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Nur keine Panik

Vom gefeierten Ersatzmann zum unglücklichen Hauptdarsteller: Torwart Jonas Urbig unterläuft in Berlin ein Fehler zum 1:1. Sportvorstand Eberl bleibt entspannt

Vertrauensperson von Vincent Kompany (links): Joshua Kimmich. FOTO: GORA/DPA
Vertrauensperson von Vincent Kompany (links): Joshua Kimmich. FOTO: GORA/DPA
Vertrauensperson von Vincent Kompany (links): Joshua Kimmich. FOTO: GORA/DPA

BERLIN. Max Eberl hat nach dem enttscheidenden Fehler von Jonas Urbig dem jungen Torhüter den Rücken gestärkt. »Wir verlieren zusammen und wir gewinnen zusammen – und in diesem Fall unentschieden wir eben zusammen«, betonte der Sportvorstand des FC Bayern nach dem 1:1 (0:0) bei Union Berlin: »In diesem Tor hängen ein paar Spieler mit drin und das ist ärgerlich.« Doch der Fehler von Urbig hatte im Stadion An der Alten Försterei maßgeblich dazu beigetragen, dass Bayern der Treffer von Leroy Sané (75.) nach einem mühsamen Geduldsspiel am Ende nicht reichte. Benedict Hollerbach (83.) nutzte seine Gelegenheit nachdem Urbig ein Klärungsversuch misslang und staubte ab.

Urbig sei »ein junger Spieler«, aber er mache sich »keine Sorgen«, sagte Eberl mit Blick auf den Umgang des 21-Jährigen mit der Situation. Angesprochen auf das Fehlen des an der Wade verletzten Manuel Neuer wollte Eberl keine Vergleiche mit Urbig aufkommen lassen. Natürlich sei der Ausfall des Ex-Welttorhüters »ein Faktor«, erklärte er: »Er ist unser Kapitän und ein wichtiger Spieler, der dreieinhalb Spiele nicht da war. Trotzdem ändert sich das Spiel nicht großartig.« Neuer habe »schon Millionen Bälle mehr gespielt, Millionen Situationen mehr gehabt« als Urbig. Auch Mitspieler Josip Stanisic betonte, dass der Keeper »seine Aufgabe bis jetzt sehr gut gemacht« habe: »Ein Fehler ändert daran nichts.«

Nach der Vertragsunterschrift nach langem Zögern beim FC Bayern gab es übrigens Champagner, aber nicht für Joshua Kimmich. »Für mich nicht, ich bin zum Training gegangen«, berichtete der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im ZDF-Sportstudio. Die Verhandlungen mit dem Rekordmeister aus München über das neue Arbeitspapier bis 2029, das er am Donnerstag unterschrieb, führte Kimmich erneut selbst – ohne Berater. »Ich bin der Meinung, dass ich meine Interessen am besten vertreten kann«, erklärte der 30-Jährige. »Ich möchte selbst die Fragen stellen, die Antworten hören. Ich glaube, das könnte keiner besser als ich selbst.« Warum es so lange dauerte? Im vergangenen Sommer hatte er das Gefühl, »ein Verkaufskandidat zu sein«, der Verein habe davon gesprochen, »dass Gehalt eingespart werden sollte«. Dann sei ihm jedoch mitgeteilt worden, »dass ich das Gesicht des Vereins werden sollte«. Deshalb sei es »schwierig gewesen, diese Meinungsänderung innerhalb von ein paar Wochen zu glauben«, erläuterte Kimmich. Er habe auch mit anderen Clubs verhandelt und »alle Optionen nebeneinander gelegt«. Sehr wichtig sei für ihn gewesen, dass umworbene Spieler wie Jamal Musiala ihre Verträge auch verlängert hätten. Er habe gemerkt, »dass nicht viele Vereine mit dem FC Bayern konkurrieren können«. (SID)