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Stürmer Füllkrug nach Tor gegen Spanien hochgelobt

Werder Mittelstürmer Füllkrug wird hochgelobt nach seinem Hammer-Tor gegen Spanien

Bundestrainer Hans-Dieter Flick (links) gratuliert Niclas Füllkrug erleichtert zum Treffer zum 1:1 gegen Spanien. Eine Einsatzg
Bundestrainer Hans-Dieter Flick (links) gratuliert Niclas Füllkrug erleichtert zum Treffer zum 1:1 gegen Spanien. Eine Einsatzgarantie von Anfang an gibt er dem Werder-Spieler gegen Costa Rica aber nicht. FOTO: MICHAEL/DPA
Bundestrainer Hans-Dieter Flick (links) gratuliert Niclas Füllkrug erleichtert zum Treffer zum 1:1 gegen Spanien. Eine Einsatzgarantie von Anfang an gibt er dem Werder-Spieler gegen Costa Rica aber nicht. FOTO: MICHAEL/DPA

AL-CHAUR. Das Füllkrug-Märchen geht weiter: Mit seinem Tor zum 1:1 gegen Spanien hat Niclas Füllkrug den Deutschen die Hoffnung aufs Achtelfinale erhalten. Füllkrug kam, sah und traf. Ob allerdings Hansi Flick am Donnerstag gegen Costa Rica »Mut zur Lücke« hat, ist keineswegs sicher, obgleich sein Team Tore schießen muss. Nur ein Sieg hilft, um das Drama von Russland nicht neu zu beleben.

Was für eine Karriere: Niclas Füllkrug, aus dentistischen Gründen mit dem Spitznamen »Lücke« behaftet, springt in letzter Minute auf den WM-Zug auf, trifft bei seinem Debüt im Freundschaftskick gegen den Oman und sichert mit seinem Tor einen Punkt gegen die Spanier, der ziemlich goldig sein kann für die Deutschen. Sie müssen gegen Costa Rica gewinnen und sind im Achtelfinale, wenn Spanien die Japaner schlägt. Holt Japan einen Punkt gegen Spanien, muss Deutschland mit mindestens zwei Toren Differenz gegen die Südamerikaner gewinnen.

Der 29-jährige Werder-Spieler gilt schon jetzt als die Überraschung im deutschen Team. Nach 70 Minuten wurde er für Thomas Müller eingewechselt, nach zehn Minuten hatte er viermal für Ge-fahr vor dem Tor gesorgt, ehe er in der 83. Minute ein Zuspiel von Jamal Musiala aus spitzem Winkel ins lange Eck nagelte.

»Ein unglaubliches Tor, er ist auch ein unglaublich geiler Typ«, begeisterte sich Müller. Leon Goretzka lobte: »Das Tor von Fülle ist Zielstrebigkeit pur.« »Ein richtig guter Junge, der der Mannschaft viel gibt, wir sind sehr froh, dass er Tore schießt«, urteilte Flick, der nun viele Ratschläge von echten und selbst ernannten Experten zum Thema Füllkrug hören wird. »Der zieht einfach ab, in Bremer Manier. Damit hat er ein gutes Bewerbungsschreiben abgegeben für das nächste Spiel«, sagt Ex-Weltmeister Per Mertesacker.

Der Hochgelobte blieb auf dem Boden: »Wir brauchen jetzt auch nicht durchzudrehen, wir können jetzt mit einem guten Gefühl ins letzte Spiel gehen und hoffen, dass alles gut ausgeht«, sagte Füllkrug. Sein gegen die Spanier ziemlich fehlerfrei spielender Teamkollege Antonio Rüdiger befand: »Er gibt uns etwas nach vorne, was wir so nicht haben.«

In der Tat: Mit Serge Gnabry, Kai Havertz, Jamal Musiala oder Leroy Sané gibt es technisch wesentlich versiertere Offensivspieler im Team, die aber in den vergangenen Spielen alle gezeigt haben, dass ihnen das fehlt, was Füllkrug hat: Killer-Instinkt und Vollstreckerqualität. Damit ist die Debatte um die »falsche« oder »echte« Neun wieder eröffnet. »Entscheidend ist, dass Spieler Tore machen«, sagte Co-Trainer Marcus Sorg, was als Plädoyer für den Bremer verstanden werden könnte. Sorg sagte aber auch: »Wir müssen immer bedenken, welche Wirkung hat welcher Spieler zu welcher Zeit.« Also doch nur ein Einsatz von der Bank? Insgesamt waren sich Trainer und Spieler nach dem 1:1 einig: Deutschland spielte auf Augenhöhe, so Flick und der spanische Nationaltrainer Louis Enrique unisono. Die ersten 20 Minuten gehörten den Spaniern, die letzten 20 den Deutschen. Die Deutschen sind an ihre Leistungsgrenze gegangen, spielten konzentriert, strukturiert und leidenschaftlich.

Der Bundestrainer zeigte sich nach dem Spiel erstmals wieder als der empathische Flick: "Es ist gigantisch, was die Mannschaft geleistet hat, ich bin stolz, es sind Krieger auf dem Platz, die mit Herz spielen." Wenn dieser Aufwind mitgenommen werden könne – und noch mehr Selbstvertrauen entstehe, sei viel möglich. "Wir wollen hier was holen", kündigte Flick an. "Teamgeist" und "Mentalität" waren dann inflationär gebrauchte Worte. Kapitän Manuel Neuer: "Das Wichtige ist: "Wir leben noch, ich glaube, dass wir jetzt da sind." Für ihn ist wichtig: "Wir sind für unsere Entscheidungen verantwortlich und das ist das Spiel gegen Costa Rica, das wir beeinflussen können, wir wollen alles reinhauen." (GEA)

 

ERSTE TOP-QUOTE IM TV

Das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Spanien hat die bislang mit Abstand beste TV-Quote erreicht. Das 1:1 am Sonntagabend zur Primetime verfolgten laut AGF Videoforschung 17,053 Millionen Menschen im ZDF. (dpa)