REUTLINGEN. Eigentlich bleibt alles beim Alten. Auch ab der Saison 2025/26 benötigen die Fußball-Fans zwei kostenpflichtige Abos, um mit ihrem Lieblingsclub mitfiebern zu können. Aber irgendwie wird doch alles anders sein. Denn künftig wird der Streamingdienst Dazn die Bundesliga-Konferenz am Samstag übertragen und damit für eine kleine TV-Revolution sorgen. Schließlich war es der Sender Sky, vormals bekannt unter Premiere, der das Lieblings-Fernseh-Sportprodukt vieler Deutschen ins Leben gerufen hatte.
Liebe Fans, keine Sorge und bitte kurz durchatmen: die Konferenz wird weiterleben. Und dennoch stellt sich die Frage: Ist der Wechsel zu Dazn nun eine schlechte Nachricht für Fußball-Deutschland? Die Antwort: Ja und Nein. Nein, weil in jedem Neuanfang bekannterweise eine Chance liegt, die Dinge anders und besser zu machen. Ja, weil es mehrere Gründe für diese Annahme gibt. Schließlich hatte Dazn 2022 seine Preise für Bestandskunden urplötzlich drastisch erhöht. Sie verdoppelten sich von monatlich 14,99 auf 29,99 Euro. Die Verbraucherzentrale hatte damals sogar eine Sammelklage gegen den Streaming-Anbieter eingereicht. Aktuell liegt der Beitrag bei satten 34,99 Euro. Und es wäre sehr naiv zu glauben, dass der Beitrag für die Endverbraucher auf dem heimischen Sofa nach dem Erwerb der Konferenz-Rechte nicht noch einmal in die Höhe schnellen wird.
Sky hat mit der Konferenz ein einmaliges Produkt geschaffen
Der Preis ist das eine, die Qualität das andere. Man kann von Sky-Experte Didi Hamann halten, was man will. Reichlich Gesprächsstoff liefert der frühere Bayern-Profi jedenfalls verlässlich. Gleichzeitig wird in der 90-minütigen Vorberichterstattung jeden Samstag allerdings deutlich, wie viel Herzblut und Fleiß in diesem Produkt steckt. Womöglich spielt bei der finalen Beurteilung auch das pompöse TV-Studio in Unterföhring eine entscheidende Rolle. Fakt ist jedoch: Sky hat mit der Konferenz ein einmaliges Produkt geschaffen, das jedes Wochenende hunderttausende, gar Millionen von Fußball-Fans gebannt vor die Bildschirme zieht.
Wie das in Zukunft der Fall sein wird? Unklar. Dazn ist nach vielversprechenden Anfangsjahren jedenfalls inzwischen nicht bekannt dafür, viel Liebe und Tiefgang ins Detail bei der Vorberichterstattung zu stecken. Schon klar: Man darf sich vor Neuerungen nicht verschließen. Dennoch eine Bitte an Dazn: Geht respektvoll mit der Bundesliga-Konferenz um. (GEA)