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Tennis-Turnier in Stuttgart: Zverev trainiert sich ins Halbfinale

Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev zieht beim Rasenturnier in Stuttgart ins Halbfinale ein. Top-Talent Justin Engel scheidet aus, ist aber trotzdem glücklich.

Alexander Zverev zeigt gegen Brandon Nakashima im Viertelfinale eine solide Leistung.
Alexander Zverev zeigt gegen Brandon Nakashima im Viertelfinale eine solide Leistung. Foto: Eibner-Pressefoto
Alexander Zverev zeigt gegen Brandon Nakashima im Viertelfinale eine solide Leistung.
Foto: Eibner-Pressefoto

STUTTGART. Als Alexander Zverev gegen 15 Uhr den Center Court für sein Viertelfinale gegen Brandon Nakashima betrat, hatte er bereits ein Mammutprogramm hinter sich: Eine Fitness-Einheit am Vormittag, ein Training auf dem Rasenplatz in Stuttgart und ein Warm-Up. Trotzdem reichte die Energie, um den US-Amerikaner mit 7:5 und 6:4 zu bezwingen und ins Halbfinale einzuziehen. Wer nun aber dachte, der Tag sei für den Tennis-Olympiasieger nach der schweißtreibenden Partie bei deutlich über 30 Grad gelaufen, der irrte sich. Es stand die nächste Einheit an.

»Ich trainiere diese Woche durch, auch wenn ich Matches spiele«, erklärte der 28-Jährige bereits am Vortag. »Ich nehme diese Woche nicht als normale Turnierwoche. Ich werde mich auch vorbereiten auf die Wochen danach. Das steht irgendwo für mich und meine Mannschaft auch im Fokus.« Als Favoriten auf den Titel sieht sich Zverev trotzdem. »Ich weiß, ihr seid alle sehr, sehr überrascht, wenn ich mal ein Tennis-Match gewinne in letzter Zeit«, scherzte der Hamburger noch vor seinem Viertelfinale. Er sei aber immer noch die Nummer drei der Welt. »Das darf ich nicht vergessen. Das dürfen auch die Leute da draußen nicht vergessen.«

Deutlich verbessert

Und in Stuttgart hat Zverev jetzt bereits zwei Zweisatzsiege in der Tasche. Gegen Nakashima zeigte sich Deutschlands Nummer eins im Vergleich zu seinem Turnier-Einstieg im Achtelfinale verbessert. In Gefahr geriet der Erfolg nie. »Ich habe von der Grundlinie besser gespielt. Ich habe besser retourniert, ich habe definitiv besser aufgeschlagen als gestern«, erklärte er. Seine Körpersprache auf dem Platz verriet das nicht. Statt Freude über gelungene Punkte schüttelte der Superstar in Stuttgart den Kopf oder blickte betreten auf den Rasen.

Im Halbfinale trifft Zverev am Samstag (nicht vor 14 Uhr) auf dem Gelände des TC Weissenhof auf Ben Shelton. Der US-Amerikaner setzte sich am Freitag im Viertelfinale mit 6:4, 6:4 gegen Jirí Lehecka (Tschechien) durch.

Turnier für Engel vorbei

Vorbei ist das Turnier für Justin Engel. Das deutsche Top-Talent zog im Viertelfinale gegen den ehemaligen Top-Ten-Spieler Felix Auger-Aliassime mit 6:7 (3:7) und 3:6 den Kürzeren. Lobende Worte gab es vom Kanadier dennoch für den Nürnberger, der als erster 17-Jähriger seit Boris Becker vor 40 Jahren ein Viertelfinale bei einem ATP-Rasenturnier erreicht hatte: »Es war nicht einfach. Es ist seine erste Woche auf Gras. Die Bewegungen dort sind anders.« Weiter prophezeite der Halbfinalist: »Er wird ein Problem für uns werden. Er spielt ja jetzt schon gut mit.« Auch Zverev waren die Leistungen des Youngsters, der durch seinen Auftritt in der Weltrangliste von Platz 281 deutlich nach oben klettert, nicht entgangen. »Er spielt sehr, sehr gut. Sehr aggressiv auch. Das ist schön zu sehen.«

An die Glanzleistung des Achtelfinal-Erfolgs gegen Alex Michelsen konnte Engel nicht ganz anknüpfen. Der erste Aufschlag kam weniger konstant, die Schläge von der Grundlinie etwas ungenauer und außerdem spielte Auger-Aliassime stark auf. »Er hat mir echt wenig Chancen gelassen«, räumte der Deutsche ein.

Talent mit Abschneiden glücklich

Trotz allem lächelte er auf der Pressekonferenz und war zufrieden mit seinem Abschneiden. Jetzt nehme ich mit, dass ich mit den Top-Jungs echt mithalten kann und dass sich das harte Training auszahlt." Eine Pause gibt es nicht. Ab morgen will Engel die Qualifikation beim Turnier in Halle spielen, um sich in der Rangliste weiter nach vorne zu arbeiten. In diesem Jahr strebt er die Top 200 und obendrein die Qualifikation für die US Open an. (GEA)