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Kempf kämpft sich beim VfB Stuttgart zurück

Drei Wochen nach seinem Kieferbruch ist der Abwehrspieler ins Lauftraining eingestiegen

Bis Marc Oliver Kempf beim VfB Stuttgart wieder Anweisungen geben kann, dauert es noch mehrere Wochen. FOTO: WITTERS
Bis Marc Oliver Kempf beim VfB Stuttgart wieder Anweisungen geben kann, dauert es noch mehrere Wochen. FOTO: WITTERS
Bis Marc Oliver Kempf beim VfB Stuttgart wieder Anweisungen geben kann, dauert es noch mehrere Wochen. FOTO: WITTERS

STUTTGART. Die linke Wange ist noch leicht angeschwollen. Ansonsten sieht man Marc Oliver Kempf nichts mehr von seiner schweren Verletzung an, die er sich vor drei Wochen im Zweitliga-Fußballspiel seines VfB Stuttgart beim FC St. Pauli (1:1) zugezogen hat. Nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Ryo Miyaichi hat sich der 25 Jahre alte Verteidiger den Kiefer gebrochen und musste operiert werden.

Das Wichtigste: Kempf hat keine Schmerzen mehr. »Drei bis vier Tage hat es richtig wehgetan, aber dann ist es schnell besser geworden«, erzählt Kempf. Wenn er spricht, lispelt er leicht. »Das liegt daran, dass ich noch Einschränkungen im Kiefer habe«. Seine Teamkollegen ziehen ihn damit auf. Auch über seine deutlich länger gewordenen Haare muss sich Kempf Sprüche anhören. »Ich wollte bisher nicht, dass jemand an meinem Kopf herumfummelt«, erklärt Kempf seine Matte. Die Sprüche nimmt er gerne in Kauf. »Ich kann darüber lachen.«

Wenn Kempf lacht, blitzt ein Draht an den Zähnen seines Unterkiefers auf. Die braucht es zur Stabilisierung eines losen Zahns, der Gefahr lief entfernt werden zu müssen. »Aber so wie es aussieht, braucht es keine Prothese«, sagt ein erleichterter Kempf, der vier Metallplatten zur Stabilisierung seines Kiefers eingesetzt bekommen hat. Im Gespräch schaut Kempf lieber nach vorne, und das mit auffallend guter Laune. Der Grund dafür: Der Defensivspezialist hat gerade seine erste Einheit auf dem Laufband hinter sich, nachdem er zuvor nur auf dem Fahrradergometer sportlich aktiv sein durfte. Es ist der nächste kleine Schritt auf dem Weg zum Comeback. »Bald will ich wieder mit dem Ball trainieren«, kündigt Kempf an. Bis er aber wieder voll mit der Mannschaft trainieren kann, wird es noch weitere drei Wochen dauern, rechnet er vor. Bis dahin soll der Kieferknochen nach Auskunft der Ärzte vollständig zusammengewachsen sein, wenn alles nach Plan verheilt.

Kempf hätte diese Zeit gerne verkürzt. Bei den Teamärzten des VfB hat er angefragt, ob er eine Gesichtsmaske aus Carbon bekommen könne, wie sie bei Spielern häufig nach Nasenbeinbrüchen zu sehen ist. Doch die Hoffnung wurde zunichtegemacht. »Man hätte den Kiefer komplett abdecken müssen, also auch den Mund«, erklärt Kempf. Dabei wäre ihm schnell die Luft ausgegangen.

Der Reha-Plan läuft also nach Plan weiter. Nach bisherigen Verletzungen hatte er keine Probleme, sich in die Zweikämpfe zu werfen – so wie er es auch vor seinem Kieferbruch beim VfB immer getan hat. »Aber eine Kopfverletzung ist etwas anderes«, sagt Kempf, der zugibt, dass er bis vor Kurzem Angst davor hatte, dass ihn jemand am Haupt berührt. »Ich hoffe, dass ich den Kopf freibekomme. Aktuell sehe ich kein Problem, aber man muss eben abwarten.«

Bis dahin wird Kempf auf der Tribüne Platz nehmen, so auch am Samstag (13 Uhr) beim Heimspiel gegen Jahn Regensburg. Zuletzt haben ihm die Vorstellungen seiner Teamkollegen gut gefallen – besonders die Abwehrleistung mit einem Gegentreffer unter dem neuen Trainer Pellegrino Matarazzo. Um dort wieder seinen Stammplatz zu ergattern, muss Kempf Gas geben – und das ist in seinem Falle Kopfsache. (GEA)

BADSTUBER AUF DEM PLATZ

Gut fünf Wochen nach einem Muskelfaserriss in den Adduktoren hat Ex-Nationalspieler Holger Badstuber mit der Mannschaft des VfB Stuttgart wieder auf dem Trainingsplatz gestanden. Der Innenverteidiger habe aber noch individuell trainiert, teilte der Fußball-Zweitligist bei Twitter mit. Badstuber hatte sich die Verletzung Mitte Januar im Trainingslager der Stuttgarter im spanischen Marbella zugezogen. (dpa)