STUTTGART. Zur zielgerichteten Vorbereitung auf den Gegner wurde beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart gestern schon mal in der heimischen Mercedes-Benz-Arena trainiert, wo es dann am Samstag (15.30 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt gehen wird. »Dann werden wir sehen, wer unsere Idee zum Spiel versteht und wer gut drauf ist«, sagte Cheftrainer Pellegrino Matarazzo bei der Video-Pressekonferenz am späten Vormittag noch vor der Übungseinheit. Und wer die Idee nicht verstanden hat oder nicht gut drauf war, wird am Wochenende wohl nicht spielen. Denn der Coach hat bei der Nominierung des Kaders gegen den Europa-League-Teilnehmer die Qual der Wahl.
»Unter der Woche hatten wir 27 Feldspieler auf dem Platz«, berichtete Matarazzo von den bisherigen Übungseinheiten seit dem 1:1 bei Schalke 04 und kam ins Schwärmen: »Wir hatten ein herausragendes Niveau mit einer sehr guten Energie im Training.« Das mache seine Entscheidung bei der Wahl der Spieler für die Partie gegen die Hessen »natürlich sehr schwer. Aber das ist eher ein Luxusproblem«. Deshalb ist auch noch völlig offen, ob der Stuttgarter Coach eventuell wieder eine Überraschung aus dem Hut zaubert, wie er das mit dem Startelf-Einsatz des jungen Mateo Klimovicz in Gelsenkirchen gemacht hatte, wo Daniel Didavi dafür auf der Bank schmoren musste.
In der Dreier-Abwehrreihe wird Matarazzo eher keine Veränderung vornehmen. Diese hatte »zuletzt sehr stark agiert. Da muss man schauen, ob man so ein eingespieltes Konstrukt verändern möchte«, erläuterte der 48-Jährige und meinte mit Blick auf den nach seiner Bänderverletzung im Sprunggelenk wieder fitten Waldemar Anton: »Er hat länger gefehlt. Da stellt sich dann immer die Frage: Kommt der Spieler schon an sein Leistungsvermögen heran oder nicht?« Der etatmäßige Abwehrchef hatte die gesamte Woche voll mittrainiert, bei der koordinativen Spritzigkeit hat Anton aber noch Nachholbedarf. Matarazzo: »Es liegt an Waldemar, besser zu sein als die Leute, die wir schon auf dem Platz haben.«
Pascal Stenzel wird derzeit auf der rechten Abwehrseite kaum auszustechen sein. »Er macht einen guten Job als Halbverteidiger, hat einen sehr guten Spielaufbau sowie einen guten rechten Fuß und ist taktisch sehr klug«, beschreibt der Trainer den 24-Jährigen überaus positiv. Stenzel ist einer, der die Ideen und Vorstellungen des Trainers schnell versteht und gut umsetzt. Der ehemalige Internatsschüler des BVB ist einer, auf den man gerne baut. »Seine Zuverlässigkeit zeichnet ihn aus«, lobte er den Dauerbrenner im Team.
Mit der Eintracht erwartet den VfB eine erfahrene Mannschaft, die eine klare Spielidee hat. Geradliniger, mutiger Offensivfußball ist das, was die Mannen von Trainer Adi Hütter auszeichnet. »Wir stellen uns auf ein intensives Spiel ein, wollen ihnen mit unseren Stärken begegnen«, beschrieb Matarazzo die Herausforderung. Zuvor hat er selbst aber noch die Herausforderung, die vielen Spieler heute im Abschlusstraining bei Laune zu halten. Wie gesagt: ein Luxusproblem. (GEA)
ERNEUTE OP BEI THOMMY
Rückschlag für Erik Thommy. Seit mehreren Wochen arbeitet der Stuttgarter Offensivmann an seinem Comeback. Nun kam der Rückschlag. Der 26-Jährige musste gestern erneut am gebrochenen Unterarm operiert werden. »Der Ellbogen ist in seiner Bewegungsfähigkeit eingeschränkt«, erläuterte Trainer Pellegrino Matarazzo. Deswegen musste die eingesetzte Platte entfernt und durch Schrauben ersetzt werden. Thommy wird der Mannschaft für den Rest des Jahres fehlen. (wil)