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Warum zwischen Alexander Zverev und Tennis-Legende Boris Becker die Fetzen fliegen

Vor seinem Start beim Rasenturnier in Stuttgart läuft Olympiasieger Alexander Zverev heiß und schießt verbal gegen die Tennis-Legende.

Verstanden sich bis vor kurzem bestens: Alexander Zverev (links) und Tennis-Legende Boris Becker.
Verstanden sich bis vor kurzem bestens: Alexander Zverev (links) und Tennis-Legende Boris Becker. Foto: Lahalle/Witters
Verstanden sich bis vor kurzem bestens: Alexander Zverev (links) und Tennis-Legende Boris Becker.
Foto: Lahalle/Witters

STUTTGART. Es kracht zwischen den Tennis-Größen Alexander Zverev und Boris Becker. Noch vor seinem ersten Auftritt beim Rasenturnier in Stuttgart am Donnerstag lief der deutsche Olympiasieger aus dem Jahr 2021 heiß und schoss verbal gegen den dreifachen Wimbledon-Champion, der zuvor den Spielstil und den Trainerstab des Deutschen kritisiert hatte.

Nach der Viertelfinalniederlage in Paris gegen Novak Djokovic empfahl Becker der Nummer drei der Welt, sich von seinem Vater als Coach zu trennen. »Man hat den Eindruck, dass er gegen die Topspieler im selben Trott spielt und darauf hofft, dass das Ergebnis gut wird«, sagte der 57-Jährige, der am Dienstag ebenfalls beim mit 751.630 Euro dotierten Turnier in der Landeshauptstadt weilte und eine Folge für seinen Podcast mit Ex-Spielerin Andrea Petkovic aufzeichnete.

»Vielleicht möchte er auch eine andere Maske aufsetzen, wenn er vor der Kamera steht «

Zverevs Verständnis für diese Aussagen hielt sich in Grenzen: »Das ist interessant, weil die Gespräche, die ich mit Boris persönlich führe, sind ganz anders. Vielleicht möchte er auch eine andere Maske aufsetzen, wenn er vor der Kamera steht und irgendwie anders dastehen. Ich glaube, wenn es bei mir gut läuft, dann mache ich immer alles richtig. Und wenn es bei mir schlecht läuft, dann sind alle immer sehr, sehr schlau. Da gehört Boris leider dazu.« Überrascht war er vor allem deshalb, weil er bis dato ein »super Verhältnis« zu Becker gepflegt hatte. Im April stand die Tennis-Legende sogar noch bei einem Training mit auf dem Platz.

Generell sei es sehr interessant, dass plötzlich alle Leute es besser wüssten als er selbst, erklärte das Ass, das immer noch auf seinen ersten Grand-Slam-Titel wartet, aber ganz offensichtlich nichts von der Idee hält, seine Vertrauten im engen Umfeld auszutauschen. Auch an Ex-Spielerin Barbara Rittner, die ebenfalls Kritik geübt hatte, ließ Zverev nach seiner Auszeit auf Mallorca kein gutes Haar. Er könne sie nicht ernst nehmen.

»Ich bin nach meiner Verletzung zur Nummer zwei der Welt geworden«

Die Aussagen der Experten hielt Zverev ohnehin für überzogen: »Ich bin nach meiner Verletzung zur Nummer zwei der Welt geworden und habe zwei Grand-Slam-Finals in den letzten zwölf Monaten gespielt.« Bei den French Open habe er gegen einen starken Djokovic in einem Spiel verloren, in dem er sich leider schwergetan hätte. »Nicht gegen Hans Peter, der auf 250 in der Welt steht.« Immer noch sieht er sich in der Lage, es mit den Paris-Finalisten Carlos Alcaraz und Jannik Sinner aufzunehmen.

Nun wartet in Stuttgart aber erst einmal der Franzose Corentin Moutet nach einem Freilos in Runde eins im Achtelfinale. »Ich möchte sofort gutes Tennis spielen«, kündigte der Hamburger vor seinem Start in die Rasensaison an. Nach seinem Golf-Urlaub auf Mallorca sei er »wieder bereit, Tennis zu spielen«. Auf dem Gelände des TC Weissenhof ist Zverev die Attraktion und das Thema schlechthin. Egal, wo sich die deutsche Nummer eins auch bewegt, sammeln sich Scharen an Schaulustigen und sorgen dafür, dass ein Vorwärtskommen kaum möglich ist.

Auch Shooting-Star Justin Engel bestreitet am Donnerstag sein Achtelfinale gegen den favorisierten Alex Michelsen. Zwar ist der US-Amerikaner selbst erst 20 Jahre alt, liegt aber bereits auf Position 34 der Welt, während der 17 Jahre alte Deutsche noch dabei ist, sich unter die Top 200 zu kämpfen. (GEA)