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Sprint-Zweite: Herrmann beschert Biathletinnen erstes Podest

Denise Herrmann kann es noch! Die Biathletin aus Sachsen sprintet in Oberhof auf den zweiten Platz und beschert den DSV-Frauen den ersten Podestplatz des WM-Winters. Nur eine Norwegerin ist noch besser.

Biathlon-Weltcup
Denise Herrmann zeigte im Sprint in Oberhof eine starke Leistung. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa
Denise Herrmann zeigte im Sprint in Oberhof eine starke Leistung. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Oberhof (dpa) - Denise Herrmann hat den krisengeplagten deutschen Biathletinnen mit Platz zwei im Sprint von Oberhof einen Traumstart in das Jahr 2020 beschert.

Die Verfolgung-Weltmeisterin aus Sachsen musste sich zum Auftakt des Heim-Weltcups in Thüringen einzig der Norwegerin Marte Olsbu Röiseland geschlagen geben und sicherte den Skijägerinnen den ersten Podestplatz der bislang so holprig verlaufenen WM-Saison. Nach einem Schießfehler fehlten der 31-Jährigen bei starkem Nebel und schwierigen Bedingungen lediglich 33,1 Sekunden zu ihrem fünften Weltcupsieg.

»Es ist immer schön, ein neues Jahr so zu eröffnen, das ist sicher nicht immer leicht. Das ist ein knallhartes Business und Fehler werden nicht verziehen«, sagte Herrmann. Die frühere Langläuferin berichtete, dass ihr in den vergangenen Wochen zuvor »stellenweise die Lockerheit gefehlt hat«. Die kurze Weihnachtspause habe sie auch dazu genutzt, um »ein bisschen die Ruhe reinzubringen und technische Details auszufeilen«. Und das funktionierte bestens.

Auf den Sieg hätte Herrmann aber auch ohne Patzer am Schießstand wohl kaum eine Chance gehabt. Röiseland (»Das Wetter hat mich nicht gestört«) leistete sich nämlich keinen Fehler und glänzte zudem durch ihre enorm schnelle Schießzeit, dafür zeigte Herrmann im ersten Rennen des Jahres die beste Laufleistung. »Das Rennen war für mich ganz wichtig, denn ich war schon verunsichert. Dass es mir beim Heim-Weltcup so gelingt, freut mich sehr«, sagte Herrmann.

Das macht auch für die kommenden Wochen Hoffnung. Beim deutschen Team ist alles auf einen perfekten Formaufbau für die WM im Februar in Antholz ausgelegt. Trotz teilweise historisch schlechter Ergebnisse im Dezember vergangenen Jahres war deswegen in der ersten Saison nach dem Rücktritt von Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier noch keine Unruhe in der Mannschaft aufgekommen.

Zweitbeste Deutsche bei komplizierten Schnee-Verhältnissen im Thüringer Wald wurde Vanessa Hinz (1 Fehler) auf Rang 15. »Ich bin schon zufrieden, mühsam ernährt sich das Eichhörnchen«, sagte die Bayerin, die in den ersten Saisonwochen mehr Aufs als Abs erlebt hat.

Janina Hettich (3) musste sich mit Platz 39 begnügen, Maren Hammerschmidt (1) und Franziska Hildebrand (4) wurden 48. und 61. Schwächste des DSV-Sextetts war Marion Deigentesch (3) als 68.

Franziska Preuß, die mit Platz vier im Sprint von Östersund zuvor für das beste deutsche Damen-Ergebnis des Winters gesorgt hatte, fehlt bei der ersten von zwei Heim-Veranstaltungen. Sie hatte wegen einer Nasennebenhöhlentzündung zwei Wochen pausieren müssen und trainiert derzeit in Ruhpolding, wo sie kommende Woche wieder zum Team zurückkehren soll.

Am Samstag sind Herrmann und Co. zunächst mit der Staffel gefordert. Fortgesetzt wird der Weltcup im Thüringer Wald am Freitag (14.30 Uhr/ARD und Eurosport) mit dem Sprint der Männer über zehn Kilometer.