REUTLINGEN. Kai Singer ist Leistungsträger bei Regionalligist SSV Reutlingen 05 Eagles und gehört dem Team der deutschen Nationalmannschaft im Flag-Football an. Das Training in der Vorbereitung wurde zuletzt wegen eines freudigen Grundes unterbrochen, der 30-Jährige wurde als Stammzellenspender identifiziert. »Das war kein Akt«, sagt Singer, der eine Typisierung jedem ans Herz legt. Im Gespräch mit GEA-Mitarbeiter Tobias Fischer spricht der Sportler auch über die Saison-Vorbereitung bei den Eagles und das gesteigerte Interesse in Deutschland an der Flag-Football-Szene.
GEA: Wie läuft die Vorbereitung auf die neue Saison 2025, die in einer Woche startet?
Kai Singer: Ich denke, wir werden in der nächsten Woche bereit sein. Das Team hat über den Winter im Athletiktraining gut gearbeitet, seit Januar läuft das Mannschaftstraining. Wir sind auf der Höhe, wir konnten die geplanten Änderungen mit den Spielzügen gut umsetzen. Ich selbst bin erst vor starken zwei Wochen eingestiegen, da ich mittlerweile viel am Olympia-Stützpunkt für die deutsche Flag-Nationalmannschaft trainiere.
Ein Exkurs: Sie wurden bei der Typisierungsaktion der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) als Spender gefunden. Was können Sie uns darüber berichten?
Singer: Das stimmt. Bei einem Heimspiel in der vergangenen Saison 2024 habe ich mich auch bei der DKMS registrieren lassen. Mir wurde gesagt, dass bei ganz vielen Personen nichts passiert. Ich wurde jedoch bereits im Herbst informiert, dass ich ein potentielles Match habe, also einen genetischen Zwilling. Es folgten viele Bluttests und körperliche Untersuchungen. In den letzten Wochen konnte ich dann eine Stammzellenspende abgeben. Das war kein großer Akt. Ich kann es nur weiterempfehlen, wenn man damit einem Menschen das Leben retten kann. Bisher weiß ich nur, dass mein genetischer Zwilling eine circa 30-jährige Frau aus den USA ist.
Was gibt es Neues von der Nationalmannschaft im Flag-Football?
Singer: Die Nationalmannschaft hat mit dem Mexikaner Said Salazar Déciga einen neuen Head Coach. Somit ist nochmals ein neuer Geist ins Team gekommen. Die Konkurrenz bei den Sichtungsturnieren ist deutlich gestiegen. Die ganze deutsche Football-Szene fängt nun an, Interesse zu zeigen. Es gibt nun mehr Fördertöpfe, auch weil die NFL (National Football League) voll dahinter steht. Bekanntlich sind ja auch im Jahr 2028 die Olympischen Sommerspiele in Los Angeles in den USA. Das ist das Ziel von vielen Spielern wie natürlich auch mir. In diesem Jahr stehen die Europameisterschaften an, die vom 24. bis 27. September in Paris stattfinden. Zeitlich passt es ganz gut, für die laufende Runde werde ich nur ein Spiel mit den Eagles verpassen. (GEA)