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Metzinger Tennis-Star Laura Siegemund siegreich bei ihrer Wimbledon-Premiere

Die Metzingerin erreicht beim Rasenklassiker erstmals in ihrer Karriere die dritte Runde. Sie freute sich so über ihren Erfolg, dass sie über den Wimbledon-Rasen hüpfte.

Laura Siegemund steht zum ersten Mal in Wimbledon in Runde drei. FOTO: CHEUNG/DPA
Laura Siegemund steht zum ersten Mal in Wimbledon in Runde drei. Foto: Kin Cheung/AP/dpa
Laura Siegemund steht zum ersten Mal in Wimbledon in Runde drei.
Foto: Kin Cheung/AP/dpa

LONDON. Laura Siegemund feierte, als hätte sie gerade ein Turnier gewonnen. Ausgelassen hüpfte sie über den »heiligen Rasen«, streckte die Arme in den Himmel und nahm freudestrahlend die Glückwünsche ihrer Gegnerin entgegen. Durch das souveräne 6:2, 6:3 über die frühere US-Open-Finalistin Leylah Fernandez erreichte Siegemund erstmals im All England Club die dritte Runde. Eine Premiere im Alter von 37 Jahren – für Siegemund eine Bestätigung.

»Das ist so schön, dafür spiele ich Tennis und dafür spiele ich auch noch Einzel«, sagte die Doppelspezialistin aus dem schwäbischen Metzingen bei Prime Video und fügte überglücklich hinzu: »Ich nehme das als Plus mit. Das ist ein Sahnehäubchen für mich, und ich bin froh, dass ich ein bisschen Sahne schmecken darf.«

»Das ist so schön, dafür spiele ich Tennis und dafür spiele ich auch noch Einzel«

Siegemunds Fokus hat sich schon vor Jahren verschoben, im Doppel und Mixed ist sie dreimalige Grand-Slam-Gewinnerin, doch für das Ende ihrer Einzelkarriere ist sie einfach zu gut. Immer wieder verhindern Ausreißer nach oben – wie jetzt in Wimbledon – das Abrutschen in der Weltrangliste. Die dritte Runde bringt ihr wieder wichtige Punkte und zudem 152.000 Pfund (ca. 177.000 Euro) Preisgeld.

Am Freitag geht es für sie im Einzel weiter, dann trifft Siegemund auf Australian-Open-Champion Madison Keys (USA). Davon wollte sie zunächst auf dem Court aber noch gar nichts wissen. Die unermüdliche Siegemund, die 2016 (Bastad) und 2017 (Stuttgart) auf Sand ihre bislang einzigen Turniere gewonnen hat, wollte den Moment genießen, nach Melbourne im Januar – damals ebenfalls mit zwei Siegen – zeigte sie wieder einmal ihre ganze Klasse.

Nach leichtem Regen am Morgen war die Partie auf Court 14 mit rund zweistündiger Verspätung gestartet. Siegemund präsentierte sich sofort hellwach und nahm der an Position 29 gesetzten Fernandez das erste Aufschlagspiel ab. Nach 49 Minuten machte Siegemund den Satzgewinn perfekt. Auch im zweiten Durchgang blieb sie die bessere Spielerin und nutzte schließlich ihren zweiten Matchball zum Sieg.

Siegemund ist damit die letzte verbliebene Deutsche im Turnier. Eva Lys verlor gegen die an Position 30 gesetzte Tschechin Linda Noskova mit 2:6, 6:2, 3:6. Die 23 Jahre alte Hamburgerin hatte im All England Club erstmals in der zweiten Runde gestanden.

Damit vollendete Siegemund auch ihren persönlichen Grand Slam: Bei allen vier Majors hat sie nun die dritte Runde erreicht. Im Doppel ist sie mit dem Sieg bei den US Open 2020, den WTA Finals 2022 und 14 weiteren Titeln deutlich erfolgreicher. Für ein Sahnehäubchen im Einzel ist sie aber immer noch gut. Madison Keys wird gewarnt sein. (SID)

BRUDER SPIELT ZVEREV-AUSSAGEN HERUNTER

Deutscher Topspieler spricht nach Aus von mentalen Problemen

Mischa Zverev hat die aufsehenerregenden Aussagen seines Bruders Alexander über dessen mentale Probleme auch am Tag nach dem Erstrunden-Aus in Wimbledon heruntergespielt. »Es tut halt immer weh, aber auch das gehört zum Sport und zum Leben dazu. Da muss man durch«, sagte der 37 Jahre alte Ex-Profi am Mittwoch. Alexander Zverev, Weltranglistendritter und gleich zum Auftakt in fünf Sätzen am französischen Underdog Arthur Rinderknech gescheitert, hatte nach dem Match unter anderem berichtet, er fühle sich »im Moment im Allgemeinen ziemlich allein im Leben«. Es sei derzeit zudem »schwierig, außerhalb des Tennisplatzes Freude zu finden«, führte der 28-Jährige aus. Zverev will nun eine vierwöchige Turnierpause einlegen. Bereits in der kommenden Woche werde er aber wieder trainieren, berichtete sein Bruder Mischa und erklärte weiter: »Es war eine Reaktion nach dem Match. Nach einer emotionalen Niederlage spürst du Sachen, sagst du Sachen. Wir werden in ein paar Tagen mehr wissen.« Generell sei es im Tennis so, dass Sieg oder Niederlage für Extreme bei der Stimmung sorgten, so der frühere Top-30-Spieler: »Wenn du gewinnst, hast du angeblich alles richtig gemacht. Und wenn du verlierst, dann denkst du, dass du alles falsch gemacht hast. Das ist halt immer sehr gefährlich.« (SID)