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Das sind die wichtigsten Erkenntnisse der VfB-Mitgliederversammlung

Es war das bestimmende Thema: Erfolgscoach Sebastian Hoeneß verlängert seinen Vertrag beim Bundesliga-Vizemeister vorzeitig. Doch der Samstag in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle hatte noch einiges mehr zu bieten.

Der Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle (links) hat Cheftrainer Sebastian Hoeneß bis 2028 an den VfB Stuttgart gebunden.
Der Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle (links) hat Cheftrainer Sebastian Hoeneß bis 2028 an den VfB Stuttgart gebunden. Foto: Weber/ Eibner
Der Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle (links) hat Cheftrainer Sebastian Hoeneß bis 2028 an den VfB Stuttgart gebunden.
Foto: Weber/ Eibner

STUTTGART. Es war das bestimmende Thema der Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart: Erfolgscoach Sebastian Hoeneß verlängert seinen Vertrag beim Vizemeister vorzeitig. Doch der Samstag in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle hatte noch einiges mehr zu bieten. Die wichtigsten Punkte im Überblick.

- Vertragsverlängerung von Hoeneß
Um 12.23 Uhr herrschte plötzlich tosender Applaus. Über ein auf die riesige Leinwand in der Arena projeziertes Video hatte Hoeneß Sekunden zuvor die vorzeitige Verlängerung seines Trainervertrags beim VfB bis 2028 mitgeteilt. »Für uns war immer klar, dass wir langfristig zusammenarbeiten wollen«, erläuterte der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle und beschrieb den täglichen Umgang als »sehr vertrauensvoll. Sebastian passt fachlich und menschlich perfekt zu uns und unseren Zielen«. Zum großen Entzücken der Mitglieder hat sich der 42 Jahre alte Erfolgscoach mit dem Verein darauf verständigt, von einer neuerlichen Ausstiegsklausel abzusehen. Dies müssen die Schwaben wohl mit deutlich gesteigerten Bezügen aufwiegen.

- 15 Millionen Euro Gewinn
Das nötige »Kleingeld« dafür hat sich der Club durch den Geldsegen aus der Teilnahme an der finanziell überaus lukrativen Champions League verdient. Die VfB Stuttgart 1893 AG erzielte im Kalenderjahr 2024 einen Gesamtertrag in Höhe von 299,8 Millionen Euro – das ist ein neuer Allzeitrekord. Der daraus resultierende Gewinn (15,4 Mio. Euro) ist ebenfalls ein historischer Höchstwert. »Wir sind auf Wachstumskurs und haben ambitionierte Ziele, sind aber noch weit entfernt von einem prall gefüllten Festgeldkonto«, stellte Wehrle klar und betonte: »Dieses Ergebnis bringt uns erfreulicherweise den Konsolidierungszielen schneller näher als geplant. Es stärkt unsere finanzielle Stabilität und sorgt dafür, dass wir weiter aus einer Position der Stärke agieren.«

- Allgaier und Grupp in Ämtern bestätigt
Ein ebenso überragendes Ergebnis brachten auch die Wahlen. Der Reutlinger Andreas Grupp wurde in seinem Amt als Präsidiumsmitglied mit einer ähnlich überwältigenden Stimmenmehrheit bestätigtwie der bisherige Interimschef Dietmar Allgaier zum neuen Vereinspräsidenten gewählt wurde. Durch die Wahl des Albstädter Unternehmers Stefan Jung ist das Gremium endlich wieder, wie von der Satzung vorgesehen, ein Trio. Dies war seit dem Rücktritt des Tübinger Osiander-Geschäftsführers Christian Riethmüller am 10. April 2024 nicht mehr der Fall. Die neue Amtszeit beträgt fünf Jahre. »Ich bin mir der großen Verantwortung bewusst und möchte weiterhin mit großem Engagement unseren VfB gemeinsam weiterentwickeln und voranbringen«, blickte der Landrat des Kreises Ludwigsburg erwartungsfroh in die Zukunft.

- NLZ für Fußballerinnen
Auch der Frauenfußball spielt beim VfB mittlerweile eine immer gewichtigere Rolle. Die mittlerweile 4 Teams der 2021 gegründeten Abteilung befinden sich allesamt auf dem aufsteigenden Ast. So grüßen die Stuttgarterinnen derzeit mit drei Punkten Vorsprung von der Tabellenspitze in der Regionalliga Süd und stehen vor dem Durchmarsch in die zweite Liga. Der Sprung in die Bundesliga soll dann in den kommenden zwei bis drei Jahren folgen. Dafür braucht es talentierten Nachwuchs. Auch in dieser Hinsicht tut sich was. Gemeinsam mit dem VfB Obertürkheim soll in den kommenden Jahren ein Nachwuchsleistungszentrum für Mädchen in Obertürkheim entstehen.

- Brustring in Satzung verankert
Schließlich stimmten die Mitglieder für ein Festschreiben des Brustrings als Erkennungszeichen des Vereins in der Satzung. Damit wird der übergeordneten Bedeutung als visuelles Merkmals des Vereins sowie als traditionsstiftendes Symbol der Verbundenheit zu den Mitgliedern und Fans Rechnung getragen. Inwieweit die gerade mal etwas mehr als 1.000 Anwesenden dabei die Meinung aller Mitglieder repräsentiert, ist unklar. Klar ist hingegen, dass auch künftig nur ein Bruchteil der mittlerweile 122.000 Mitglieder bei den Versammlungen zugegen sein werden, weil sie auch künftig als kostspielige Präsenzveranstaltungen abgehalten werden. (GEA)