ERLIN. Joachim Löw bleibt laut Medienberichten Fußball-Bundestrainer. Sechs Tage nach dem historischen Vorrunden-Aus der deutschen Nationalmannschaft in Russland soll sich der 58-Jährige für ein Weitermachen entschieden haben, wie »Sport Bild« und »Bild« am Dienstag berichteten. Eine Bestätigung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gab es dafür zunächst nicht. DFB-Präsident Reinhard Grindel war telefonisch nicht zu erreichen.
Löws Vertrag hatte ohnehin noch eine Laufzeit bis zur nächsten WM-Endrunde 2022 in Katar. Der Kontrakt mit Löw war von DFB-Chef Grindel erst Mitte Mai vorzeitig um weitere zwei Jahre verlängert worden. Die Verbandsführung hatte bereits am vergangenen Freitag in einer Telefonkonferenz dafür votiert, trotz des WM-Debakels mit Löw weitermachen zu wollen.
Löw hatte sich am Tag nach dem 0:2 gegen Südkorea und der Rückkehr aus Russland zunächst nach Freiburg zurückgezogen. Direkt nach dem Vorrunden-Aus in Kasan schien er innerlich zu schwanken. Er müsse sich zunächst »sammeln«. Bundestrainer ist jedoch sein Traumjob.
Schon bei der Vertragsverlängerung hatte er den Blick weit nach vorne auf einen Neuanfang nach der Endrunde in Russland gerichtet. »Eine Mannschaft in einem Zeitraum von vier Jahren von einer WM zur nächsten mit vielen jungen Spielern vorzubereiten, das macht mir unheimlich Spaß. Deswegen habe ich mit Freude verlängert«, sagte er am 15. Mai in Dortmund.
Der ehemalige Bundesligacoach Löw arbeitet seit 2004 beim DFB. Er war zunächst Assistent von Bundestrainer Jürgen Klinsmann. Nach der WM 2006 in Deutschland übernahm er von Klinsmann den Chefposten.
Bei allen Turnieren bis zum Misserfolg in Russland führte Löw das DFB-Team mindestens ins Halbfinale. Die Krönung war der WM-Titel 2014 in Brasilien. Löw hatte nach dem Aus in Kasan »tiefgehende Maßnahmen« angekündigt. Diese muss er nun in Angriff nehmen. Am 6. September steht in München gegen Frankreich im Rahmen der neuen Nations League das erste Länderspiel nach dem WM-Desaster an. (dpa)