Logo
Aktuell KOMMENTAR

Fußball-Club-Weltmeisterschaft: Geld fegt die Bedenken hinweg

Diesen Pokal bekommt die Siegermannschaft der Club-WM. Foto: Bernd Thissen/dpa
Diesen Pokal bekommt die Siegermannschaft der Club-WM.
Foto: Bernd Thissen/dpa

Am Sonntag beginnt die Club-WM, dieser Wettbewerb, den in dieser Form keiner gebraucht hat. In der Vergangenheit haben kaum mehr als eine Handvoll Mannschaften daran teilgenommen. Nun ist das Ganze in monströser Manier auf 32 Teams aufgebläht worden.

Anfängliche Kritiker verstummten meist schnell, nachdem der Fußball-Weltverband Fifa die Bedenken mit einem Startgeld der teilnehmenden Teams von bis zu 33 Millionen Euro hinweggefegt hatte. Wer nimmt auf Überbelastungen der Profis und zu wenig Regenerationszeit Rücksicht, wenn nur fleißig Geld in die Vereinskasse kommt?

Ob die Club-WM zum »Meilenstein« wird, wie sie Fifa-Präsident Gianni Infantino angekündigt hatte, ist mehr als fraglich. Die Tickets liegen wie Blei in den Regalen, so dass der Weltverband teilweise die Eintritts-Preise massiv senken oder die Tickets gar verschenken musste, um Interesse zu wecken.

Für Fußball-Fans mag eine Paarung Benfica Lissabon gegen Bayern München fast Champions-League-Charakter haben. Dass aber ein Duell zwischen hierzulande kaum bekannten Teams wie Ulsan und Mamelodi gleichermaßen für Gesprächsstoff sorgt, darf bezweifelt werden. Die Club-WM war bisher eher ein Zusatz-Wettbewerb als ein Highlight. Ob sich das mit diesem über satte vier Wochen erstreckenden Turnier ändert, bleibt abzuwarten. Das Beste am neuen Format der Club-WM scheint ihre Seltenheit zu sein: Nur alle vier Jahre wird der Wettbewerb im Kalender auftauchen.

 

frank.pleyer@gea.de