STUTTGART. Die Weltmeister Jürgen Klinsmann und Guido Buchwald spielten bei diesem Club, auch Europameister Fredi Bobic . Und auch der aktuelle Trainer des VfB Stuttgart, Tayfun Korkut. »Der Abstuerz dieses Vereins stimmt mich wirklich sehr traurig«, sagt Korkut im Gespräch mit dieser Zeitung. »Wenn man sieht, wo die Blauen einst gestanden sind.«
Einst kämpften die Kickers mit dem Rivalen VfB um die Vorherrschaft in Stuttgart, nun stehen sie vor dem Sturz aus der Regionalliga Südwest ins Niemandsland der Oberliga. Lange vorbei sind die Zeiten, als der legendäre Präsident und 2004 gestorbene Mäzen Axel Dünnwald-Metzler den Traditionsclub mit Millionen-Summen zweimal in die Bundesliga und 1987 ins DFB-Pokalfinale gegen den Hamburger SV führte.
Nun könnte es schlimm kommen: Geschieht am letzten Spieltag gegen den FSV Frankfurt am Samstag nicht noch ein Wunder, dann steigen die »Blauen« erstmals in ihrer fast 120-jährigen Geschichte in die fünfte Liga ab. Profifußball ade hieße es dann. Der Niedergang wäre perfekt. Gegner ist dann der SSV Reutlingen, auch ein Club, der den Absturz hinter sich hat.
Retten könnte sich die Elf von Trainer Jürgen Seeberger nur dann, wenn sie gegen Frankfurt gewinnt und der Tabellen-16. Hessen Kassel gegen Stadtallendorf verliert. Zudem müssten sich anschließend die Topclubs 1. FC Saarbrücken und SV Waldhof Mannheim in der Aufstiegs-Relegation zur 3. Liga durchsetzen. Bei so viel Konjunktiv glaubt niemand mehr an die Rettung. Die Entwicklung sei sportlich eine »Katastrophe«, sagt Präsident Rainer Lorz. »Es ist ein Schock und eine Situation, die man lieber nicht erleben möchte. Innerlich ist da eine relativ große Leere.«
Tayfun Korkut sagt: »Das ist alles nicht schön, aber leider gibt es immer wieder Clubs, die durchgereicht worden sind. Man kann nur hoffen, dass die Kickers irgendwann zurückkommen.« (GEA)