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VfB Stuttgart verliert dramatisches Spiel gegen Borussia Dortmund mit 2:3

Bundestrainer Joachim Löw sieht ein am Ende dramatisches Bundesliga-Spiel, das der VfB Stuttgart 2:3 gegen Borussia Dortmund verliert. Tore von Kalajdzic und Didavi sind zu wenig.

VfB Stuttgart - Borussia Dortmund
Dortmunds Trainer Edin Terzic (l) und Matchwinner Ansgar Knauff. Foto: Tom Weller/dpa
Dortmunds Trainer Edin Terzic (l) und Matchwinner Ansgar Knauff. Foto: Tom Weller/dpa

STUTTGART. Gelassen schlenderte der Bundestrainer in die Mercedes-Benz-Arena. Kein vermintes Terrain für Joachim Löw in Stuttgart. Der ehemalige Trainer des VfB sah eine am Ende dramatische 2:3 (1:0)-Niederlage seines Ex-Clubs, Europa muss weiter warten. Die Dortmunder dagegen nutzten mit dem Sieg ihre vielleicht letzte Chance auf das erneute Erreichen der Champions League. Nach der Führung durch Sasa Kalajdzic in der 17. Spielminute drehten Jude Bellingham (47.) und Marco Reus (52.) zunächst das Spiel. Dann sorgte Daniel Didavi für den erneuten Ausgleich (78.), ehe der eingewechselte Dortmunder Shootingstar Ansgar Knauff nur zwei Minuten später die Begegnung entschied. VfB-Sportdirektor Sven Mislintat: »Wir waren im ersten Durchgang sehr stark, am Ende war Dortmund aber richtig gut, aber ein 3:3 hätten wir verdient.«

Pellegrino Matarazzo brachte auch gegen Dortmund seine bewährte Abwehrformation mit Konstantinos Mavropanos, Waldemar Anton und Marc Oliver Kempf. Im Mittelfeld stellte der Cheftrainer nochmals um. Der für den erneut verletzten Orel Mangala vorgesehene Kapitän Gonzalo Castro fiel wegen muskulärer Probleme ebenfalls aus, für ihn spielte Atakan Karazor neben Wataru Endo, auf den Außenbahnen Borna Sosa und Tanguy Coulibaly. Sasa Kalajdzic ist in der Angriffsmitte ohne Alternative, weil auch Nicolas Gonzalez verletzt ist. Im offensiven Mittelfeld spielten erneut Philipp Förster und Mateo Klimowicz.

Das sensationelle 5:1 aus dem Hinspiel ist nur noch Erinnerung, es war das Spiel, das Trainer Lucien Favre in Dortmund den Job kostete. Nachfolger Edin Terzic hoffte in Stuttgart auf eine Bestätigung der Leistung aus der Champions League beim 1:2 gegen Manchester City – und auf eine stabile Abwehr: »Wir müssen frühe Gegentore verhindern, wir haben beim 1:5 das Totaldesaster erlebt, die Spieler haben Wut im Bauch. Wir haben das Ergebnis aus Frankfurt mitbekommen, aber wir konzentrieren uns nur auf uns.« Das 4:3 der Frankfurter gegen den VfL Wolfsburg hatte die ohnehin geringen Chancen der Dortmunder auf die erneute Qualifikation für die Champions League weiter minimiert.

»Wir haben in dieser Saison einfach zu wenig Spiele gehabt wie das in Manchester«, sagt Mats Hummels, der hoffte, seine Abwehr zusammenhalten zu können und weiteren Eindruck auf Löw im Hinblick auf die Europameisterschaft zu machen. Dortmund begann erwartet offensiv, waren aber mit ihrer Fußballkunst meist an der Strafraumgrenze des Geners am Ende. Die erste Chance rsultierte aus einem Schuss von Giovanni Reyna (11. Minute), die erste aussichtsreiche Schussposition hatte Mahmoud Dahoud (16.), scheiterte aber knapp, nur Sekunden später strich ein Kopfball von Jude Bellingham über die Querlatte des von Gregor Kobel gewohnt souverän beherrschten Tores.

Wie aus dem Nichts dann die Führung der Stuttgarter, Borna Sosa spielte sich auf der linken Seite durch, seine Flanke erreichte Kalajdzic, der den Ball per Kopf unhaltbar in die lange Ecke versenkte (17.), Torwart Marwin Hitz war zwar nicht ohne Chance, kam aber zu spät. Kalajdzic überragte seinen Gegenspieler Raphael Guerrero um fast einen Meter, als er zum Kopfball hochstieg.

Dortmund blieb dennoch die spielbestimmende Mannschaft im ersten Durchgang, ohne vor dem gegnerischen Tor aber wirklich gefährlich zu werden. Die Angriffsreihe mit Reyna, Erling Haaland und Marco Reus war absolut dominierend, aber als immer mehr Minuten verstrichen ohne eine wirkliche Chance, wurde die Laune des international umworbenen Haaland immer schlechter. Der Norweger ging viele Wege, auch mit dem Ball, wurde von seinen Mitspielern aber zu selten in aussichtsreiche Positionen gebracht.

Mats Hummels schied zur Halbzeit mit Magenproblemen aus, für ihn kam Emre Can. Der Druck der Dortmunder setzte sich unvermindert fort. Und schon nach zwei Minuten im zweiten Durchgang erzielte Jude Bellingham von der Strafraumgrenze den längst verdienten Ausgleich, sein Schuss war für Kobel unhaltbar (47.). Jetzt lief das Angriffsspiel der Borussia. Nur fünf Minuten später erzielte Reus völlig freistehend das Führungstor, der Pass kam von Mateu Morey. Haaland ließ den Ball geschickt passieren. Zuvor hatte Reyna auf dem rechten Flügel alle Stuttgarter abgeschüttelt. Danach musste Reus verletzt vom Platz.

Matarazzo brachte Daniel Didavi, um nochmals Ordnung ins Spiel zu bringen. Didavi ersetzte Klimowicz, außerdem kam Pascal Stenzel für Mavropanos, danach Erik Thommy für Förster. Stuttgart drängte auf den Ausgleich, Coulibaly scheiterte mit einer hundertprozentigen Möglichkeit (66.), Didavi gelang in der 77. Minute auf Pass von Coulibaly nach einem Konter unverhofft das 2:2. Aber dann traf Knauff praktisch im Gegenzug entscheidend. Und am Ende dramatisch. (GEA)