»Es ist mir ein Rätsel, warum wir nach dem 0:1 den Faden verloren und so schlampig gespielt haben. Der letzte Wille hat gefehlt«, schimpfte der 37-jährige Chef-Übungsleiter der Roten über Art und Weise des 1:3 beim weiter ganz oben stehenden Hamburger SV. Der deutlich unter Form spielenden Kapitän Thomas Hitzlsperger fügte hinzu: »Wir müssen jetzt zeigen, dass wir zu Recht in der Champions League dabei sind.«
Höchsten Ansprüchen, also solchen, die in der europäischen Fußball-Königsklasse von Nöten sind, um sich nicht erneut nach der Gruppenphase aus dem Millionengeschäft zu verabschieden, genügten am Samstag nur ganz wenige VfB-Kicker. Einer war sicherlich - trotz des Handicaps einer Armmanschette - der 22-jährige Rechtverteidiger Christian Träsch. Der Jung-Nationalspieler machte folgende Ursache aus für die Niederlage: »Wir sind immer wieder in Konter gelaufen und eiskalt erwischt worden.« Einen leitete ausgerechnet der eingewechselte Neuzugang Zdravko Kuzmanovic ein, der mit einem verheerenden Fehlpass das dritte HSV-Tor auflegte. »Mein Debüt hatte ich mir natürlich anders vorgestellt«, sagte der 21-Jährige.
Keine Freizeit
Anders vorgestellt hat sich auch Markus Babbel die Effizienz seiner Mannschafts-Rotation. Gegenüber dem torlosen Unentschieden gegen den 1. FC Nürnberg war die Stuttgarter Startelf wieder auf vier Positionen verändert. Natürlich spart das in der zu erwartenden physisch sehr anstrengenden Saison Kräfte. Allerdings würde man sich aktuell eher wünschen, dass eine eingespielte Elf sich erfolgreich körperlich ausreizt und die damit korrespondierenden Resultate einfährt. Dazu führte die in den ersten 45 Minuten gewählte Taktik mit nur einer Spitze (Pawel Pogrebnjak) auch nicht zum gewünschten Erfolg.Was also tun? »Noch härter arbeiten«, meint Markus Babbel. Der dies selber seinen Spielern vorlebt, durch die Doppel-Belastung Teamchef-Job in Stuttgart und Trainer-Ausbildung in Köln das Wort Freizeit zurzeit nicht kennt. Aber wie groß ist dabei der Reibungsverlust? Spätestens am Mittwoch wird es eine neue Antwort darauf geben. (fre)