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VfB Stuttgart strebt den ersten Heimsieg an

Große Herausforderung für den VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga: Borussia Mönchengladbach ist ein großes Kaliber. Trainer Pellegrino Matarazzo will endlich den ersten Heimsieg

VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo hofft mit Waldemar Anton auch gegen Gladbach jubeln zu können.  FOTO: GROOTHIUS/WITTERS
VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo hofft mit Waldemar Anton auch gegen Gladbach jubeln zu können. FOTO: GROOTHIUS/WITTERS
VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo hofft mit Waldemar Anton auch gegen Gladbach jubeln zu können. FOTO: GROOTHIUS/WITTERS

STUTTGART. Gewonnen haben sie im eigenen Stadion immer noch nicht, und um damit anzufangen gibt es leichtere Gegner als ausgerechnet Borussia Mönchengladbach. Cheftrainer Pellegrino Matarazzo nennt das Spiel gegen eine Mannschaft aus der Champions League für den VfB Stuttgart wenig überraschend eine »absolute Herausforderung«.

Der Italo-Amerikaner hält sehr viel von der Offensivkraft der Borussia. Die Mannschaft kommt mit drei Siegen in Folge nach Stuttgart, sie hat den Rekordmeister geschlagen, aber das gelingt neuerdings auch Holstein Kiel.

»Du kannst im Fußball nicht alles erklären, wir müssen auch in die Box Zufall schauen«

Der VfB wird vorbereitet sein. »Fakt ist, dass wir auswärts besser sind als im eigenen Stadion. Das ist eine komplette Disbalance. Aber im Fußball ist es so, dass du nicht alles erklären kannst, wissenschaftlich schon gar nicht, wir müssen auch immer in die Box Zufall schauen«, sagt der Mathematiker. Was fast überrascht, weil dieser Trainer dazu neigt, alles erklären zu wollen. Angesichts der Vorstellungen an der Mercedesstraße scheint aber selbst er ins Grübeln gekommen zu sein. »Was der Zufall ausmacht, kann ich nicht prozentual ausdrücken, aber er spielt eine Rolle.«

ERSATZTORWART FABIAN BREDLOW VERLÄNGERT VERTRAG BIS 2024

Waldemar Anton und Borna Sosa sind gegen Borussia Mönchengladbach fraglich

Der VfB treibt seine Personalplanungen weiter voran. Ersatztorhüter Fabian Bredlow verlängerte seinen ursprünglich noch bis zum 30. Juni 2022 laufenden Vertrag bis zum Sommer 2024, wie die Stuttgarter am Freitag mitteilten. In acht Pflichtspielen kam der 25-Jährige, der die Nummer zwei hinter dem Schweizer Gregor Kobel ist, bisher für den VfB Stuttgart zum Einsatz. Bredlow war im Sommer 2019 vom 1. FC Nürnberg nach Stuttgart gewechselt. »Wir haben den Vertrag mit Fabian Bredlow vorzeitig verlängert, weil wir in jeder Hinsicht von ihm überzeugt sind. Er ist ein hervorragender Torhüter, der in vielen anderen Clubs die Nummer eins wäre«, sagt VfB-Sportdirektor Sven Mislintat. Die Personalsorgen im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach halten sich in Grenzen. Waldemar Anton und Borna Sosa, beide momentan extrem wichtig, sind aufgrund von muskulären Problemen angeschlagen. »Ich hoffe natürlich, dass sie fit werden«, sagt Cheftrainer Pellegrino Matarazzo. Offensivspieler Tanguy Coulibaly hat Knieprobleme. Und Erik Thommy, der wegen eines im August erlittenen Ellenbogenbruchs noch kein Spiel bestritten hat, ist zwar seit zwei Wochen wieder im Mannschaftstraining, soll aber zunächst in der zweiten Mannschaft Spielpraxis sammeln. Matarazzo schätzt diese zweite Mannschaft für das Gesamtgefüge des Clubs als »extrem wichtig« ein. Es gab in Stuttgart schon einmal einen Sportvorstand, der sie abschaffen wollte. Das ist aber längst Vergangenheit. (cfi)

Vielleicht haben sie auswärts einfach nur mehr Spielglück als in der Mercedes-Benz-Arena. Aber das ist einem wie Matarazzo als Erklärung zu wenig. »Wir freuen uns auf dieses Spiel, weil wir uns mit dieser Mannschaft messen wollen.« Das Verteidigen von Standards war ein Schwerpunkt im Training. Da war seine Mannschaft selbst beim souveränen Sieg beim FC Augsburg nicht ohne Probleme. Der Zusammenhalt ist von Spiel zu Spiel gewachsen, das war in dieser Ausprägung nicht zu erwarten, aber dieser VfB ist zu einer Einheit geworden. Was auch Borussia-Trainer Marco Rose zur Kenntnis genommen hat. »Ich sehe die Spiele des VfB ausgesprochen gerne.« Deshalb kann man auch davon ausgehen, dass die Mönchengladbacher optimal vorbereitet sind, wenn am Samstagabend angepfiffen wird (18.30 Uhr/Sky). Matarazzo bleibt stets gelassen: »Ich freue mich, dass Marco Rose uns gerne spielen sieht, das beruht auf Gegenseitigkeit.«

Man frage sich im Trainerteam »ständig, was wir verbessern können« sagt Matarazzo, der mit seinen Profis »eine offene und ehrliche Kommunikation« pflegt, seine Marschroute angesichts des 31-Mann-Kaders, das Unzufriedenheiten bei dem einen oder anderen Profi nicht ausschließt. Bisher sind keine Probleme aufgetreten, weil sich die Mannschaft auch über die Stammformation hinaus als Einheit begreift. »Ich erlebe das Training auf höchstem Niveau, es ist die pure Energie, die ich als Trainer in jedem Training spüre.« Das müsste die Chancen gegen Borussia Mönchengladbach erhöhen, für die »Vorstandskrise« hat Pellegrino Matarazzo gar keine Zeit. (GEA)