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Erfolgserlebnis für den VfB Stuttgart zur rechten Zeit

Was Hoffnung macht, dass die Mannschaft die Durststrecke bis zur Winterpause einigermaßen schadlos überstehen kann.

Nicht einmal 60 Sekunden nach seiner Einwechslung durfte Justin Diehl über seinen Treffer zum 2:0 des VfB Stuttgart jubeln. Rech
Nicht einmal 60 Sekunden nach seiner Einwechslung durfte Justin Diehl über seinen Treffer zum 2:0 des VfB Stuttgart jubeln. Rechts: Ermedin Demirovic. Foto: Weber/ Eibner
Nicht einmal 60 Sekunden nach seiner Einwechslung durfte Justin Diehl über seinen Treffer zum 2:0 des VfB Stuttgart jubeln. Rechts: Ermedin Demirovic.
Foto: Weber/ Eibner

STUTTGART. Bundesliga-Schlusslicht VfL Bochum konnte den VfB Stuttgart nicht wirklich auf den Prüfstand stellen. Das Team um den neuen Trainer Dieter Hecking war beim ungefährdeten 2:0 (0:0)-Erfolg der Schwaben viel zu harmlos, um den Gegner vor seiner nächsten Champions-League-Aufgabe am Mittwoch (18.45 Uhr) bei Roter Stern Belgrad eine ernsthafte Aufgabe zu stellen. Für die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß, die zuvor nur eines (2:1 gegen Kiel) der vorangegangenen sechs Ligaspiele gewonnen hatte, war es zum Start in intensive Wochen das Ende der Ergebniskrise, mit dem der Vizemeister wieder den Anschluss an die internationalen Plätze herstellt. Nun besteht die berechtigte Hoffnung, dass die Roten trotz der langfristigen verletzungsbedingten Ausfälle von Deniz Undav (Muskelfaserriss) und El Bilal Touré (Mittelfußbruch) bis Weihnachten doch noch das eine oder andere Erfolgserlebnis feiern dürften.

- Nübel mit Zu-Null-Sieg
Zu Null gespielen und gewinnen - was ihm mit der Nationalmannschaft beim 1:1 in der Nations League in Ungarn noch verwehrt blieb, darüber durfte sich die unangefochtene Stuttgarter Nummer eins nach dem 5:0 bei Preußen Münster im DFB-Pokal und dem 1:0 in der Champions League bei Juventus Turin nun auch zum ersten Mal in der Bundesliga freuen. Nach Weltklasse-Paraden unter der Woche im DFB-Trikot stand der 28-Jährige am Samstag deutlich weniger im Rampenlicht. Bochums Matus Bero hatte Nübel nicht vor Probleme gestellt. Im vom VfB-Keeper eingeleiteten Gegenzug fiel dann das 1:0. Und auch das 2:0 hatte seinen Ursprung in einer Vorwärtsaktion von Nübel. Ein wuchtiger Distanzschuss von Bochums Miyoshis landete genau in seinen Armen (90.+2). Er ist gewappnet für die kommenden Tage und Wochen.

- Führich überragend
Er war es, der den Bock in einer bis zum 1:0 (53.) zähen Partie schließlich umstieß. Sekunden nach der größten Bochumer Chance sorgte der Nationalspieler für Erleichterung bei den Schwaben. Möglicherweise kommt Führich gerade rechtzeitig wieder in Form. Zuletzt von Hoeneß aus der Stammformation verwiesen könnte der 26-Jährige in den kommenden Wochen beim Tanz auf drei Hochzeiten wieder zum Schlüsselspieler werden. Die Stuttgarter Führung sei »sehr, sehr wichtig« gewesen, gestand der VfB-Coach. Unabhängig davon, wer verletzt sei, gehöre Führich zu »unseren Spielern, die Spiele entscheiden können. Und natürlich können wir jetzt gerade jeden gebrauchen, der Torgefahr erzeugt.« Nach einer überragenden Leistung in der vergangenen Saison und zeitweisen Spekulationen über ein Interesse des FC Bayern München hatte der Dribbler vor der Länderspielpause beim 2:3 gegen Frankfurt seine erste Torvorlage in dieser Spielzeit beigesteuert - und nun endlich seinen ersten Bundesliga-Treffer. Er habe schon »ein bisschen« darauf gewartet, so Führich. Er ist bereit für die bevorstehenden Aufgaben.

- Diehl nutzt Gunst der Stunde
Einer strahlte ganz besonders. Mit seinem ersten Ballkontakt erzielte Justin Diehl nicht mal eine Minute nach seiner Einwechslung den 2:0-Endstand (78.). Es war die Co-Produktion zweier Joker. Per Steilpass hatte Fabian Rieder den mit ihm eingewechselten Youngster bedient, der frei durch war und eiskalt abschloss. »Vergangene Woche habe ich noch von der unglaublichen Atmosphäre bei uns in der MHP-Arena gesprochen«, sagte der 19-Jährige und war überglücklich: »Ich kann es kaum glauben, dass ich hier mein erstes Tor für den VfB erzielt habe. Es ist unglaublich und ich bin immer noch ein bisschen sprachlos.« Sportvorstand Fabian Wohlgemuth fühlte sich bestätigt: »Justin hat gezeigt, wofür er da ist.« Nach der langen Pause aufgrund einer Schulterverletzung wird Diehl weitere Chancen bekommen, so lange Undav und Touré ausfallen. Er steht parat für die nächsten Einsätze. (GEA)