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VfB Stuttgart: Trainer Weinzierl platzt der Kragen

Trainer Markus Weinzierl vom VfB Stuttgart hat sich vor dem bedeutsamen Spiel am Samstag (15.30 Uhr) beim FC Augsburg mit deutlichen Worten gegen aufkommende Kritik nach der Spuck-Attacke seines Mittelfeldspielers Santiago Ascacibar gewehrt.

Weinzierl
Markus Weinzierl hat genug davon, für alles und für jeden beim VfB Stuttgart seinen Kopf hinhalten zu müssen. FOTO: EIBNER
Markus Weinzierl hat genug davon, für alles und für jeden beim VfB Stuttgart seinen Kopf hinhalten zu müssen. FOTO: EIBNER

STUTTGART. Der Stuttgarter Coach bezog sich dabei nach eigener Aussage auf Medienberichte, in welchen er für den Aussetzer des Argentiniers verantwortlich gemacht worden sei. Seine Medien-Schelte in Auszügen:

Was mir im Bauch liegt und was ich bewerten will, wo ich mich schon länger frage, was wir Trainer uns eigentlich alles gefallen lassen müssen, ist, wenn ich in diesem Zusammenhang lesen muss: Spuck-Attacke - Weinzierl hat die Mannschaft oder die Spieler nicht im Griff. Da musss ich mich wirklich fragen, wo der Punkt ist und was wir Trainer uns eigentlich alles gefallen lassen müssen. Bin ich schuld, wenn ein Spieler über die Grenze schägt und jemanden anspuckt? Bin ich schuld (...) eigentlich an allem? Bin ich Schuld dran, dass wir vorne die Tore nicht machen und dass wir hinten die Fehler machen? Ist das so? Ist der holländische Trainer damals schuld gewesen, dass Frank Rijkaard Völler angespuckt hat? Da geht irgendwie der Respekt verloren.

Mich stört es, wenn ich in diesem Zusammenhang lese, dass ich ein Spieler nicht im Griff hätte. Das ist ein Punkt, wo man mal umdenken müsste. Wo ist der Respektt für den Trainer? Die Position des Trainers (...) das war vor zehn Jahren noch ganz anders. Vor zehn Jahren bin ich Trainer geworden und da war der Trainer noch mit Respekt ausgestattet. Der geht mir in so einem Zusammenhang verloren. So etwas ist schon Zidane passiert, so etwas ist schon Rijkaard passiert. Aber nochmal: Ist da der Trainer schuld? Dieser Zusammenhang erschließt sich mir überhaupt nicht. Da, finde ich, ist es auch mal an der Zeit und ein Punkt errreicht, an dem man sagt: Jetzt reicht's. Ich wünsche mir einfach, dass die Position des Trainers (...) die Trainer werden immer für alles beschuldigt.

(...) Ich bin überhaupt nicht dünnhäutig, aber ich finde einfach, dass man sich in so einer Situation als Trainer auch mal wehren muss. Es ist der Punkt erreicht, an dem Fakt ist, dass der Trainer nicht an allem schuld ist (...) Der Trainer ist ein Teil eines Vereins und für seine Aufgabe zuständig. Aber irgendwann ist auch ein Punkt. Und Schluss. Und das muss man irgendwann auch mal sagen dürfen. Mir fehlt der Respekt an der Position.

(...) Dass wir nicht über alles glücklich sind, wenn's am Ende verloren geht, ist auch klar. Ich bin nicht verantwortlich, wenn einer meiner Spieler spuckt. Ich sage meinen Kindern auch nicht, wenn sie in die Schule gehen: Aber bitte spuckst mal nicht. Das macht man von Haus aus nicht. Dafür bin ich nicht verantwortlich - und nicht mehr und nicht weniger. (GEA)