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Tag der deutschen Asse bei der internationalen Marbacher Vielseitigkeit

Jung erneut das Maß aller Dinge bei der Marbacher Vielseitigkeit. Olympiasiegerin Krajewski Zweite.

Eleganz im Sprung: Der zum neunten Mal in Marbach siegreiche Michael Jung auf Chipmunk am Entenhaus.  FOTOS: REISNER
Eleganz im Sprung: Der zum neunten Mal in Marbach siegreiche Michael Jung auf Chipmunk am Entenhaus. FOTOS: REISNER
Eleganz im Sprung: Der zum neunten Mal in Marbach siegreiche Michael Jung auf Chipmunk am Entenhaus. FOTOS: REISNER

MARBACH. Am Ende gab es reihenweise strahlende Gesichter: Bei den deutschen Assen in der Vier-Sterne-Prüfung, beim Bundestrainer, dessen 900 Kilometer lange Anreise sich angesichts der Top-Ergebnisse seiner Schützlinge allemal gelohnt hatte, und beim Veranstalter, weil das Wetter an den beiden entscheidenden Tagen hielt und das Zuschauer-Interesse am Gelände-Tag trotz wenig einladender Witterung beachtlich war.

Der Sieger bei der internationaler Marbacher Vielseitigkeit hieß wieder einmal Michael Jung. Der Mannschafts-Weltmeister feierte mit seinem Olympia-Pferd Chipmunk im Haupt- und Landgestüt einen Start-Ziel-Sieg, der nur kurz in Gefahr geriet, als beim Springen bei einem der zwölf Hindernisse eine Stange wackelte. Doch sie fiel nicht, so setzte sich der Publikumsliebling mit 32,3 Strafpunkten nach Dressur, Gelände und Springparcours durch.

»Chipmunk hat Spaß gehabt im Gelände«

Jung über die Veranstaltung, bei der er seit Jahren Stammgast ist: »Ein super Turnier, tolle Bedingungen.« Auch am Auftritt seines erfahrenen Wallachs gab es nichts zu kritisieren. Chipmunk sei wirklicht gut in Form: »Er hat Spaß gehabt im Gelände.« In zwei Wochen in Wiesbaden hat Jung mit seinem 15 Jahre alten Parade-Pferd den nächsten Start eingeplant. Mit Kilcandra Ocean Power lag er nach der Dressur auf Rang zwei, bevor er im Gelände aufgab. Die Prüfung in Marbach war für den Hengst eine Vorbereitung auf das Turnier in Baborowko (Polen).

Bester Stimmung waren vom deutschen Olympia-Kader auch Julia Krajewski, Malin Hansen-Hotopp und Nicolai Aldinger, die wie Jung ohne Abwurf blieben. Krajewski hatte sich von Tag zu Tag verbessert. Auf Dressur-Rang fünf folgte Platz vier nach der Querfeldeinstrecke und Rang zwei (35,4) im Endklassement. Weil sich ihr Hengst Ero de Cantraie bei seinem erster Vier-Sterne-Start so gut präsentierte, gab’s ein Küsschen von der Olympiasiegerin. »Ich kann nicht zufriedener sein«, sagte die Vizeweltmeisterin.

Von der Geländestrecke in Marbach »begeistert«: Bundestrainer Peter Thomsen aus Lindewitt in Schleswig-Holstein.
Von der Geländestrecke in Marbach »begeistert«: Bundestrainer Peter Thomsen aus Lindewitt in Schleswig-Holstein. Foto: Dieter Reisner
Von der Geländestrecke in Marbach »begeistert«: Bundestrainer Peter Thomsen aus Lindewitt in Schleswig-Holstein.
Foto: Dieter Reisner

Hansen-Hotopp (35,5) startete auf Carlitos Quidditch auf Rang acht in der Dressur in den Wettbewerb, ehe sie sich im Gelände auf Rang drei vorarbeitete und diesen Platz dann im Springen verteidigte. Hinter dem Schweizer Felix Vogg (36,4), den ein Abwurf einen Podestplatz kostete, sicherte sich Aldinger Rang fünf (38,6). Er hatte mit Timmo seit Freitag acht Ränge gutgemacht. »Top Fünf hatten wir vor dem Turnier gesagt – das ist es auch geworden«, freute sich der aus Kirchheim/Teck stammende Buschreiter.

»Alle waren stark, die Pferde sind gut in Schuss«

Angesichts der Top-Ergebnisse seiner Kader-Reiter fiel die Bilanz von Bundestrainer Peter Thomsen entsprechend aus. »Alle waren stark, die Pferde sind gut in Schuss. Alle, die hier vorne waren, kriegen erst mal einen dicken Haken hinter den Namen«, sagte der zweimalige Mannschafts-Olympiasieger nach der ersten Sichtung für die Europameisterschaft Mitte August in Le Pin au Haras (Frankreich). Viel Lob gab es für den Hindernisaufbau des neuen Gelände-Parcourschefs Bernd Backhaus, der die Linienführung geändert hatte: »Wir haben die Strecke mal umgedreht«, sagte der Hesse. Die Boden-Präparation sei »sensationell« gewesen, lobte er Bau- und Helfer-Team, die aufgrund des nassen Winters seit Januar über 100 Tonnen Sand auf der Geländestrecke eingearbeitet hatten.

Mit Erfolg, wie Sieger Jung betonte: »Der Boden hätte etwas trockener sein können, war aber immer gut.« Auch der Veranstalter war happy. »Wir hatten tollen Sport und die Zuschauerzahl war für die Witterung überraschend gut«, stellte die Sportliche Leiterin Iris Goedicke-Ruggaber aus Bronnweiler fest. Geschätzt 4.000 bis 5.000 Pferdesportfans kamen zur Geländeprüfung. (GEA)