate hat bisher nur in den Nachwuchsmannschaften seines Geburtslandes gespielt, unter anderem 19 Mal für die U21. Deshalb kann Sosa künftig für die Mannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auflaufen. »Wir kennen den Jungen und beobachten ihn«, bestätige Nationalmannschaftsdirektor Bierhoff der Bild-Zeitung: »Wir glauben, dass er das Potenzial zum deutschen Nationalspieler hat.« Die Weichen scheinen gestellt.

Sosa hatte sich in dieser Saison beim Aufsteiger in den Vordergrund gespielt. In 23 Bundesligapartien bereitete der offensivstarke Profi zehn Tore des VfB vor. Sasa Kalajdzic profitierte erheblich von Sosa, der Angreifer aus Österreich ist Nationalspieler seines Landes.

Sosa, dessen Vertrag in Stuttgart noch bis 2025 läuft, hat mit seinen Leistungen auch das Interesse größerer Clubs in Europa geweckt. 2018 war er von Dinamo Zagreb zum VfB gewechselt. Der damalige Sportvorstand Michael Reschke hatte den Transfer eingefädelt, aber erst sein Nachfolger, Sportdirektor Sven Mislintat, konnte davon profitieren. »Borna ist auf der linken Seite zu einer festen Größe unserer Mannschaft geworden, er hat sich sensationell entwickelt, wir sind wirklich froh, dass er zum VfB gekommen ist. Seine Statistik in dieser Saison spricht für sich«, sagt Mislintat.

Löw hatte zuletzt auf der linken Abwehrseite immer wieder experimentiert. Als Kandidaten auf dieser Position gelten Robin Gosens aus Bergamo oder Marcel Halstenberg von RB Leipzig. In zwei der drei vergangenen Qualifikationsspiele zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar verteidigte gar der Dortmunder Emre Can, der normalerweise zentral agiert, auf links. Die Einbürgerung Sosas wurde nach Sky-Informationen nur möglich, da dessen Mutter in Berlin geboren wurde und dort aufwuchs. Sosas Opa lebte zudem lange in der Hauptstadt und betrieb dort ein Bauunternehmen. (GEA)