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Nationalmannschaft: Weiter so geht nicht

Dem zweifachen deutschen Torschützen Kai Havertz (rechts) ist die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.  FOTO: GROOTHIUS/WITTERS
Dem zweifachen deutschen Torschützen Kai Havertz (rechts) ist die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Foto: GROOTHIUS/WITTERS
Dem zweifachen deutschen Torschützen Kai Havertz (rechts) ist die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
Foto: GROOTHIUS/WITTERS

Was 2018 noch als ein einmaliger Betriebsunfall erschien, die vorzeitige Abreise einer deutschen Nationalmannschaft von einer Weltmeisterschaft, seit Katar 2022 ist es der Normalfall. Und das Schlimme daran: Die Nation nimmt es hin als Normalfall. Vorbei die Zeiten, als die Fußball-Nationalmannschaft zentrales Interesse beanspruchen konnte. Vorbei die Zeiten, als selbst die ungeschicktesten Werbestrategien des Managers Oliver Bierhoff nicht zu erwartbaren Konsequenzen führten. Nun steht der Mann erneut im Zentrum der Kritik. Und er dürfte kaum um Konsequenzen herumkommen, weil der neue Präsident Bernd Neuendorf es sich kaum leisten kann, die Inkonsequenzen seiner überforderten Vorgänger fortzusetzen.

Dieser Oliver Bierhoff hat dem DFB in Frankfurt den größten denkbaren Think Tank auf das Geläuf einer Galopprennbahn gestellt, um die Zukunft des Weltfußballs mitzubestimmen. Stattdessen fliegt die Mannschaft zweimal hintereinander in der Vorrunde aus dem Turnier. Selbst wenn die Konsequenzen teuer werden, Bierhoff kann das unmöglich unbeschadet überstehen. Weil das bedeuten würde, dass die Erfolgsorientierung der Vergangenheit angehört.

Neuendorf muss die Nationalmannschaft aber schon allein wegen der Euro 2024 in Deutschland entgegengesetzt positionieren. Entscheidend für die zukünftige Entwicklung dürfte das Wort von Hans-Joachim Watzke werden, der Sauerländer gilt als Gegenentwurf zu Bierhoff. Watzke wird kaum hinnehmen, dass noch mehr Potenzial in der internationalen Vermarktung des deutschen Fußballs verschenkt wird. Bierhoff hat die Vermarktung stets als seine Kernkompetenz verkauft. Krachend gescheitert, weiter so geht nicht.

 

christoph.fischer@gea.de