MAILAND. Knapp drei Monate nach dem EM-Triumph von Wembley ist Italien bereit für den nächsten Fußball-Jubel. Beim Finalturnier der Nations League will die Squadra Azzurra ihre Ungeschlagen-Serie ausbauen und dem schon jetzt einmalig erfolgreichen italienischen Sportjahr den nächsten Höhepunkt schenken. »Es wäre doch fantastisch, wenn wir die Nations League gleich nach der Europameisterschaft gewinnen würden«, sagte Coach Roberto Mancini lapidar, »und dann qualifizieren wir uns noch vorzeitig für die WM.« Bei den Azzurri wirkt in 2021 alles irgendwie locker und leicht.
Aber Mancini wäre nicht Mancini, wenn er nicht sofort eine Warnung hinterher schieben würde. Vor dem Halbfinale an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/DAZN) gegen Spanien erinnerte der Coach daran, dass just die Iberer bei der EM der härteste Gegner waren, »eine starke Mannschaft mit guten Spielern.« Der Sieger des europäischen Fußball-Klassikers trifft im Endspiel am Sonntag auf Belgien oder Frankreich, die sich im zweiten Halbfinale am Donnerstag in Turin gegenüberstehen.
Stadion ausverkauft
Mailand will seiner Auswahl einen würdigen Rahmen bieten für die erste Titelentscheidung auf italienischem Boden seit der WM 1990. Das Stadion in San Siro ist ausverkauft – was unter Corona-Bedingungen aber nur 37 000 Zuschauer in einem halb gefüllten Rund bedeutet. Die Hoffnung ist, dass aber auch die wenigen Fans ordentlich Party machen – im positiven Sinne. Etwas Bammel haben die Gastgeber vor der Reaktion der Mailänder Tifosi auf die Rückkehr von EM-Torwart Gianluigi Donnarumma, der nach dem Titelcoup von London im Sommer vom AC Mailand zu Paris Saint-Germain gewechselt war.
»Hoffentlich werde ich von den Milan-Fans nicht ausgepfiffen«, sagte der Schlussmann. Dafür kann Donnarumma sorgen, indem er seinen Kasten sauber hält und mithilft, die Weltrekordserie an ungeschlagenen Partien auf 38 auszubauen. Verzichten müssen die Gastgeber unter anderen auf Ciro Immobile, Alessandro Florenzi und Matteo Pessina.
Viele Ausfälle
Bei Spanien ist das Lazarett nicht minder klein. Neben Leipzigs Dani Olmo oder Kapitän Sergio Ramos, der seit Monaten an einer Verletzungsserie laboriert und bei seinem neuen Club Paris SG bisher nicht zum Einsatz kam, fehlen beim Weltmeister von 2010 weitere wichtige Kräfte wie Álvaro Morata, Gerard Moreno, José Luis Gayá, Carlos Soler, Jordi Alba, Sergio Canales und Marcos Llorente. (dpa)